Kind weint beim Abgeben und Abholen aus Kita

Hallo,

die Erzieherin hat recht: Das ist normal – bei Kindern, die in einem Alter von unter drei Jahren fremdbetreut werden. In diesem Alter sind die Mäuse noch sehr trennungsempfindlich, und Kinderpsychologen raten daher seit Jahren von einer so frühen Betreuung ab. Natürlich will ein so kleines Kind am liebsten bei der Mama sein. Manchmal muss die Trennung natürlich sein, wenn man als Mutter wieder arbeiten gehen muss. Aber es gibt hier keine ideale Lösung fürs Kind.

Es ist auch typisch, dass die Eingewöhnung zunächst gut zu klappen scheint (so wie in eurer ersten Kita), und das Problem erst anschließend auftaucht. In Wirklichkeit ist das Kind nämlich keineswegs im Reinen mit der Trennung von Mama, was in diesem Alter fast immer so ist.

Dass deine Tochter weint und die Kita verweigert, liegt nicht an der Einrichtung und nicht an anderen äußeren Gründen. Es liegt daran, dass sie die Fremdbetreuung nicht gut bewältigt, was völlig altersgemäß ist. Natürlich können andere Personen als die Mutter ein Kind betreuen, z.B. die Oma oder auch eine Tagesmutter. Denn diese können zu Hauptbezugspersonen werden, weil sie keine oder nur wenige andere Kinder betreuen. Aber in der Kita gibt es eine so enge Bezugsperson nicht, weil die Erzieherinnen sich um viele Kinder kümmern müssen. Es ist keine Familiensituation, wie kleine Kinder sie besser bewältigen.

Wenn man sein Kind unter drei Jahren betreuen lassen muss, weil es keine andere Möglichkeit gibt, dann hilft es nix: Man muss ihm die Trennung zumuten und darauf vertrauen, dass es sie mit der Zeit hinbekommt. Ich selbst muss gestehen, dass ich das nicht wollte. Ich habe lieber noch ein Jahr auf das zusätzliche Geld verzichtet und meine Kinder erst mit drei in den Kiga geschickt. Und auch dann noch war die Eingewöhnung für sie noch nicht leicht.

Übrigens gelten auch Hauruck-Abschiede als schädlich für kleine Kinder, sie haben mit „Eingewöhnung“ wenig zu tun, sondern das ist die gute alte Holzhammermethode. Bei der echten, kindgerechten und sanften Eingewöhnung bleibt die Mutter da, bis das Kind sie ohne Tränen gehen lassen kann. Zuerst nur Minuten, dann etwas länger, es wird sehr langsam gesteigert. Das darf sogar Wochen dauern, ohne dass jemand moppert oder man die Mutter loswerden will. Meine Kinder hatten das seltene Glück, dass das in unserem Kiga so angeboten wurde.

Lg