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Geschrieben von Banu28 am 06.06.2020, 15:46 Uhr

Für manche Kinder ist das zu früh

Es ist verständlich, dass Du uns schon vorgeben möchtest, was wir antworten sollen und was Du gern hören möchtest. Aber ich muss Dir ehrlich sagen: Ich denke, Deinem Sohn geht es gar nicht gut zur Zeit.

Kinder unter drei Jahren sind oft noch sehr trennungsempfindlich. Es ist für sie sehr schwer, abgegeben zu werden und sogar bis nachmittags fremdbetreut zu werden. Sie haben noch dazu keinerlei Zeitgefühl. Sie wissen nicht, ob und wann die Mama wiederkommt, sie können sich die Zukunft nicht vorstellen.

Und ja, es gibt Kinder, die eine frühe Trennung sehr belastet. Daran ändert auch nichts, dass es Krippen gibt und viele Kinder schon mit ein oder zwei Jahren fremdbetreut werden. Klar geht das manchmal aus Jobgründen nicht anders, aber deshalb ist es trotzdem schlecht für manch ein kleines Kind, so früh abgegeben zu werden.

Ein weiteres Problem ist, dass in Eurer Kita offenbar keine sanfte Eingewöhnung praktiziert wird, obwohl Psychologen seit Jahrzehnten dazu raten. Bei der sanften Eingewöhnung geht die Mutter erst, wenn das Kind Vertrauen zu einer neuen festen Bezugsperson (Erzieherin) gefasst hat, sich von ihr trösten lässt und beim Abschied der Mutter sowie zwischendurch nicht mehr weint.

Das darf mehrere Wochen dauern. Die Kita meiner Kinder hat das zum Glück so gemacht, und ich war die ersten sechs Wochen mit im Raum und bin anfangs gar nicht, später nur für kurze Zeit weggegangen, das wurde langsam gesteigert. Es hat nicht bei allen Kindern so lange gedauert, aber es gab kein zeitliches Limit. Meine Kinder haben denn auch fast nie geweint. Ich hätte sie allerdings trotzdem nicht unter drei Jahren abgeben können, dafür waren sie zu trennungsempfindlich.

Wenn Du berufstätig bist und auf die Betreuung bis nachmittags angewiesen bist, dann werden Dein Sohn und Du da eben leider durch müssen. Er wird das irgendwie schaffen, das geht ja sehr vielen Kindern so. Wenn es aber irgend geht, würde ich noch warten, bis er drei ist und ihn nochmal rausnehmen. Oder ihn zumindest nur bis mittags betreuen lassen.

Ich selbst habe lieber auf etwas Geld verzichtet und bin erst ein Jahr später wieder arbeiten gegangen. Wenn das irgend geht, finde ich das Kind immer wichtiger als das Geld. (Ich weiß, dass das nicht für jede Familie geht, es gibt natürlich Situationen, wo die Mutter arbeiten gehen MUSS.) Urlaub, Konsum, teure Weihnachtsgeschenke, Elektronik etc. sind nicht so wichtig, hier kann man sich gut einschränken, finde ich, wenn man dafür das Kind nicht abgeben muss.

LG

 
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Stichworte: Kinder, früh

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