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Geschrieben von katrin0306 am 26.03.2008, 14:49 Uhr

Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Hallo Ihr Lieben,

gestern hatte ich eine kleine Grundsatz-Diskussion mit meinem Mann und wüßte gern Eure Meinung dazu.

Eins vorweg: Es wird lang werden, weil ich beim Urschleim anfangen muß - hierfür schon einmal ein dickes Sorry!!!

Zunächst einmal muß ich bei mir anfangen: Ich habe aufgrund diverser übernommener Verhaltensmuster (von meinem Dad mitbekommen, dem ich auf diesem Wege herzlichst danken möchte) zwei Therapien hinter mir, wodurch es mir mittlerweile möglich ist, besser mit Kritik um zu gehen, nicht zu schnell an die Decke zu gehen, alles in allem etwas ruhiger und gelassener zu sein. Naja, das ist die Kurzfassung, hat aber alles in allem mehrere Jahre in Anspruch genommen.

Das wirkt sich natürlich auch insgesamt sehr positiv auf unser aller Zusammenleben aus. Ich bin viel geduldiger mit Sara (5), erklär ihr lieber was nochmal, lenke ihr Interesse bei Tobsuchtsanfällen lieber auf andere Dinge und bin weniger laut im Umgang mit ihr.

Mein Mann ist eher der Typ, der ihr nachdrücklich und mit etwas erhobener Stimme sagt, wo es lang geht, weil er der Meinung ist, daß das bei ihr eher zielführend ist.

Das war dann gestern unser Diskussionspunkt.

Mein Mann meint, daß meine Art und Weise, mit Sara umzugehen, auf lange Sicht dazu führen könnte / würde, daß sie mich und meine Ansagen nicht ernst nimmt und denkt, daß sie machen kann, was sie will. Sie würde dann bei Weinen, Trotz oder ähnlichem denken, daß sie ja eh getröstet und in den Arm genommen wird, egal, was passiert.

Ich für meinen Teil habe aber das Gefühl, daß Sara auf mich eher reagiert, wenn ich eben nicht nach 5 Sekunden sage: "So, mein Fräulein, das kucke ich mir nicht mehr mit an, Du machst jetzt das, das, das." Und das dann eben mit aus meiner Sicht etwas zu lauter Stimme (sieht mein Mann übrigens nicht so - bei mir kommt diese Stimmlage aggressiv rüber). Sara kuschelt auch lieber mit mir, sagt öfter, dass sie mich lieb hat, wir machen mehr zusammen (spielen, basteln pp.).

Nun hab ich natürlich aufgrund der Anmerkungen meines Mannes so ein bisserl Schiß, dass ich hier – ohne es zu merken – was verkehrt mache und mir was aus dem Ruder laufen könnte.

Mir ist gestern im Laufe unserer Diskussion in den Sinn gekommen, daß

a)
ggf. mir seine Lautstärke pp. so aggressiv vorkommt, weil ich es aus meiner Kindheit von meinem Dad kenne?
b)
Mama und Papa doch ohnehin ihren eigenen Draht zum Kind haben und ggf. auf unterschiedliche Art und Weise zu dem gewünschten Ziel kommen können, ohne gleich irgendwelche Prinzipien der Kindererziehung über den Haufen zu werfen?

Meine Mum ist doch mit mir auch anders umgegangen als mein Dad….

Was meint Ihr dazu?

Liebe Grüße

K.

 
8 Antworten:

Re: Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Antwort von mamaselio am 26.03.2008, 16:30 Uhr

Ich unterschreibe mal bei b).

Meiner Ansicht nach machst du es goldrichtig und du scheinst mit deiner Tochter bestens klarzukommen.

Was irgendwann mal irgendwie sein wird, wer weiss das schon.

Das was du tust und wie du dich verhaelst fuehlt sich gut an? Bestens, weiter so.

Dein Mann scheint auch keine grossen Probleme mit seiner Tochter zu haben. Noch besser.

Ihr solltet nicht gross aneinander rumdoktern.

LG
Christiane

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Re: Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Antwort von jana04 am 26.03.2008, 17:02 Uhr

Hallo, bei uns ist es auch genauso. Ich bin diejenige die erklärt, warum nicht und welche Konsequenzen. Mein Mann redet lauter und nimmt ihm einfach z.B. verbotene Dinge aus der Hand, ohne groß erklären usw. Gibt dann natürlich meistens ein Mordsgeschreie. Aber so sind die meisten Männer. Bleib weiter so wie Du bist. Ich denke, dass Frau merkt, wann der Ton etwas schärfer werden muß.
VG Jana

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Re: Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Antwort von Hofi2 am 26.03.2008, 18:48 Uhr

Bei uns ist es absolut genauso. Ich erkläre lieber ruhig, warum etwas nicht geht etc., mein Mann zieht es vor zu Brüllen.
Ich hasse das und wir hatten schon mehrfach richtige Ehekrisen deswegen. Vorallem unsere Große muß mit " 7 Jahren" schon alles richtig machen - als ob sie eine Erwachsene wäre. Bei dem Kleinen sieht er aber über vieles hinweg.
Wir hatten sogar schonmal ne Familientherapie angefangen, da hat der Therapeut allerdings nur gesagt, daß unsere Kinder damit kein Problem haben. Papa ist halt laut und streng und Mama eher ruhig.
Mich nervts trotzdem total dieses Geschrei wegen jedem bißchen.
Nicole

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Genau umgekehrt......

Antwort von Eels07 am 26.03.2008, 20:37 Uhr

......ist es bei uns. Was jetzt nicht heißt das ich nichts erkläre und nur wild rumschreie, aber mein Puls geht schneller hoch als der meines Mannes.
Wenn dann beide seelenruhig am Boden sitzen und das Chaos tobt kann ich dann auch schon mal laut werden. Die beiden machen dann auch schon mal ein Spiel draus und ärgern mich.
Aber man sollte das nicht alles zu sehr auf die Goldwaage legen.
Auch wenn meine Tochter mal mehr von mir ne Ansage kriegt und von meinem Mann weniger, so wird sie doch soweit ich das einschätzen kann, hoffentlich ohne größere Schäden durch unsere Erziehung hindurchkommen.
Und was ist so schlimm am hinterher kuscheln??? Wenn wir mal wieder Zickentag hatten legen wir uns danach auch schon mal auf die Couch und essen tonnenweise Gummibärchen, oder matschen im Bad rum oder sonst einen Unsinn. Das schöne an Fehlern ist ja das man sie erkennen kann und dazu stehen sollte. Und warum darf ich dann mein Kind, was vor 5 min. noch tobend auf dem Boden lag und ich hab 3 mal ne Ansage gemacht und und und und......danach wollen wir doch alle lieb gehabt werden. Mir macht rumschreien oder Grenzen setzten auch nicht immer Spaß ;-)

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Re: Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Antwort von ny152 am 26.03.2008, 21:04 Uhr

bei mir ist es ähnlich wie bei dir. ich habe auch therapie hinter mir und kann somit auf meine beiden kinder sehr geduldig und positiv einwirken. ich bin ebenfalls sehr gelassen und entspannt im umgang mit ihnen und verzichte auf autoritäre maßnahmen (die ich ebenfalls aus meiner kindheit kenne, aber durch die therapie verworfen habe). meine kinder danken es mir durch ihr verhalten. sie sind einfach sehr liebe, umgängliche und leicht zu händelnde kinder. das wären sie nicht, wenn ich den autoritären führungsstil raushängen lassen würde, davon bin ich überzeugt. ich will dir also erst mal sagen, dass dein weg richtig ist und "zielführend" ist, der deines mannes hingegen nicht.

mein mann hat sich gott sei dank von mir überzeugen lassen, auch dadurch, dass er sieht, wie einfach kinder zu händeln sind, wenn man ihnen mit geduld und respekt begegnet und auf autoritäre gebärden verzichtet. er ist auf meinen zug aufgesprungen und erzieht ebenfalls so liebevoll wie ich. das konnte er aber nur deshalb, weil er selber als kind recht gute erfahrungen gemacht hat, recht liebevolle und zugewandte eltern hatte. vielleicht hatte dein mann diese nicht und kann sich deshalb so schwer damit anfreunden, dass DEIN stil der richtige sein soll. du weißt selber am besten, wie sehr einen die erfahrungen von früher prägen und wie unkritisch man sie selber seinen kindern gegenüber anwendet. vielleicht kann er nicht anders, weil er selber nichts anderes in seinem leben kennengelernt hat.

möglicherweise kannst du ihm das so verklickern, vielleicht versteht er diesen tiefenpsychologischen zusammenhang.

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Danke, und ...

Antwort von katrin0306 am 27.03.2008, 7:32 Uhr

... ich mußte eben beim Lesen Eurer Antworten - gestern kam ich nicht mehr dazu - erstmal ein paar Tränchen wegdrücken.

Ich danke Euch ganz ganz doll für die Bestätigung, die Ihr mir gegeben habt!!!

Ich drück Euch!

Liebe Grüße

Katrin

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@Hofi2

Antwort von lenamama99 am 27.03.2008, 9:01 Uhr

hallo,
ich dachte eben, der Text ist von mir. Mein Mann ist echt genauso und erwartet von unseren Kindern (8 und fast 4) auch, dass sie im Haushalt helfen.

Er verbietet ihnen dann gerne mal das Kika gucken am abend (oder droht zumindest damit) wenn sie nicht helfen wollen den Tisch abzuräumen.

Ich sage jedem Kind, was es bitte in die Küche tragen soll und es klappt ohne Drohung.

LG Ute

Ach ja, Kräche hatten wir deswegen auch schon mehr als genug, was so weit geht, dass mittlerweile ich mit den Kindern und er mit seinen Freunden in Urlaub fährt. Ist echt entspannter.

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Re: Unterschiedliche Erziehungsansätze bei Mama und Papa?

Antwort von Geisterfinger am 27.03.2008, 12:46 Uhr

Mutter und Vater sind einfach 2 unterschiedliche Personen und ich finde es auch OK, wenn die unterschiedlich mit dem Kind umgehen. Allerdings finde ich es wichtig, dass man sich in Grundsätzen (was ist erlaubt) einig ist, auch wenn man die anders kommuniziert. Es darf eben nicht zu einem "dann frage ich eben papa" kommen. Ich finde auch, dass die Eltern darüber reden können und müssen, wenn einer findet, dass der andere mit dem Kind "falsch" umgeht. Manchmal ist der unterschied ja schon dadurch bedingt, dass die Mutter oft für die unangenehmen Aufgaben des Alltags zuständig ist und der Vater für die Freude in der Freizeit ;-)

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