Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Someone am 28.01.2005, 17:48 Uhr

@Jogi

Hallo,
habe mich in keinster Weise angegriffen gefühlt oder gedacht, dass Du Dich reingedrängt hast. Erzähl' doch mal was über das Buch "Der kleine Tyrann", hört sich sehr vielversprechend an, denn genau das ist mein Sohn... Die Schreianfälle sind wirklich noch immer weg, gestern und Heute hat er mal 10 Minuten geschrien, aber was ist das schon. Sonst hört er eben wieder überhaupt nicht mehr (wäre ja auch zu schön wenn es so geblieben wäre) und man kann wirklich sagen was man will. Es wurde auch wirklich schon alles "durchleuchtet" Erziehung, Mutter-Kind-Beziehung usw.. Es ist ihm nicht bei zu kommen. Schnief, meine Nerven liegen bald blank. Bin gespannt auf die Test's. Noch dazu ist mein Sohn immer so laut....

Gruss
Someone

 
3 Antworten:

Re: @Jogi

Antwort von Jogi am 28.01.2005, 22:18 Uhr

Hallo Someone. Diese beiden Bücher hatte mir unser Osteopath empfohlen. Die Ursachen von Noahs Schmerzen im Nacken konnte er beheben, doch meinte er, daß sich solche Kinder, aufgrund der festen Schädelknochen oft zu kleinen " Tyrannen" entwickeln. Dies liegt daran, daß sie früh lernen mußten mit ihrem Schmerz umzugehen. Erst das Schreibaby - dann tyrannisches Verhalten.
Jirina Prekop beleuchtet in "Der kleine Tyrann", Ursachen wie es zur Herrschsucht des Kindes kommt,wie sie entsteht, gibt Fallbeispiele, schreibt über Störungen der Persönlichkeitsentwicklung und vor allem GANZ WICHTIG, welchen Halt Kinder brauchen. Das Buch ist um manche Dinge objektiv besser zu verstehen sehr interessant geschrieben.
Direkte Hilfe bietet jedoch ihre Fortsetzung "Hättest du mich festgehalten".Festhalten bedeutet,jemanden,der in tiefer seelischer Not ist (und das sind unsere Kinder während eines Wutanfalls), so lange mit Liebe zu umarmen, bis er seine Wut und Kummer ausgeweint hat, damit er sich wieder freier und wohler fühlen kann.
Dieses Buch ist Absolute Klasse! Es mag Gegner dieser Festhaltetherapie geben, doch ich bin ÜBERZEUGT von dieser Methode. Glaube mir es hat über ein halbes Jahr gedauert, ehe ich mich dazu durchringen konnte. Doch war es mit Noah auch so schlimm, daß ich mir keinen anderen Rat wußte. Noah war damals 1 1/2 Jahre. Er war wieder mal wütig, so ging ich mit ihm ins Schlafzimmer und umarmte ihn ganz fest. Oh, frage nicht, daß war ein Kampf. Noah hat geschrien wie am Spieß, ich dachte ich schaffe das nicht länger. Aber ich betete zu Gott das alles gut wird. Ich streichelte mein Kind während des Festhaltens, sagte ihm wie sehr ich ihn liebte und das es gut ist wenn er all seine Wut rauslässt. Plötzlich, nach ca. einer halben Stunde hörte er auf zu brüllen. Er schaute mich liebevoll an, umarmte mich ganz fest, zog meinen Pulli hoch, drückte sich an meine Brust und schlief selig dabei ein. So ein Erlebnis...., war unbeschreiblich. Seit dem ging es nur noch bergauf mit ihm. An manchen Tagen, wenn wir das Gefühl haben, er weiß nicht so richtig wo hin mit sich, halten wir ihn noch fest. Das kommt aber nur noch sehr selten vor. Dann dauert der Kampf meist nur noch eine viertel Stunde. Hinterher ist Noah richtig kuschelig und umklammert uns mit all seiner Liebe.
Anfangs hatte ich bedenken, er würde uns das Übel nehmen.... Aber nein, Noah ist ein so ausgeglichener und fröhlicher Junge geworden...., ich wünsche mir so sehr, daß euer Kind das auch erreichen kann.

Selbst wenn ihr wisst, was die Test´s bringen,..., was sollen die an eurer Situation ändern? Sollte euer Kind z.B. besonders begabt sein, wie will der Professor dann vorgehen, um euer Kind weniger wütig zu machen und ihm dabei helfen euch wieder näher zu bringen?
Hat er dazu in eurem Gespräch etwas gesagt?

Ich wünschte mir ich könnte euch helfen, denn ich kann mir gut vorstellen wie schwer eure Situation ist.

Liebe, liebe Grüße

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Re: @Jogi

Antwort von Someone am 29.01.2005, 14:10 Uhr

Hallo,
vielen Dank für Deine gute Inhaltsbeschreibung. Das "Festhalten" haben wir auch sehr lange gemacht. Leider zeigte es keinen Erfolg, unsere Hebamme hat uns damals dazu geraten. Wenn die Test's etwas ergeben, dann wird über eine Therapie gesprochen. Sollte er "unterfordert" sein, dann wird versucht ihm neue Aufgaben zu geben. Sollte es auf ADS oder Hyperaktivität hinausgehen, muss geschaut werden, welche Therapieform zu ihm paßt. Ich erwarte keinen Erfolg von Heute auf Morgen und glaube sogar kaum, dass ein handfester Hinweis auf eine Störung herauskommt. Denke nach dieser langen Zeit, es ist einfach sein Charakter und wir werden damit leben müssen. Man wird uns aber in der Klinik nicht im Stich lassen, sondern Wege suchen ihn ruhiger werden zu lassen. Bin einfach froh, dass die Schreianfälle warum auch immer, etwas nachgelassen haben.
Glaub' mir, mir ist es egal ob das Verhalten einen Namen hat, aber eine Lösung, auch wenn es ein langer Weg wäre, wäre eine Erlösung.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Someone

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Re: @Jogi

Antwort von Jogi am 30.01.2005, 13:22 Uhr

Liebe Someone!
Wenn selbst das festhalten nichts genützt hat, bin ich mit meinem Latein auch völlig am Ende.
Ich hoffe so sehr das man euch HELFEN kann.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit. Bei all der Schwerniss eures Problems, denkt immer daran, daß es Euer Kind ist, ein Kind eurer Liebe..... laßt es ihn immer wieder spüren, so wird er euch mit seinem Lächeln belohnen.
Nach der Zeit kommt irgendwann eine bessere. Haltet stets daran fest und
nehmt Kraft aus schönen Momenten.

Ich umarme Dich! Alles,alles Liebe

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