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Geschrieben von Mony am 26.10.2007, 8:25 Uhr

Klassenkameraden angefahren

Hallo ihr Lieben,

gestern mittag ist ein Klassenkamerad meiner Tochter (2. Klasse) vor den Augen vieler Mitschüler von einem Auto angefahren worden und schwer verletzt worden. Er musste noch an der Unfallstelle beatmet werden und es hat eine halbe Stunde gedauert, bis er endlich mit dem Krankenwagen wegfahren konnte. Gestern nachmittag ist er dann mit dem Rettungshubschrauber in eine andere Klinik geflogen worden. Die Kinder - und auch der Klassenlehrer - stehen noch immer total unter Schock. Der Junge wollte eigentlich gestern mit seinen Freunden seinen 8. Geburtstag feiern.
Auch meine Tochter hat ihn auf der Straße liegen sehen und konnte gestern an nichts anderes denken oder über etwas anderes sprechen. Sie hat schlecht und bei mir im Bett geschlafen.
War irgendjemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation? Wie kann man den Kindern die das mit ansehen mussten helfen. ICh denke, das heute in der Schule viel darüber geredet wird, aber vielleicht hat jemand Erfahrungen?
Moni

 
10 Antworten:

Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von romina99 am 26.10.2007, 8:43 Uhr

Als ich in der 3. Klasse war, hatte ich einen Unfall. Nicht so dramatisch, aber für alle, die dabei waren ein einschneidendes Erlebnis. Was ich dir raten kann:
- natürlich drüber reden, aber nicht zerreden (vlt. kommt sie auch von selbst?)
- mit anderen Kinder oder alleine Gute-Besserung-Karten basteln und Bilder malen
- wenn ihr Gläubig seit, gemeinsam beten, ein Sternchen basteln mit dem Namen des Kindes, Kerze in der Kirche aufstellen,
- später im Krankenhaus besuchen, wenn möglich
- besprechen was im Krankenhaus passiert Untersuchungen, nette Schwestern, andere Kinder
- und vor allem Zeit zum verarbeiten geben. Damit meine ich, ihr Zeit zum Nachdenken lassen, lass sie ihre Gefühle malen oder schreiben. Gemeinsam könnt ihr das dann zuhause oder vlt auch in der Klasse besprechen. So ein Unfall kann viel Angst im Kind auslösen. Und nicht so viel Sorgen machen, es ist ganz normal, wenn dein Kind erstmal mitgenommen ist. Das tritt auch bestimmt später noch mal auf.

Hoffe ich konnte helfen.
LG Steffi

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von teichlein am 26.10.2007, 9:12 Uhr

viel reden

gibt es einen Schulpsychologen?

Ich hatte als ich in der 4ten Klasse war auch einen schweren Verkehrsunfall (aber das hat keines der anderen Kinder gesehen)...
Ich habe von der Klasse einen lieben Brief bekommen,die Lehrein hat mich besucht...was ich doof fand kein Kind hat mich mit seinen Eltern besucht (trotz Besuchsversprechen im Brief),also auch mein Vorschlag,wenns geht besucht den Jungen,steht im bei!

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von Tathogo am 26.10.2007, 9:49 Uhr

Das ist sehr,sehr übel :o((

Als meien Kinder im Kiga waren wurde die Kiga.Gruppe(alle Kinder zwischen einem Jahr und 6 Jahren alt) Zeuge eines schlimmen Unfalles-bzw der Unfall war schon geschehen und die Kinder fuhren grad mit dem Bus an der Unfallstelle vorbei-ein Radfahrer wurde angefahren und tödlich verletzt,die Sanitäter/Notärzte hatte quasi grad"aufgegeben"....die Unfallstelle hat natürlich schrecklich ausgesehen,ganz zuschweigen vom Unfallopfer:o(

Ich weiss dass einige Kinder(die ab 4 Jahren aufwärts) da lange dran zu knabbern hatten-geholfen hat letztendlich ein Gespräch mit psychologischen Fachpersonal und natürlich immer wieder Gespräche mit den Erziehern.

LG
Tanja

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von uteginamona am 26.10.2007, 10:00 Uhr

ich selber habe, als ich ca. 6 jahre alt war, mitbekommen, wie ein klassenkamerad von mir auf der autobahn angefahren wurde bzw. der unfall war gerade vorbei, als ich an der brücke runterschaute. meine mutter ist damals sofort losgelaufen und hat den krankenwagen gerufen; der junge hatte glücklicherweise einige schutzengel und nichts ernsthaftes.
wir haben zu hause mal drüber geredet und mehr nicht.
letztes jahr hatte ich selber einen schweren autounfall und da fiehl mir das ganze irgendwie wieder ein-meine mutter konnte sich zuerst gar nicht mehr daran erinnern, aber nachdem ich ihr genau sagen konnte, was sich damals abgespielt hatte, erinnerte sie sich doch wieder.
aber daran kann man sehen, das mich das schon sehr bewegt hat, damals., trotzdem denke ich nicht, dass es da psychologische hilfe braucht; darüber reden reicht sicher schon aus; durch einschaltung eines psychologen wird das zu sehr dramatisiert.
für den jungen ist sicher wichtig, dass er im kh von seinen freunden besucht wird und dass er nach dem kh aufenthalt eine riesen gebutrtstagsfeier nachfeiern kann.
lg
ute

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von max am 26.10.2007, 10:05 Uhr

ich denke auch dass man drüber reden sollte, viell. richtiges verhalten im Straßenverkehr wiederholen sollte, wer hat in dem fall was falsch gemacht? Der autofahrer? Der Junge?

Andererseits denke ich dass Kinder viele Sachen besser wegstecken und verarbeiten als so mancher Erwachsener.

Bei uns haben vor vielen Jahren auf dem Schulweg Kinder eine Frau die sich aufgehängt hat, am Baum baumeln gefunden. Unter anderem das Enkerl der Frau. Es kam der Psychologe nehme ich mal an aber ich denke mal die Kinder haben es ganz gut verkraftet.

lg max

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von Bonnie am 26.10.2007, 11:15 Uhr

Hallo,

Du solltest mit Deiner Tochter ruhig noch mehrmals über den Unfall sprechen, auch wenn sie vielleicht bald scheinbar desinteressiert wirkt. Ich glaube, darüber zu reden ist die einzig wirksame Methode der Verarbeitung.

Zugleich würde ich den Anlass nutzen, darüber zu sprechen, warum der Junge angefahren worden ist. Auch falls er nicht Schuld war, kann man erklären, dass viele Autofahrer nicht genug Rücksicht auf Kinder nehmen. Und deshalb jedes Kind selbst gut auf sich aufpassen muss beim Überqueren der Straße. So hätte dieser schreckliche Unfall wenigstens etwas Lehrreiches, was man ruhig verwenden darf bei der Aufklärung des eigenen Kindes.

Wenn der Junge außer Lebensgefahr ist, wäre es für die Kinder sicher auch hilfreich, ihm später einen schönen Brief mit selbstgemalten Bildern oder einem Klassenfoto etc. zu schicken. Das wäre nicht nur für ihn schön, sondern auch wieder ein Stück Verarbeitung für die anderen Kinder. Wenn man aktiv wird, ist man weniger paralysiert und geschockt.

Ich wünsche dem Klassenkameraden Deiner Tochter alles erdenklich Gute!
Liebe Grüße,

Bonnie

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von glückskinder am 26.10.2007, 11:33 Uhr

Ich glaube jedes Kind wird es anders verkraften. Deine Tochter hat mehr Angst als vielelicht ein anderes Kind.
Wenn sie reden will, dann nimm dir die Zeit. Aber bedräng sie nicht.

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So sieht es jetzt aus.

Antwort von Mony am 26.10.2007, 13:48 Uhr

Der Junge hat eine schwere Unterschenkelfraktur, alles durch, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder. Es hat praktisch nur noch die Haut alles gehalten. Durch den schweren Schock und die Schmerzen hatte er Schwierigkeiten mit dem Atmen. Er ist gestern gleich operiert worden. Lebensgefahr besteht nicht.
Die Schule hat heute allen Kindern einen Brief für die Eltern mitgegeben in dem auf diese gefährliche Stelle aufmerksam gemacht wird ( dort soll seit Jahren ein Überquerungshilfe gebaut werden).
Unsere Klasse speziell ist heute dorthin gegangen, sie haben die Straße dort überquert, über alles gesprochen.
Am Montag wollen sie für den Jungen Karten basteln, besuchen geht so einfach leider nicht da er in eine Kinderklinik ca 60km von hier gekommen ist.
Die Unfallverursacherin sieht die Schuld bei dem Kind (!). Obwohl sie auf der Gegenfahrbahn war, der Junge also schon die eine Fahrbahn überquert hatte. Es gibt keine Bremsspuren nichts. Laut Aussage einiger Kinder hat sie mit dem Handy telefoniert. Ich weiß abernicht inwieweit die Aussagen der Kinder zählen?
Fakt ist, das hab ich dann nachher auch mitbekommen, dass sie sich mehr Sorgen um ihr Auto und um die Termine die sie nun verpasst macht als um das Kind.
Gestern hab ich ja noch gedacht, das ist vielleicht der Schock den sie hat, da reagiert man ja manchmal irgendwie komisch. Aber sie hat wohl bei der Polizei auch diese komische Aussage gemacht. Deswegen wird die Polizei auch die Kinder noch mal befragen.
Was für eine Aufregung!
Liebe Grüße und danke für eure Ratschläge
Moni

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Re: Klassenkameraden angefahren

Antwort von margret am 26.10.2007, 23:20 Uhr

Hallo,

aus meiner ganz eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, das braucht Zeit!
Als ich etwa 6 jahre alt war (noch nicht in der Schule) bin ich bei uns zum Tor raus, um auf dem gegenüberliegenden Spielplatz zu spielen. Just in diesem Moment rannte ein Mädchen vom Spielplatz auf die Straße und wurde ungebremst von einem auto erfasst. Es hat bis heute motorische Störungen (war damals so alt wie ich, also heute schon über 30). Der Fahrer stand völlig unter Schock, der Vater wollte ihn umbringen und war gleichzeitig völlig außer sich vor Sorge um sein Kind. Die Szenen sind heute noch präsent bei mir. Meine Eltern kamen sofort raus, weil sie dachten, es hätte mich erwischt.

Es war wirklcih ein Schock!

Jahrelang hat meine Mutter im 6-WochenRhythmus Briefe geschrieben, dass diese Stelle besser gesichert werden muss, weil Autofahrer den Ausgang des Spielplatzes nicht einsehen konnten, damals durfte man auch in Wohnstraßen ncoh 50 fahren. Warnschild gabs keins. Ein Vierteljahr nach dem Unfall kam dann eine Barriere und ein Spiegel hin. Leider muss oft erst was passieren, bis Verantwortliche reagieren. Die gucken sich die Stellen ja vorher nicht einmal an.

Grüße und alles Gute
Margret

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Re: So sieht es jetzt aus.

Antwort von MamaMalZwei am 27.10.2007, 19:27 Uhr

Hallo Mony, ach Du liebe Zeit! Ich denke, die Klassenlehrerin hat es richtig gemacht, dass sie mit den Kindern noch einmal zur Unfallstelle gegangen ist.
Falls es stimmt, dass die Dame beim Autofahren mit dem Handy telefoniert hat, kann sie sich schon mal auf eine saftige Strafe gefasst machen. Darauf stehen (im Normalfall) nicht nur 50€ Strafe und Punkte in Flensburg, sie wird auch mit einem Fahrverbot belegt, weil ja etwas passiert ist, während sie telefonierte.
Wenn mehrere Kinder das gesehen habe, hat sie schon mal schlechte Karten. Auch Kinder sind Zeugen!
Ganz abgesehen davon, was für ein mieser Stil! Sollte ich mit dem Auto jemanden umfahre, dann kümmere ich mich doch um den Verletzten und rufe den Krankenwagen, statt noch darüber zu lamentieren, was für Termine ich jetzt versäume! Leute gibts!
Hoffentlich kommt für das Kind wieder alles in Ordnung und es bleibt nichts nach. LG

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