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Geschrieben von Astrid am 27.03.2011, 14:58 Uhr

Gelassen bleiben und indirekt Einfluss nehmen...

Hallo,

Gegensätze ziehen sich an, das gilt auch schon bei den Kleinsten. Sehr oft suchen sich ja gerade eher liebe und ruhige Kinder als Gegenpol ein besonders dominantes Kind aus. Zum Glück erledigen sich solche Freundschaften über kurz oder lang von selbst wieder. Das war bei meinem Sohn auch so: Er hatte mal ein halbes Jahr lang den wildesten Rabauken der Gruppe, der verhaltensauffällig war, als Freund. Ich habe mir auch Sorgen gemacht, aber der Junge wurde ganz von selbst uninteressant. Kinder müssen einfach selbst die Erfahrung machen, wer zu ihnen passt und wer nicht. Wir Eltern können ihnen durch Belehrungen keine Erfahrungen abnehmen.

Sieh es als Chance: Wenn Deine Tochter jetzt lernt, wer ihr gut tut und wer nicht, wird sie später ihre Freunde schon geschickter aussuchen. Um einen vorübergehenden falschen Freund kommt wohl kein Kind herum. Gerade Kiga-Freundschaften sind aber meist noch nicht sehr tiefgehend, sondern eher Zweck-Gemeinschaften. Dass ein Kind sich ein dominantes Kind aussucht, heißt auch nicht, dass es selbst ein schwaches Selbstwertgefühl hätte. Es heißt bloß: Dieses starke Kind ist irgendwie faszinierend - es hat Eigenschaften, die man selbst nicht hat, das hat seinen Reiz. Deshalb darf man gelassen bleiben, solche Experimente sind normal, haben aber nicht viel Bestand, wenn die Kinder wirklich nicht zusammen passen.

Als Eltern kann man trotzdem indirekt ein bissel Einfluss nehmen: Sprich mit Deiner Tochter über Julias Verhalten. Frage, ob es denn richtig ist, dass Julia ihr verbieten möchte, auch mit anderen netten Mädchen zu spielen. Und ob sich das für Deine Tochter richtig anfühlt oder eher nicht. Kritisiere auch nicht Julia, sondern nur ihr Verhalten ("Ich finde es nicht gut, wenn Julia dies und jenes macht. Was meinst Du?"). Versuche aber nicht, ihr Julia auszureden. Dann wird sie keinen Lerneffekt haben und sich später wieder ein dominantes oder sonstwie unpassendes Kind aussuchen.

Dass Eva momentan ein bissel zu kurz kommt, ist natürlich schade, wird sich aber sicher wieder ändern, wenn Julia ihren exotischen Reiz verloren hat. Denn auf Dauer gilt (bei kleinen wie großen Menschen): Gleich zu gleich gesellt sich gern.

LG

 
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