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Geschrieben von Häsle am 28.09.2018, 10:03 Uhr

Das war nicht die Diskussion.

Im Kindergarten meines Sohnes durfte jeder Äpfel aus dem eigenen Garten mitbringen. Ein Teil davon wurde aufgeschnitten, damit die Kinder den Geschmack der unterschiedlichen Sorten kennenlernen konnten. Der Rest wurde mit den Kindern gemeinsam zu Apfelmus eingekocht und am nächsten Tag verzehrt. Sie haben dabei auch gelernt, dass man einen Apfel mit Löchern oder braunen Stellen nicht wegschmeißen muss.
Ich finde, das war ein pädagogisch sehr wertvoller Umgang mit dem herbstlich passenden Thema Apfel (es wurde auch theoretisch und künstlerisch aufgearbeitet).

Im Oktober geht es um das Thema Erntedank (kein konfessioneller Kindergarten). Heimisches Gemüse und Obst werden gesammelt, damit ein schönes Herbstbild ausgelegt, und anschließend wird wieder gekocht und gegessen.

Ganz ehrlich. Ich liebe diesen Kindergarten, mit seinem unverkrampften Umgang mit der Ernährung und dem liebevollen, lockeren Umgang mit den Kindern. Kein Englisch- oder Chinesisch-Kurs, kein Drama, wenn ein Ü3-Kind noch Windel oder Schnuller braucht, keine Versuche, normales Kleinkindverhalten zu pathologisieren, etc.

Bei der Brotzeit sind Verpackungsmüll und Süßigkeiten (auch Kuchen, Fruchtzwerge usw.) unerwünscht. Man erklärt den Kindern im Akutfall, warum sowas nicht so gut ist. Wenn es ständig vorkommt, spricht man die jeweiligen Eltern darauf an. Das war's aber. Wenn der Versuch nicht fruchtet, lässt man die Eltern machen und schaut halt, dass die Zuckerkinder etwas mehr Gemüse vom gemeinsamen Obst-/Gemüseteller nehmen. Gegen eine dünne Schicht Marmelade oder Nutella sagt keiner was.
Zum Geburtstag wird nichts mitgebracht. Das Geburtstagskind darf einen Tassenkuchen in der Mikrowelle backen und den dann alleine aufessen oder mit den besten Freunden teilen.

Mein Sohn ist übrigens vier Jahre alt und nimmt sehr viel von den Erklärungen im Kindergarten und daheim auf. Er denkt darüber nach und redet dann mit uns darüber. Bei meiner Tochter war das auch so. Ganz so unsinnig finde ich es also nicht, in Kindergarten und Schule regelmäßig auch über Ernährung zu sprechen. Natürlich hat das im Kindergartenalter noch keinen großen Einfluss auf den Inhalt der Brotdose. Aber spätestens in der weiterführenden Schule können Kinder selber entscheiden, was sie sich z.B. mittags in der Mensa oder im Supermarkt zum Essen holen oder ob sie sich nachmittags wirklich eine Tafel Schokolade oder fünf Kugeln Eis reinpressen wollen. Steter Tropfen höhlt den Stein.

Meine Tochter hat Probleme mit Fruktose-Unverträglichkeit (Malabsorption). In die Brotboxen beider Kinder kommt deshalb neben dem Brot nur Gemüse, kein Obst. Das gibt es im Kindergarten eh und daheim dann unter "Aufsicht".
Meine Kinder haben auch kein Problem damit zu akzeptieren, dass sie keinen Süßkram mitbekommen. Dafür dürfen sie daheim etwas mehr haben.

 
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