Kind, 4J, spricht nicht / sehr schlecht

Hallo zusammen,

Nach meinem letzten Beitrag vielleicht hier nochmal die ganze Entwicklungsgeschichte, mit der Hoffnung, dass jemand eine solche Situation selbst schon mal erlebt hat und berichten kann, wie es ausgegangen ist.

Mein Sohn kam in BEL in der 33.SSW zu früh auf die Welt. Nach einigen Anpassungsstörungen im KH verlief die erste Zeit der Entwicklung normal. Erst mit 18 Monaten wurden wir sensibler, da er bis dahin noch nicht lief. Laufen hat er dann mit 21 Monaten gelernt und das Sprechen ließ lange auf sich warten. Mit 30 Monaten sprach er dann Mama, Papa und Ei, plapperte aber nichts nach und verstand auch (anscheinend) recht wenig. Kurz darauf kam er in den Kindergarten, aber sprachlich verbesserte sich nichts. Der Kinderarzt hat uns dann zur Phoniatrie und Pädaudiologie überwiesen, mit dem Ergebnis, dass das Gehör und die Geräuschweiterleitung (Bera) einwandfrei ist. Sie rieten uns aber, unseren Sohn auf frühkindlichen Autismus testen zu lassen, da er ihrer Meinung nach verhaltensauffällig war. Wir gingen daraufhin in Behandlung ins SPZ, die ihn jedoch nicht als verhaltensauffällig befanden. Humangenetische Untersuchungen blieben auch ohne Befund. Gleichzeitig wechselten wir zum Sommer in eine Heilpädagogische Gruppe, dort erhält mein Sohn ein Mal pro Woche Frühförderung, Ergotherapie und Logopädie. Gebessert hatte sich die Sprache (witzigerweise meist im Urlaub, wenn er Ruhe hatte) nach und nach. Mittlerweile versteht er alles, er versucht auch vieles nachzusprechen, aber er spricht sehr undeutlich (Hukra für Hubschrauber, Watta für Wasser…). Manchmal gelingen ihm schon Zweiwortsätze, das war vor einiger Zeit gar nicht denkbar. Ab Februar beginnen wir noch eine private Logopädie, die auf Latetalker und Sprachstörungen spezialisiert ist, parallel machen wir alle 14 Tage Therapiereiten.
Wir lesen ihm viel vor, wir sprechen untereinander auch sehr viel und es gibt zuhause keine Fernsehzeit, mit Ausnahmen kommt es vielleicht auf 20 min pro Woche hoch. Mein Mann und ich sind Gymnasiallehrer, dementsprechend versuchen wir ihn zu fördern, wo es uns möglich ist ohne ihn zu überfordern. Mittlerweile sehe ich aber zunehmend, wie ihm seine Entwicklungsstörung bewusst wird. Er merkt, dass er mit den Kindern nicht kommunizieren kann und resigniert und zieht sich mehr und mehr zurück, wenn er nicht verstanden oder ausgegrenzt wird.
Habt ihr Erfahrungen? Oder einen bekannten Fall, wo es so ähnlich war? Wie ist es verlaufen? Habt ihr Ideen, was ich noch machen könnte, um ihn zu unterstützen?
Mittlerweile gehe ich jeden Abend zu Bett und ich stehe jeden Morgen auf mit der Hoffnung, dass heute der Tag ist, an dem er einfach anfängt zu sprechen und diese riesigen Sorgen endlich ein Ende haben.