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Geschrieben von Jamie1 am 09.06.2008, 13:13 Uhr

Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Hallo.

Hier läuft momentan alles schief, dabei könnten wir so glücklich sein. Das neue Haus ist toll, die Gegend auch, nur leider kennen wir noch niemanden wirklich hier und ich fühle mich tagsüber so allein. Ich schaffe die Büroarbeit kaum (arbeite von zuhause aus), von dem Haushalt ganz zu schweigen, das Haus ist viel zu gross zum putzen, ich hab wieder Probleme mit den Bandscheiben und kann kaum sitzen.

Mein Sohn (3 Jahre) ist so anstrengend, ist es wegen dem Umzug oder der Krippe, wahrscheinlich beides. Jeden Tag macht er das Theater wenn ich ihn in die Krippe bringe, wenn ich wegbin geht es relativ gut. Er meckert den ganzen Tag, dass er tags drauf nicht mehr in die Krippe will, hängt mir zuhause dauernd am Rockzipfel, kriegt wegen Nichtigkeiten (z.B. einer ausgezogenen Socke) einen heftigen Trotzanfall mit mega Gebrüll ohne Ende, um sich schlagen, usw. Ihr kennt das ja vielleicht auch. Nur ist es so, dass er mittlerweile JEDEN Tag einen Anfall bekommt, oft sogar zwei. Und ich bin von 12 bis 18 Uhr mit ihm alleine, ich kann nicht mehr. Ich hab keine Lust mehr darauf. Ich verstehe ja dass alles ihm momentan zu viel ist, nur will ich nicht mehr alles abbekommen. Ich freue mich schon wenn ich ihn in der Krippe abgeben darf und schäme mich dafür. Ich müsste Zeit für ihn haben, Ruhe, Freude mich mit ihm zu beschäftigen, aber ich bin selber so kraftlos dass ich nur Ruhe möchte, keine Lust habe mit ihm zu spielen und das alles noch schlimmer macht.

Wie muss er sich erst fühlen? Vorhin war ich richtig gemein zu ihm weil er einfach nicht aufgehört hat mit brüllen. Ich hab ihn angeschrien und gesagt wenn sein Theater sich nicht ändert gebe ich ihn weg. Ich schäme mich so. Dabei tut er sich eh so schwer ohne mich in der Krippe. Aber es wird mir einfach alles zuviel. Ich hab niemanden hier, meine Eltern wohnen 50 Min. entfernt, meine Schwester 40 und meine beste Freundin 1 1/2 Stunden. Ich weiss nicht wie das weitergehen soll.

Ich denke, wir haben ihn zu sehr verwöhnt, zudem hat er schon Dinge von den anderen Krippenkindern übernommen die mir gar nicht gefallen, er gehorcht kaum noch, nur noch wenn ich schreie und selbst dann diskutiert er ohne Ende. Hat jemand einen Rat für mich? Sorry für das Gejammere. Ich denke mal, ich hab ihn gar nicht verdient, er tut mir sehr leid.

Jamie

 
9 Antworten:

Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von Suka73 am 09.06.2008, 13:21 Uhr

ja, mein erster Rat: Hör auf zu Schreien!!! Was erwartest Du? Du lebst es Deinem Kind doch vor... und so antwortet er Dir, mit Gebrüll. Glaube mir, ich habe das auch alles durch und es wird durch sowas (und auch solche Aussagen wie "dann gebe ich dich weg" nicht besser sondern eher schlechter)

Fang an Dich richtig zu organisieren, Haushalt kann man auch noch abends machen, zur Not und auch gerade was Deinen BS-Vorfall angeht, nimm Dir eine Putzfrau!

Besteht die Möglichkeit Dein Kind bis nach dem Essen in der Krippe zu lassen, vielleicht bis 15 Uhr?! Alt genug wäre er doch dafür. Ich denke er ist einfach momentan damit auch überfordert, Ihr habt keine Zeit, ein neues Haus, eine neue Kita. Morgens Kita, mittags Mama (die dann keine Zeit hat) in einem neuen Haus... das ist ja schon für einen Erwachsenen schwer.

Räume Dir Zeiten ein die nur ihm gehören egal ob Du da Böcke drauf hast oder nicht. MIr gehts auch oft ähnlich, ich arbeite von 9 - 16.15 Uhr, 17 Uhr hole ich meinen Sohn ausm Kiga ab. Manchmal ist er sowas von unausstehlich, dass ich ihn am liebsten an der nächsten Ampel stehen lassen würde. Noch schlimmer ists natürlich, wenn ich keine Lust habe mich mit ihm zu beschäftigen oder wenn ich selbst viel zu tun habe, putzen MUSS, kochen muss - was mir keiner abnimmt da mein Sohn und ich alleine wohnen. Meine Eltern wohnen in einer ganz anderen Stadt, also nichts mit mal eben 50 min.

Außerdem solltest Du zusehen, dass Ihr irgendwie Anschluss ans Netzwerk bekommt, andere Kigamamas, Spielplatz oder so. Und arbeiten/haushalten dann einfach auf abends verlegen, wenn der Kleine schläft. Da hat man dann auch wesentlich mehr Ruhe.

LG Sue

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von Makri am 09.06.2008, 13:25 Uhr

Du schreibst, dein Sohn macht Theater, wenn du ihn zur Krippe bringst und danach geht es einigermaßen gut? Gibt es für dich die Möglichkeit, ihn länger dort zu lassen, vielleicht bis 14h? Dann hättest du mehr Ruhe für Haus- und Büroarbeit und bist sicher gelassener, was den Nachmittag mit ihm angeht.
Ansonsten versuche Leute in deiner Umgebung kennen zu lernen (Nachbarschaft, Spielplatz, andere Familien in der Krippe, Mutter-Kind-Turnen). Sicher ergibt sich aus einem anfänglichen Hallo schnell mehr.

Kopf hoch!

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von hasebär73 am 09.06.2008, 13:55 Uhr

Hallo!

Verinnerliche diesen Satz:
Du bist nicht das Opfer Deines Kindes!

Dein Kind ist Dein Spiegelbild. Er kann noch nicht "ausgleichen" oder DICH runterbringen. Das mußt Du selber tun.
Er ist jetzt in dem Alter, in dem er sich abnabelt und als eigenständige Person geachtet (!) werden will. Er will helfen, MIT Dir machen, von Dir lernen.
Er merkt natürlich, daß es Dir nicht gut geht. Aber er ist noch zu klein um Rücksicht zu nehmen!
Der Umzug, die neue KiTa, das alles muß Dein kleines Kind erst verarbeiten! Das ist für ein KEIN Klacks. Du mußt ihm dabei helfen.

Du bist von 12-18 Uhr dauergestreßt?! Dann mußt Du was ändern und nicht Deinem Kind - unbewußt - die Schuld geben, daß Du so platt bist. Ihr leidet beide darunter (zB. Putzfrau). Aber nur DU kannst daran etwas ändern.

Ich bin mir hundertprozentig sicher: Wenn Du Deinem Kind positive Aufmerksamkeit schenkst, ist es Dir dankbar! Beschäftige Dich bewußt - und nicht gequält/genervt mit ihm. Frage ihn, was er gemacht hat, zeige Interesse! Und laß ihn teilnehmen und helfen. Er braucht Deine Nähe - noch - wie die Luft zum Atmen. Er braucht Deine Liebe und die Geborgenheit bei Dir. Das alles kannst Du ihm nicht geben im Moment. Da ist es eigentlich kein Wunder, daß er so ist wie er ist. Er schreit nach Aufmerksamkeit, egal ob positiv oder negativ. Hauptsache, beachtet werden...

Nur Hunde müssen "gehorchen". Es ist klar, daß ein Kind, das mehr oder weniger Befehle an den Kopf geknallt kriegt, das Diskutieren anfängt oder Trotzen. Gib ihm Mitspracherecht. Mein Sohn macht fast alles was ich sage, aber nur, weil ich kurz argumentiere und ihn dann bitte. Anders akzeptiert er es nicht, und das ist OK.

Dein Kind wird immer mehr Deinem Kontrollbereich entrinnen. Was machst Du, wenn Dein Kind bei anderen fernsieht obwohl Du das nicht willst? Er wird noch viel mehr von anderen Kindern beeinflusst werden, ob Du willst oder nicht. Und das ist auch gut so, das ist Abnabelung und der Weg in eine gewisse Eigenständigkeit.

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von amparito am 09.06.2008, 13:56 Uhr

Mutter-Kind-Kur, fällt mir da als erstes ein, gerade wenn du auch noch Probleme mit den Knochen hast.

Auf jeden Fall solltest du dafür sorgen, dass es DIR bald wieder besser geht. Allein schon ständige Schmerzen, können so belastend sein, dass einem alles nur noch trostlos erscheint. Ich weiß wovon ich rede, habe auch gerade Rückenprobleme und hoffe, die geben sich in den nächsten Tagen, sonst wird auch meine Laune deutlich schlechter. Man ist dann einfach wesentlich weniger belastbar.

Abgesehen davon, ist auch eine neue Wohnsituation belastend, auch wenn das neue Zuhause noch so schön ist. Es ist eben neu und noch nicht so "zuhause".

Was mir sonst noch für dich einfällt, wäre eine Putzfrau, - alles nur spontane Vorschläge - Autogenes Training, zur Entspannung, ein Wochenende allein mit deinem Mann/Freund, wenn das möglich ist, Urlaub von der Arbeit nehmen.

40 oder 50 km sind nicht die Welt, wenn es möglich ist, solltest du einfach auch hin und wieder mal zu deiner Falilie fahren und ein bisschen Abstand vom Alltag nehmen.

Alles Gute!

P.S. Bekanntschafen in deiner neuen Umgebung werden sich mit der Zeit automatisch ergeben, erst recht, wenn du bald wieder entspannter bist.

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von Nase am 09.06.2008, 14:41 Uhr

Also um ehrlich zu sein, ich kann es verstehen.. Mein Sohnemann brauchte auch ne Weile sich in der neuen Umgebung ein zu gewöhnen...
Und 3 jährige sind nun mal auch nicht grad im einfachsten Alter..
Aber auf der anderen Seite muß ich auch ganz ehrlich sagen, ohne Dir nahe treten zu wollen, ich glaube Du mußt grundlegend was ändern..
Für mich hört sich das ein bißchen so an, als ob Dein Sohn nach Aufmerksamkeit schreit...
Ein bißchen gemeinsame Beschäftigung am Tag muß nun mal sein.. Und wenn man es lustlos angeht, wird das auch nicht wirklich was..
Dazu solltest Du Dich wohl schon durch ringen.. Geht auf nen Spielplatz ne Runde spazieren, macht ein Spiel zusammen, lest ein Buch..
Das tut Deinem Rücken vielleicht gut, und ihr habt gemeinsame Zeit, er seine Aufmerksamkeit und danach ist er eventuell auch ausgeglichener..
Sorg in der neuen Umgebung für einen regelmäßigen Tagesablauf, damit er sich schneller eingewöhnen kann...
Geb ihn regelmäßig in die Krippe und nutze die freie Zeit für DIch und eben die Arbeit, die mit ihm nicht geht..
von 12 bis 18 Uhr alleine zuhause ist ehrlich gesagt für mich ne Traumvorstellung, ich bin 5 Tage die Woche ganz alleine mit meinem Sohn , Papa arbeitet woanders , und sechs Stunden alleine mit einem dreijährigen müssen doch zu schaffen sein...
Laß ihn helfen, dann ist er ausgeglichen fühlt sich angenommen und wichtig..
Sorry solche Sätze wie " ich geb Dich weg ", gehen gar nicht, ich denke dass ist Dir bewußt.. Das macht die Loslösung von Dir nur noch schwieriger..
Beschäftige ihn, gib ihm nen Besen in die Hand, laß ihn den Geschirrspüler ausräumen, Blumen gießen, alles mögliche.. Das vertreibt Langeweile und schlechte Laune..
Schaut euch wenns zu anstrengend war gemeinsam nen kleinen Kinderfilm an..
Hört euch gemeinsam ein Hörspiel an..
schließt Bekanntschaften und sucht Freunde...

Oder such Dir professionelle Hilfe, wenn Du weiter in so eine Depression fällst..

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von carla72 am 09.06.2008, 15:01 Uhr

Ich kann verstehen, dass es für Dich anstrengend ist, bei uns war es auch eine Zeit lang sehr fordernd, bevor mein Sohn in den Kindergarten ging. Am schwierigsten war es, wenn wir zuhause waren und ich eigentlich nebenbei noch etwas anderes machen wollte. Dagegen hat geholfen: etwas unternehmen, auf den Spielplatz oder ins Schwimmbad gehen, sich ganz auf das Kind konzentrieren, gar nicht versuchen, mehrere Dinge auf einmal zu machen. So mache ich es heute noch, wenn mir die beiden zu anstrengend werden.

Viel Glück!
carla72

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von magistra am 09.06.2008, 15:34 Uhr

finde zeit für dich!
- putzfrau (UNBEDINGT!!!)
- evtl. sohn länger in die krippe

finde bekanntschaften!
- frage deinen sohn, wen er in der krippe nett findet. versuche, kontakt mit den eltern aufzunehmen und den "freund" mal einzuladen.
- spielplatz, kinderturnen....

und du klingst tatsächlich, als könntest du eine mutter-kind-kur brauchen.
die drohung mit dem weggeben finde ich krass. da hat sich dein sohn eine extraschmuseportion und eine dicke entschuldigung von der mama verdient!

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von Hofi2 am 10.06.2008, 6:29 Uhr

Sorry, aber für mich jammerst du ganz schön.
Ich habe auch ein großes Haus,einen riesigen Garten, gehe vormittags arbeiten und habe zwei Kinder. Manchmal bin ich die Woche über komplett mit den Kindern allein (nicht nur bis 18h) und trotzdem bekomme ich es hin. Gut, ich hab keinen Bandscheibenvorfall - aber da kann man ja mit ner Putzfrau abhelfen. Meine Eltern wohnen 30km von hier, mein Bruder 250km...
Schreien hilft niemandem etwas. Bevor dein Kind sich ändern kann, mußt du dich erstmal ändern. Trete einem Verein bei oder mach sonstwas, damit du Anschluß findest. Denn ich glaube, darum geht es. Du bist einsam.
Viel Glück.

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Re: Mein Sohn raubt mir den lezten Nerv

Antwort von Traumfänger am 10.06.2008, 7:57 Uhr

Liebe Jamie, hast du dir mal überlegt, ob es möglicherweise zu viel ist, was du dir aufhalst? Es hört sich alles nach Überlastung bei dir an und ich habe das Gefühl, dass du überall und nirgends zu Hause bist. Wenn du wieder mehr Luft holen kannst und ausgeglichener bist, vielleicht ist dann dein Kind auch ausgeglichener? Mir ging es ähnlich, ich war selbständig und hab es einfach nicht mehr geschafft. Es war einfach alles zu viel, noch allein erziehend oben drauf. Und mein Kind zeigt auch diese Verhaltensweisen. Es ist wichtig, dass Du Dir JETZT Hilfe holst in Bezug auf seine negativen Verhaltensweisen. Aber möglicherweise hilft es ja schon, den Stress zu reduzieren. Wenn es dir gut geht, geht es deinem Kind sicher wieder besser :-) Viel Glück!

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