Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von SagIchMalNicht am 04.10.2006, 22:39 Uhr

Fachunterricht ohne Fachausbildung?

Hi Ihr,
unsere Große ist in der zweiten Klasse und mir fällt mehr und mehr auf, dass der Lehrerin die Fachkenntnisse fehlen. Sie hat Kunst und Grundschulpädagogik studiert.
Im Lesen und Schreiben fällt das bei unserer Tochter nicht so auf, da wir sehr viel vorlesen und sie selbst auch schon viel liest.
Aber im Rechnen hat sie immer mal wieder "Probleme", die dann meine Eltern (die Mathematik für Grund-/Hauptschule studiert haben) ihr immer in wenigen Minuten erklären können. Andere Kinder aus der Klasse haben übrigens mit denselben Aufgabentypen Schwierigkeiten (liegt also nicht nur an unserer Tochter).
Auch lässt die Lehrerin zu bzw. wünscht, das Eltern zu Hause erklären oder auch selbst erklären, wie Aufgaben gelöst werden sollen.
Für mich ein absoluter Schock, das kann doch nicht sein! Hat die Frau denn gar kein Konzept?
Wie kann das sein, dass jemand Fächer unterrichtet, die er/sie nicht studiert hat? Gerade in der Grundschule kann man doch so viel versauen!
Natürlich brauch ich mir um unsere Kinder keine Sorgen zu machen, klar können wir das zu Hause bzw. mit den Großeltern "auffangen" ... aber ist das Chancengleichheit?
Viele Grüße...

 
15 Antworten:

Re: in Berlin moeglich

Antwort von Benedikte am 05.10.2006, 0:10 Uhr

das war mein liebster uafreger in Berlin. Mit grossem pomp haben die angekuendigt,dass alle grunschueler in der 3.Klasse Englisch lernen solen- und dann hatten die keine Englischlehrer.Unser Sohn wurde von einer Russischlehrerin unterrichtet, die durch einen Kurs gewisse Floskeln beherrschte und ansonsten Kassetten abspielte.

Da hatte das Land Berlin auch kein problem mit. Schliesslich koennten sie die alten Russischlehrer nicht rauswerfen und dafuer englischlehrer einstellen- also muessen die Russisclehrer englisch unterrichten. Dass die auch keinen grossen Bock drauf hatten, war klar. Und was dabei rauskommt, ist aich klar.

Von daher von mir ein klares ja- in der grundschule ist es in berlin absolut moeglich, dass Leute ohne Fachausbildung ein bestimmtes FFach unterrichten.

es ist zum.....

Benedikte

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: in Berlin moeglich

Antwort von Henriette am 05.10.2006, 9:06 Uhr

Hallo,

in der Grund- und Hauptschule ist es absolut üblich (wenn auch nicht immer wünschenswert), dass Lehrer fachfremd unterrichten. Sogar an Gymnasien kann das inzwischen aufgrund von Lehrermangel vorkommen; an meiner Schule gibt es leider auch dafür Beispiele.

Sprich die Lehrerin am besten direkt darauf an und äußere deine Bedenken. Ggf. sollte sich auch ein Gespräch mit den Elternvertretern und dann mit der Schulleitung anschließen.

Henriette

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Eltern ansprechen?

Antwort von SagIchMalNicht am 05.10.2006, 12:20 Uhr

Hallo nochmal,
nein es ist sinnlos die Eltern anzusprechen, die Lehrerin ist ja soooooo nett. Ich würde die didaktischen Fehler ja auch nicht erkennen, wenn ich nicht meine Eltern an der Hand hätte.
Und außerdem ... haben leider nur wenige Grundschullehrer Mathematik studiert.
Ja ich weiß, dass es gängige Praxis ist, dass jeder (gerade in der 1.&2. Klasse) alles unterrichtet.
Ich wollte eine Diskussion anstoßen, wie man das (schlechte) System ändern kann. :-(
Viele Grüße ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Eltern ansprechen?

Antwort von jokasilemi am 05.10.2006, 13:51 Uhr

hallo, man kann ganz normal an der uni grundschullehrer studieren! ich kenne einige fertige und auch momentane studentinnen, die mit mir zusammen zusätzlich das diplom in montessori-pädagogik machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@jokasilemi

Antwort von SagIchMalNicht am 05.10.2006, 14:32 Uhr

Grundschullehrer? Ohne irgendein Fach?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Fachunterricht ohne Fachausbildung?

Antwort von Petra28 am 05.10.2006, 15:46 Uhr

Meine Grundschullehrerin hatte gar nicht studiert (und ich glaube, auch nicht das Abitur) - und sie war um Klassen besser als jegliche Lehrer ab Klasse fünf! Sie hat den Grundstein gelegt für alles weitere.

Ich denke, man kann so viel studieren wie man will, wenn einem das didaktische Händchen fehlt, dann wird es problematisch...

Liebe Grüße
Petra

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Fachunterricht ohne Fachausbildung?

Antwort von SagIchMalNicht am 05.10.2006, 17:06 Uhr

Hallo Petra,
stimmt, manchen Menschen ist es angeboren, aber es ist auch erlernbar.
Leider sind die meisten weder Naturtalente noch haben sie es erlernt. :-(
Viele Grüße ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Fachunterricht ohne Fachausbildung?

Antwort von ny152 am 05.10.2006, 18:28 Uhr

Wie kann das sein, dass jemand Fächer unterrichtet, die er/sie nicht studiert hat?

ganz einfach, der staat muss geld sparen. nur das ist der grund. für lehrer ist das auch doof, wobei man in der gs fachlich ja noch mithalten kann und didaktisch-methodisch wenigstens profi ist. es gibt aber lehrer, die unterricht fachfremd chemie 10. klasse. das finde ich fatal. an der gs kann ich mit fachfremdem unterricht noch leben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das ist nicht nur ne Sparmaßnahme

Antwort von SagIchMalNicht am 05.10.2006, 19:02 Uhr

Oh das ist keine Sparmaßnahme sondern in Grund- und Hauptschulen generell so, dass man die Lehrbefähigung für ALLE Fächer hat (außer z.B. Englisch), egal ob man es gelernt hat, oder nicht. Schon zu meiner Zeit haben meine Eltern die Fehler der Lehrer aufgefangen und so war ich - auch ohne Begabung - bis zum Abi in Mathematik gut. (und für die billige Matheklausur im BWL-Studium hat's dann auch locker gereicht) Schade für all die Leute, deren Umfeld die Fehler der Lehrer nicht auffangen kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Sagichmalnicht

Antwort von Henriette am 06.10.2006, 10:22 Uhr

"Leider sind die meisten weder Naturtalente noch haben sie es erlernt. :-("

Das ist aber nun doch auch keine konstruktive Kritik, die eine Diskussion anregt, oder?

Grundsätzlich wird in der GS ein Lehrer eingesetzt, der die entsprechende Lehrbefähigung hat und dafür 2 oder 3 Fächer studiert hat. Grundlagen der Mathematik gehören meines Wissens zu jedem Grundstudium, egal, welches Fach ansonsten studiert wird. Natürlich ist die pädagogische Eignung von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht nur am Fachstudium festmachen, so dass es viele Kollegen gibt, die fachfremd äüßerst qualifiziert unterrichten. Ebenso gibt es mit Sicherheit viele Fachlehrer, denen das Händchen, Engagement, was auch immer fehlt.

Aber ganz pauschal zu sagen, dass die Meisten ihr Fach nicht erlernt haben, ist dann doch etwas zu einfahc, oder?

Für mich besteht - auch der Form halber - nach wie vor der Weg über die Lehrerin, die Elternvertreter (und wenn die so unangemessen mit Konflikten umgehen, sollte man bei der nächsten Wahl derartige Probleme ansprechen; vielleicht möchtest du dich auf de Grundlage deiner Erfahrung vielleicht auch selbst engagieren?) und letztlich die Schulleitung.

Henriette

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

das ist mir neu!?

Antwort von Henriette am 06.10.2006, 10:24 Uhr

Lehrbefähigung für alle Fächer? Ganz so ist es doch nicht, denke ich. Man erhält die Lehrbefähigung für die studierten Fächer, muss darüber hinaus aber jederzeit jedes Fach unterrichten. Wie positiv oder negativ das ist, seht sicher auf einem anderen Blatt...

Sumse, Henni, klärt uns doch bitte kurz auf :-)

Henriette

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Henriette

Antwort von SagIchMalNicht am 06.10.2006, 10:56 Uhr

Hallo,
doch genau der Satz ist Systemkritik. Ich kritisiere schließlich nicht die einzelnen Lehrer sondern das System.
Es ist einfach Fakt, dass die meisten Lehrer nicht dafür ausgebildet sind, aber gute Idee, ich hole mir mal die genauen Zahlen beim Kultusministerium, wie viele der Grundschullehrer Mathe studiert haben.
Wie gesagt, um meine Kinder mache ich mir keine Sorgen, und das System wird sich zu ihren Schulzeiten nicht ändern, vielleicht für meine Enkel.
Mein Vorschlag: Grundschulpädagogen für die Ganztagsschule von 8-16 Uhr und ab der ersten Klasse Fachlehrer für Deutsch und Mathematik. :-)
Und Elternbeirat? Klar wäre ich dazu bereit, bin in nicht gewählt worden. :-/ Aber der Elternbeirat kann ja auch nicht das System ändern, der Weg geht über die Politik. Im Elternbeirat könnte ich mir Hilfe holen, wenn ich unbedingt diese Lehrerin loswerden wollte. Nur, wer weiß, ob wir dann nicht vom Regen in die Traufe kommen? Schließlich ist es schon die zweite Lehrerin, die Mathematik nicht richtig aufbaut. Wie gut, dass ich das in den anderen Fächern nicht merke oder nicht beurteilen kann. :-)
Und wenn ich zur Lehrerin gehe, was soll ich ihr sagen? Holen Sie doch noch schnell Ihre Defizite in der Fachdidaktik in Mathe auf?
Viele Grüße ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @jokasilemi

Antwort von jokasilemi am 06.10.2006, 14:01 Uhr

sie studieren an der uni erfurt, sehe einen teil von ihnen heute abend und könnte gleich nachfragen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Lehrerausbildung in Nds.

Antwort von AndreaL am 06.10.2006, 14:23 Uhr

Hallo,

mein Studium ist schon *hust* 20 Jahre her, aber ich glaube, es hat sich nichts Wesentliches verändert.

Ich selbst bin Förderschullehrerin und habe 2 Unterrichtsfächer und eine Behindertenfachrichtung studiert. Das erste studierte U-fach MUSS ein Hauptfach sein - also Ma, De oder Sachunterricht. Dann habe ich ein Nebenfach und eine Behindertenfachrichtung studiert.

Grund- und Hauptschullehrer studieren ZWEI Hauptfächer und ein Nebenfach (z.B. Kunst, Sport etc.)

Im Referendariat wird man in den studierten Fächern ausgebildet und leistet das 2. Staatsexamen ab.

Ich - an der Förderschule - musste dann mit meiner ersten Stelle gleich alle möglichen außer den studierten unterrichten.

Verpflichtend im Studium für alle, waren Seminare in ERstunterricht Mathematik und Erstunterricht Deutsch. WOBEI ich (die Mathe studiert habe) mich in Deutsch erst richtig eingearbeitet habe, als ich anfing es zu unterrichten.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich bestätigen, dass es durchaus Kollegen gibt, die den Matheunterricht falsch angehen und neueste Forschungen nicht berücksichtigen - z.B., dass Kinder besonders im Anfangsunterricht eher linear denken.

Ich weiß nicht, ob es zeitlich in angemessener Zeit überhaupt zu bewerkstelligen ist, MEHR Fächer zu studieren.

LG

Andrea

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lehrerausbildung in NRW

Antwort von Makri am 06.10.2006, 19:05 Uhr

Hallo,

in NRW ist es leider auch so, dass viel fachfremd unterrichtet werden muss.

Ich habe von 92-96 studiert. Damals musste jeder Mathe und Deutsch studieren und mindestens ein weiteres Fach dazu. Jetzt studieren die angehenden Lehrer nur noch ein Pflichtfach (Mathe oder Deutsch) und ein anderes Fach dabei.
Mathe und Deutsch sollte aber meiner Meinung nach für jeden Primarlehrer ein Muss sein.
Für Religion benötigt man ebenfalls eine spezielle Lehrbefähigung, ebenso für Englisch.
Darüber hinaus gibt es leider wenig Fortbildungen etwa in Musik oder Kunst.
Grüße von
Makri

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.