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Geschrieben von Bonniebee am 21.10.2006, 11:52 Uhr

'Übersteigerter' (?) Gerechtigkeitssinn...?

Hallo Andrea,

Dein Posting kommt mir bekannt vor, hast Du nicht vor einigen Jahren schon einmal zum ausgeprägten Gerechtigkeitssinn Deines Sohnes gepostet? Er scheint sich jedenfalls treu geblieben zu sein. Die meisten Kinder haben ja einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, und fordern daher auch von anderen Kinder, aber auch von uns Erwachsenen sehr viel.

Mir geht es zum Beispiel so, dass ich merke, wie ich bemüht bin, die hohen Erwartungen unserer älteren Tochter (7) zu erfüllen. Sie erwartet von mir, immer gerecht, immer geduldig und immer lieb zu sein - z.B. mit ihrem jüngeren Bruder, auf den sie sehr achtet. Wehe, ich ermahne ihn mal oder reagiere ungeduldig, wenn er was anstellt - dann kriege ich gleich eine Standpauke von ihr ("MAMA!!! Der ist doch noch so klein!!!") Ich finde das sehr gut, weil es mir zeigt, dass ich bei ihrer Erziehung doch zumindest das Meiste (hoffentlich) richtig gemacht habe.

Ich find's also gut, wenn ein Kind ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein hat. Denn das zeigt, dass die Eltern es nicht allzu oft enttäuscht haben darin. So dass es das jetzt auch von anderen Menschen erwartet. Dein Sohn ist außerdem offenbar sehr sensibel und intelligent. Du kannst ihm helfen, indem Du ihm sagst, dass es oft mehr Lösungswege gibt als man auf den ersten Blick sieht. Wenn Kinder einen vor eine Entscheidung stellen (Wir oder der), dann braucht man auf diese Forderung nicht einzugehen. Man kann sagen: Das brauche ich nicht zu entscheiden! Oder auch: Ich entscheide mich für beides. Denn die anderen Kinder sagen viel, wenn der Tag lang ist. Was sie heute wichtig finden, ist morgen schon vergessen. Man kann also auch abwarten und sagen: Ich überlege mir das Ganze erstmal. So gewinnt man Zeit und die Spannung geht von selbst aus der Sache raus.

Du wirst natürlich Deinen Sohn nicht ändern können. Du kannst ihm aber helfen, nicht zweigleisig zu denken, es gibt im Leben immer mehr als nur entweder-oder. Du könntest ihm auch vermitteln, dass Menschen nicht immer perfekt sein können, sondern auch Fehler machen dürfen - auch er selbst.

Was das Fleischessen angeht, könntet Ihr ihm sagen, dass es wirklich nicht okay ist, dass dafür Tiere sterben müssen. Denn das ist ja wahr. Ein Kompromiss bei uns: Wir kaufen nur argentinisches Rindfleisch (freilaufende Angus-Rinder), Bio-Schwein und Bio-Huhn sowie Wild. Diese Tiere haben in Freiheit gelebt. Wenn er ganz auf Fleisch verzichten möchte, würde ich das auch akzeptieren. Es gibt Broschüren darüber, wie man Kinder vegetarisch ernährt, ohne dass sie Mangelerscheinungen bekommen.

Liebe Grüße,

Bonnie-B

 
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