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Geschrieben von kinderlose am 06.01.2009, 11:35 Uhr

Sohn ist auffällig im Kindergarten

Mein Sohn geht jetzt seit Oktober in den Kindergarten. Angeblich laut Kindergärtnerin wäre er auffällig. Er beisst andere Kinder wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt und hört keinen Schlag. Jetzt möchte die KIndergärtnerin dass er zur Lebenshilfe zur Untersuchung soll. Er würde nämlich mit Vorliebe alles kaputt machen was andere Kinder aufbauen. Und dann würde er lachen. Mittlerweile werde ich von anderen Müttern sogar angefeindet wegen dieser Beiss Geschichte. Was soll ich bloß tun? Daheim ist er komplett lieb und im Kiga dreht er durch. Im Gespräch mit Verwandten und Freunden die Pädagogen sind im Kinderbereich arbeiten,meinen die dass es sich die Kindergärtnerin einfach zu leicht macht. Er bräuchte eben Zeit und müsse Struktur im Kindergarten haben. In unserem rennen die KInder aber alle quer durch den Kindergarten ab halb 9. Und die Kindergärtnerin hat den anderen Kindern in seiner Gruppe (über 20 Kinder!!) erlaubt ihn vom Spiel auszuschließen wenn er alles kaputtmacht. So ist es nun, dass keiner mehr mit ihm spielt. In einen anderen Kindergarten jetzt mitten im Jahr zu wechseln weiß ich aber auch nicht. Dann fängt er ja wieder von vorne an.
Bin echt ratlos.

lg Kinderlose

 
6 Antworten:

Re: Sohn ist auffällig im Kindergarten (Achtung, lang)

Antwort von Mijou am 06.01.2009, 13:50 Uhr

Hallo,

in der Gruppe meines Sohnes ist auch ein recht aggressiver Junge, der anfangs regelmäßig andere gebissen hat. Als unbeteiligte Eltern sieht man das natürlich nicht gern, ich war auch ziemlich empört, als mein Kleiner mit einer fiesen Biss-Quetschung am Arm nach Hause kam, die man noch nach Wochen sah.

Die Erzieherinnen haben es aber in den letzten Monaten geschafft, die Kiga-Regeln freundlich, aber sehr konsequent auch diesem kleinen Rabauken zu vermitteln. Die Erzieherinnen haben dabei nicht die anderen Kinder aufgefordert, ihn auszuschließen, ganz im Gegenteil. Sie haben ihn aber immer selbst sofort aus der Situation herausgenommen, wenn er sich aggressiv benommen hat. Und sind einige Minuten für eine ruhige, erklärende Standpauke mit ihm in einen anderen Raum gegangen. Spielte er gut mit, wurde er mit Aufmerksamkeit, kleinen Extra-Aufgaben (Dinge austeilen oder holen etc.) und Lob vor den Ohren der anderen Kinder belohnt. Wenn er in der Morgenrunde gestört hat, durfte er nicht mitbestimmen, was gemacht wurde. War er ruhig, durfte er die Runde auch schonmal leiten.

Das heißt: Negatives Verhalten wurde nicht bestraft, hatte für ihn aber unangenehme Folgen: Er wurde kurz herausgenommen und durfte nix bestimmen. Positives Verhalten wurde verstärkt. Das supergute Ergebnis: Er schlägt und beißt nicht mehr, reißt allenfalls hier und da Kindern noch ihr Spielzeug weg. Dennoch hat er sich unheimlich gut entwickelt, der Rest gibt sich sicher auch noch und ist nicht dramatisch.

Was ich ganz wichtig fand: Die Erzieherinnen haben nie über ihn geklagt. Sie haben immer gesagt, dass er es sicher bald schaffen wird, gut mitzumachen und die anderen Kinder zu respektieren. Sie haben das sogar zu uns anderen Eltern gesagt, die sich wegen der Beißereien ab und zu beschwert haben. Sie haben ihm also immer zugetraut, dass er es hinkriegen wird - und das hat er dann auch. Ich muss zugeben, dass mich das selbst überrascht hat, denn ich war nicht so gut auf ihn zu sprechen (mag ihn jetzt aber wirklich).

Es stimmt sicher, dass es Sache der Erzieherinnen ist, dafür zu sorgen, dass ein Kind sich eingliedert. Es ist wirklich eine weit verbreitete Krankheit, dass Erzieherinnen sich quengelnd und vorwurfsvoll an die Eltern wenden, wenn ein Kind aus der Reihe tanzt. Als ob die Eltern sich nun morgens vier Stunden daneben stellen und auf ihr Kind einwirken könnten. Das ist Aufgabe der Erzieherinnen. Und auf gar keinen Fall dürfen sie andere Kinder auffordern, ihn auszuschließen, das ist so ziemlich das Schlimmste, was sie tun können. Dann hat ein Kind wirklich verloren. Sprich also nochmal mit den Erzieherinnen und ggf. auch mit der Leitung.

Noch etwas als Tipp wegen seines aggressiven Verhaltens: Ich empfehle Dir das wunderbare Buch "Das kompetente Kind" von Jesper Juul. Hier geht es u.a. darum, warum Kinder sich manchmal "schwierig" oder auffällig verhalten und was man tun kann, damit sie zur Zufriedenheit und zu einem guten Sozialverhalten zurückfinden. Das fände ich - für Euch persönlich - sehr wichtig. Mir hat dieses gut zu lesende Taschenbuch, das zu Recht ein Bestseller ist, unheimlich viele Aha-Erlebnisse beschert und mir einen völlig neuen Blick auf meine Kinder ermöglicht. Und dadurch auch die Erziehung verändert, ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, was ich ohne das Buch gemacht hätte.

Grüßle,
Mim

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Re: Sohn ist auffällig im Kindergarten (Achtung, lang)

Antwort von MuckelsMama am 06.01.2009, 18:19 Uhr

Hi,
unsere Kinder waren auch schonmal Leidtragende aggresiver Kinder im Kindergarten. Ich finde, dass sich die Erzieherin es sehr einfach macht, wenn sie das Thema an die Lebenshilfe abscheiben will. Es ist ihre Aufgabe, dein Kind zu integrieren und dabei dafür zu sorgen, dass andere nicht zu schaden kommen. Sei es, dass dein Kind solange immer an ihrer Seite bleiben muss, soalnge er sich so aggressiv verhält, aber für nettes Verhalten gelobt wird ,sei es über bestimtme gemeisname Aktivitäten, aber zu sagen, du sollst das Problem, was sie tagsüber hat, außerderhalb der betroffenen Gruppe (Kinder und Erzieherin) lösen, halte ich für wenig erfolgversprechend
MuckelsMama

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@Mijou

Antwort von wickiemama am 06.01.2009, 18:52 Uhr

Toller Kindergarten!!!

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Re: Sohn ist auffällig im Kindergarten (Achtung, lang)

Antwort von wickiemama am 06.01.2009, 18:56 Uhr

So ein Kind bedeutet eben mehr Arbeit für die Erzieherinnen, aber dafür sind sie ausgebildet und es ist ihr Beruf. Das Kind einfach abzuschieben finde ich auch nicht in Ordnung. Wobei es bestimmt nicht verkehrt ist ihn mal von jemand unparteiischen "überprüfen" (blödes Wort) zu lassen.
Was aber gar nicht sein darf ist, daß die Erzieherinnen das Kind vor der Gruppe schlecht machen. Sie schieben ihn damit in eine Rolle rein, die er erfüllen wird. Auch die Kinder werden dann immer, wenn ein schuldiger für irgendwas gesucht wird , alles auf dieses "schwarze Schaf" schieben.

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Re: @Mijou

Antwort von anjos am 06.01.2009, 23:37 Uhr

puuuuh... dann hätte unsere Tochter auch schon längst zur Lebenshilfe gemusst!!

Unsere Tochter ist im August mit 2 Jahren und 2 Monaten in den KiGa gekommen und es wurde höchste Zeit, man merkte das schon in der Spielgruppe. Sie war zwar nicht agressiv, aber sie foppte die anderen Kinder bzw. versuchte Kontakt über körperliche Angriffe zu finden. Und ich denke, dass dein Sohn nichts anderes macht! Er will Aufmerksamkeit und Kontakt. Unsere Erzieherinnen haben negatives Verhalten nicht bestraft, aber sie haben unsere Tochter aus der Situation rausgenommen und ihr erklärt, was sie falsch gemacht hat. Die Erzieherinnen können aber nicht ständig hinter unserer Tochter her sein... da sind ja auch noch andere Kinder, die Bedürfnisse haben. So kam es auch mal zu einer Situation, wo unsere Tochter einem (älteren) Jungen eine fiese Bratsche an der Wange verpasst hat. Ich hatte deshalb ein total schlechtes Gewissen, aber die Mutter des anderen Jungen hat mir dann gesagt, dass sie das nicht schlimm findet und dass ihr Junge ja größer und stärker ist, der hätte sich auch wehren können, hat sich aber nicht getraut! Die anderen Kinder wurden dann darin bestärkt, "nein" zu sagen und sich zu wehren... manche Kinder haben das von Anfang an gemacht, andere mussten das erst lernen. So hat nicht nur unsere Tochter was gelernt... auch die anderen Kinder haben gelernt, dass kleinere Kinder nicht immer lieb und nett sind!

Unsere Tochter ist mittlerweile ein sehr ausgeglichenes Kind, spielt mit immer verschiedenen Kindern, sie hat noch keine festen Freundschaften, aber das ist dem Alter völlig normal, sie spielt halt immer mit dem Kind, was sich grad anbietet. Haare ziehen, schubsen, kratzen, treten... all das gehört mehr oder minder der Vergangenheit an, ab und an gibts natürlich noch kleine Raufereien, aber dieses massive foppen ist vorbei! Die Erzieherinnen sind sehr zufrieden mit unserer Tochter bzw. mit ihrer Entwicklung. Aber diese Entwicklung kommt sicher nicht daher, weil die Erzieherin uns zur Lebenshilfe schickt... nein, die Erzieherinnen bei uns kümmern sich um die Kinder, sorgen dafür, dass heikle Situationen entschärft werden, sorgen dafür, dass die Kinder altersgerechte Sachen zur Verfügung haben usw. usw.

Ich muss ehrlich sagen: eure Erzieherin macht es sich verdammt einfach... wofür ist die denn da??? Sitzt die nur rum und guckt zu, was die Kinder so machen... so hört sich das für mich an. Wenn das so ist, dann hat sie wohl ihren Beruf verfehlt. Ich würde nochmals das Gespräch suchen und deutlich darauf hinweisen, dass ich erwarte, dass mein Kind integriert wird und dass Fehlverhalten refflektiert wird. Ist die Erzieherin nicht einsichtig, würde ich in Erwägung ziehen, den KiGa zu wechseln, denn in dem Fall ist dieser KiGa nicht der richtige für euch. Ihr braucht einen KiGa mit engagierten Erzieherinnen, die ihren Beruf gerne und mit viel Motivation ausüben. Denn du als Mutter kannst an dieser Situation rein gar nichts ändern... du bist nie dabei!

LG, ANdrea

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Re: @anjos

Antwort von wickiemama am 07.01.2009, 10:05 Uhr

sehe ich genauso!

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