Welche Hobbys haben eure Kinder?

Also im großen und ganzen muss ich meinen Vorschreiberinnen Recht geben. Ein wenig Leistungswillen und Disziplin ist in jeder Sportart gefragt. Auch bei den Nicht-Manschaftssportarten. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wo viele Kinder zusammen sind, herrschen Regeln, an die man sich auch halten muss. Da bringt es nix wenn einer nur rumkaspern will.

Ich finde auch gerade die Disziplin, die in Sportarten die dem Kind wirklich gut gefallen, verlangt wird, ist eine gute Nachhilfe für das was diesbezüglich in der Schule abverlangt wird. Natürlich muss das Spaß machen. Fußball ist wahrscheinlich rein garnichts für deinen Sohn.

Lass ihn doch einfach mal in verschiedene Sachen reinschnuppern und dann soll er sagen, was er am liebsten machen möchte. Bei uns wars halt immer so, dass ein Freund oder eine Freundin irgendwas gemacht hat, was unsere auch wollten, oder es wurde von/in der Schule vorgestellt.

Meine 10jährige spielt seit 4 Jahren Handball und macht seit 1 Jahr Karate. Außerdem spielt sie noch Klarinette. Als sie beim Handball von den Minis in die E-Jugend gewechselt hat, wo es deutlich mehr auf Leistung geht, hat sie auch lange gebraucht, um sich darin zurecht zu finden. Es hat ihr da nicht immer gefallen. Sie kam mit den neuen Mädels in der Mannschaft nicht gleich so gut zurecht und die Trainerin war ihr auch zunächst zu streng. Heute spielt sie wieder sehr gern.

Als es ihr dort nicht so gefiel, habe ich ihr ein halbes Jahr Frist vorgegeben, in dem sie Zeit hatte diverse andere Sportarten mal auszuprobieren und dann zu entscheiden, was sie statt Handball lieber machen will. Garkeinen Sport zu machen, kommt nicht in Frage. Handball musste sie in der Zeit der Suche weiter machen. Einfach so aus einer Laune heraus etwas aufhören, davon halte ich nichts. Am Ende war es so, dass sie Karate gewählt hat, ihr Handball aber inzwischen wieder so gut gefallen hat, dass sie das auch weitermachen wollte, obwohl sie hätte aufhören dürfen. Das Kind selbst hat dadurch was wichtiges gelernt: Nicht gleich aufgeben und wegen kleiner Schwierigkeiten die Flinte ins Korn werfen.

Meine 7jährige bald Drittklässlerin spielt ebenfalls Handball, noch bei den Minis, und außerdem Blockflöte. Sie wollte auch mal Karate machen und hat nen 3-monatigen Anfängerkurs belegt, den sie auch zu Ende machen musste, obwohl sie lieber gleich aufgehört hätte. Ihr gefiel es nicht wirklich gut und sie ist dann anch dem Anfängerkurs nicht in den VErein eingetreten, was ich dann auch völlig in Ordnung finde.

Es gibt hier aber viele Kinder in unserem Umfeld, die allen möglichen Kram anfangen und wegen Nichtigkeiten oder kleinsten Schwierigkeiten wieder aufhören, weil die Eltern das erlauben. Diese Mentalität alles Anzufangen und nichts richtig fertig zu machen bleibt vielen Kindern auch in anderen Lebensbereichen erhalten. Sie haben halt nicht gelernt, sich auch durch schwierigere Phasen mal durchbeißen zu müssen. Kaum wird von ihnen mal ein bissl was verlangt, knicken sie ein.

Meine müssen auch nichts machen, was ihnen überhaupt nicht liegt. Sie suchen ihre Hobbys selbst aus und wenn es Schwierigkeiten gibt, wird darüber gesprochen und versucht die Probleme irgendwie in den Griff zu bekommen. Klappt nach langem Versuch garnichts mehr, dann sucht man sich halt was anderes.