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Geschrieben von Erdbeere81 am 28.01.2013, 19:05 Uhr

Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Ich frage bewusst hier, obwohl es um meinen 4-jährigen geht.

Wer kann mir von Erfahrungen und Tipps berichten?

Unser Sohn will alles und jeden gern kontrollieren und bestimmen. Er ordnet sich Erwachsen und älteren Kindern (die ihm sprachlich gewachsen sind) unter. Er hält sich an Regeln, versucht manchmal etwas, aber nimmt auch Zurechtweisungen an.

Aber mit Gleichaltrigen hat er wirklich Schwierigkeiten. Er will ständig bestimmen. Wenn er mit dem geraden Weg nicht hinkommt, dann suggeriert er als ob er nachgeben würde um eben auf geschicktere Weise seinen Willen durch zu setzen.
Geht es nicht nach ihm, dann heult er oder zieht sich zum Alleinspielen zurück.

Leider fällt es ihm dadurch schwer Freundschaften aufzubauen. Teilweise merkt er selber, dass er in einer Gruppe mitspielen möchte, aber dann durch sein Gehabe abgelehnt wird, aber als ob er nicht versteht, dass es eben daran liegt. Dann weint er oft, weiß aber als ob nicht was er tun soll. "Die wollen mich nicht"


Der Kiga meint, wir sollten zusammen ihn immer wieder darauf aufmerksam machen, wenn wir beobachten, dass er wieder in sein Muster fällt.

Wie können wir ihm helfen?

 
12 Antworten:

Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von desire am 28.01.2013, 19:10 Uhr

er ordnet sich unter??

habt ihr eine Rang und hackordnung zuhause mit euren kindern?
das läuft dann meistens so...die kinder die von zuhause aus sehr dirigiert und "geordnet" werden unterdrücken dann andere weil sie endlich auch mal wissen wollen wie das ist.

überleg dir mal wie deine Beziehung ist zu deinem kind...bzw. eure als Eltern....kinder sehen viel von erwachsenen menschen in ihrer umgebung.

kann natürlich auch sein dass er ein dominantes persönchen ist, gibt solche kinder....die müssen damit leben dass es manchmal noch dominantere kinder gibt die ihnen was auf die mütze geben......und es wird auch immer kinder geben dies mitmachen...entweder weil sie angst haben vor deinem kind oder weil sie sich nicht wehren.

solchen kindern sollte man wie zb beim Spielen nich thinterherlaufen....damit merken sie erstrecht dass SIE das geschehen dirigieren. habt ihr ihm als kleinkind viel rechtmachen wollen, habt ihr ihm viel durchgehen lassen.....(ja dann spielen wir halt so wie du willst, dann geben wir halt nach, bestimmt er...) das alles trägt wohl dazu bei.

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von Erdbeere81 am 28.01.2013, 20:03 Uhr

ach desire, häng dich nicht an dem einem Wort auf. Es beschreibt nur kurz sein Verhalten.

Aber mal die Langfassung für "Unterordnen" wie ich es meinte:
Er hält sich an die Regeln des Kindergartens, er hält sich an die Anweisungen der Erzieher, uns als Eltern, anderer Erwachsener. Er nimmt Spielvorschläge älterer Kinder an, reagiert auf Bitten. Er hat gesunden Respekt vor Erwachsen.
Er versucht Regeln zu brechen, macht man ihn darauf aufmerksam, dann fügt er sich auch wieder. (z.B. "Du musst deine Jacke aufhängen, bevor du xy machst")

Mir geht es nicht darum, warum er sich so verhält. Das weiß der Kiga und wissen auch wir.
(Er hat 3 Jahre an chronischer Verstopfung gelitten, wir haben ihn festhalten müssen um ihm die Medikamente zu geben, der Darm musste vom Arzt mehrfach entleert werden, dass hat er alles als Kampf angesehen, als Machtausübung anderer. Das alles ist beigelegt.)

Wir als Eltern haben einiges richtig gemacht, anderes falsch.

Er ist ein Dickschädel und ja es ist auch sein Charakter. Das wird auch so bleiben.

Ich hatte heute das Elterngespräch im Kiga und sie sehen das gleiche Problem wie wir Eltern bei ihm.

Ein Kind das sich nicht an Regeln hält, muss nicht so bleiben, man kann helfen, dass das Kind es lernt.

Und so ähnlich sind meine Sorgen.

Wie können wir ihm verständlich machen, dass er mit seinem Bestimmer-Gehabe keine Freunde findet? Wir sehen, dass er sich Freunde wünscht, dass er selber gern anders möchte, als es läuft...

Ist es so besser verständlich?

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von desire am 28.01.2013, 20:10 Uhr

dieses Verständnis muss er selbst bekommen.
ist so....da kannst du ihm nur hefen indem du ihm das immer wieder erklärst dass es andere menschen nicht mögen wenn immer jemand über sie bestimmt.
Das sind Dinge die müssen sogar Erwachsene noch lernen.
Er wird, muss es selbst rausfinden wenn er alleine bleibt, ansonsten wird er sein Verhalten anpassen müssen.

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von desire am 28.01.2013, 20:11 Uhr

und ihr als Eltern müsst ihm auch das so sagen....wenn gespielt wird dann nach den Regeln und nicht so wie er möchte..wenn jemand zum spielen da ist dann wird mit bestimmen abgewechselt.

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von desire am 28.01.2013, 20:22 Uhr

mein mittlerer Sohn ist 4,5...er ist ein Bub der sehr viel konsequenz braucht...er bringt mich oft an den Rande des Wahnsinns wenn er sein eigenes Ding durchziehen möchte....aber...gerade in solchen Situationen muss man selbst konsequent bleiben. Die im kindergarten machen das ja schätze ich mal...ihr zuhause müsst das auch tun....dass er damit die leute vergrault das muss ER checken.

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von caracoeur am 28.01.2013, 21:05 Uhr

Hallo,

melde mich mit 5 eher dominanten Kindern. Das ist bei meinen typbedingt und/weil sicher auch ererbt von uns Eltern.

Ich habe mir darüber auch schon sehr viele Gedanken gemacht und Dinge ausprobiert etc.
Meine Erfahrung : Jedenfalls im jungen Alter - 4 gehört unbedingt dazu ! - ist es nicht hilfreich, vermutlich eher schädlich, unerwünschte Verhaltensweisen als unerwünschte Verhaltensmuster zu bezeichnen (dem geht ja dann eine gemeinsame "Definition" mit dem Kind voraus ?!).
Jeder noch so helle und schlaue und aufmerksame 4-Jährige wird das letztlich als Ablehnung seiner Person empfinden. Dieses Abstraktionsvermögen, die Trennung der eigenen Person vom gelegentlichen Verhalten ("Du bist toll, aber dein Verhalten ab und zu ist nicht gut") besitzen die Kinder in dem Alter nicht; davon bin jedenfalls ich überzeugt.
Das Beste ist, die "erwünschten" Verhaltensweisen möglichst unauffällig einzuüben. Auf dem Spielesektor bin ich nicht mehr so up to date, aber es gibt doch sicher ein Spiel, bei dem einer bestimmt, was gemacht wird und der andere darf es dann ausführen ? Da sieht Kind beide Seite.
Unübertroffen ist ja auch, das eine Kind z.B. eine Süßigkeit teilen zu lassen und das andere Kind darf dann die Verteilung bestimmen.

Ich würde halt immer wieder versuchen, die Rücksichtnahme, das Hören auf andere Ideen und Vorschläge, das Zuhören und Nachgeben versuchen als positiv für das Bestimmer-Kind selbst erleben zu lassen.
So versuche ich es - nach manchen Zeiten des Ausprobierens anderer Taktiken - bei meinen Kindern nach wie vor; mit wechselndem Erfolg. Letztlich werden sie diese Anlage immer haben und spüren und gelegentlich damit kämpfen müssen.
Das geht den von Natur aus extrem zurückhaltenden Kindern aber genau so. Und im Kinderalter deren Eltern. Du hast doch bestimmt schon einmal eine entsprechende "Klage" der Mutter eines solchen sehr zurückhaltenden Kindes gehört.

Meine Kinder übrigens gehen mit ihrer Anlage unterschiedlich um :
Einer (16) tendiert eher zum Taktieren und Manipulieren im Hintergrund (schon immer ! eine echte Herausforderung).
Der andere (12) lebt sich seit etwa 2 Jahren voll aus und spürt teilweise unangenehme Reaktionen aus dem Freundeskreis.
Der 10-Jährige hat diese Anlage bisher wohl aus Klugheit eher unterdrückt, nun scheint er einen Schub (Hormone ?) zu haben und kämpft gerade sehr mit sich.
Beim Kleinen (7) ist das Alpha-Tierchen noch am kleinsten. Er ist rücksichtsvoll und aufmerksam, der einzige, der bis heute schüchtern sein kann. Zum Löwen mutiert er aber auch gelegentlich.
Tochter (14) ist extrem sozial veranlagt, spürt die Stimmungen aller und ordnet sie richtig ein. Sie kann unnachgiebig werden, wenn sie sich im eindeutigen Recht fühlt bzw. meint, etwas besser zu machen/können.

Mit den beiden älteren Jungs thematisiere ich gelegentlich die dominante Verhaltensweise. Der 12-Jährige scheint das aber noch nicht wirklich zu kapieren.

Die dominante Anlage ist für sich genommen nicht schlecht. Die Kinder sollten aber möglichst lernen, damit umzugehen (und die Eltern ! Ein Bestimmer-Kind wird immer seine Anlage behalten und nie ein besonders zurückhaltender Mensch werden).

Gute Nerven wünsche ich !
Cara

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von Sabine mit Amelie am 28.01.2013, 21:49 Uhr

Hallo,

11 Kinder spielen ein Spiel, eines davon schreit, dass die anderen alle falsch spielen und nur dieses Kind hat Ahnung, wie das Spiel wirklich gespielt wird. Das war und ist meine große Tochter. Diese Situation spielte sich ab, als sie 8 Jahre alt war. Sie war schon immer so und hatte deshalb auch in der Schule keine wirklichen Freunde. Heute ist sie fast 21 Jahre und hat einen relativ großen Bekanntenkreis, der aber oftmals wechselt. Immer sind natürlich die anderen Schuld. Das waren dann immer die Lehrer, oder die Kumpels, die dann blöd waren usw. Ich als Mutter war ohnehin die schlimmst und hatte und habe bis zum heutigen Tag keine Ahnung. Ich konnte ihr nur immer wieder erklären, dass ihre Verhaltensweise eben die Konsequenzen hat, dass sie nicht wirklich viele Freunde haben wird.
4 Kinder gehen morgens zusammen in die Schule. Ein Kind bekommt gesagt, dass es nicht mit den anderen laufen darf. Ein zweites Kind wollte mit dem Kind laufen und wurde aber weggeholt. Das eine Kind zieht sich zurück und hört darauf, was die anderen sagen. Es wehrt sich nicht, obwohl mit den Eltern abgesprochen ist, dass die Kinder miteinander laufen sollen. Es läßt sie ausgrenzen. Das ist meine Kleine. Sie ist, zumindest nach außen, ein sehr gefügiges Kind. Sie möchte es immer allen Recht machen und möchte sich nicht wiedersetzen. Ihre Lehrerin meinte mal zu mir, dass sie ja nur lieb sei. Als ich ihr erklärte, dass sie zu Hause auch anders kann, meinte sie nur, dass sie das beruhige. Aber auch sie hat "nur" eine sehr gute Freundin, die aber immer zu ihr steht. Das finde ich persönlich total klasse. Sie hat in der Schule schon ihre Kinder, mit denen sie spielt, aber mittags sitzt sie praktisch immer alleine zu Hause. Sie hat eben ihre beste Freundin, mit der sie einmal die Woche spielt. Sie spielt sehr gerne alleine, ist aber auch oftmals unglücklich darüber, dass sie so viel alleine ist. Ich sage ihr immer wieder, sie solle doch Kinder einladen, mache ihr sogar Vorschläge, wen sie einladen kann, sage aber auch, sie kann mitbringen, wen sie will, aber es kommt nichts. Was macht man da. Ich denke, man sollte seine Kinder so nehmen, wie sie sind. Solange es im Kiga oder in der Schule keine Ausschreitungen gibt, sollte man es so akzeptieren und wenn es dem Kind wirklich nicht gefällt wie es ist, dann muss es einfach auch mal selbst auf Kinder zugehen. Du kannst deinem Kind nicht alles abnehmen, sie müssen einfach auch mal lernen, dass ihr Handeln auch Konsequenzen hat. Mach dir keinen Kopf, dein Kind macht seinen Weg.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von nur am 28.01.2013, 22:27 Uhr

Hallo,
ich sehe das eigentlich auch so, daß man dem Kind da nichts abnehmen kann. Er muss allein herausfinden, wie er seine Persönlichkeit auslebt.
Eine peer-group ist dafür da, um darin an seine Grenzen zu stoßen und seinen Platz zu finden.
Dein Sohn muss ausprobieren, wie er sich selbst ausdrücken kann und welche Rolle er einnehmen kann. Zu hause und im Kindergarten, später in der Schule, ist das immer mehr oder weniger vorgeschrieben. Nur in der freien Spielgruppe bleibt Platz zum ausprobieren. Und die anderen Kinder geben da ein viel besseres Feedback durch ihr Verhalten als jeder gute Ratschlag eines Erwachsenen.
LG nur

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von Linda761 am 29.01.2013, 8:44 Uhr

Hallo,

Ihr könnt und solltet ihm kooperatives Verhalten vorleben. Versucht, möglichst wenig über ihn zu bestimmen. Regeln kann man aushandeln bzw. dem Kind erklären, warum man bestimmte Dinge von ihm möchte.

Den Umgang mit anderen Kindern muss er selbst lernen. Er merkt ja, wenn sein Verhalten nicht funktioniert und wird damit viel Frust erleben und mit der Zeit andere Verhaltensweisen ausprobieren. Ihr könnt Kinder nach Hause einladen und ihn beim Spielen beobachten und falls Probleme auftreten, diese mit ihm besprechen.

LG
Linda

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von Timtom am 29.01.2013, 10:27 Uhr

Hallo,
ich finde, das klingt ganz normal für einen Vierjährigen ... ich würde mein Kind eher versuchen dafür "stark zu machen", dass es mit Ablehnung durch andere Grüppchen umgehen kann. Es gibt eben Individualisten und Einzelgänger und ich finde die dürfen auch so bleiben und sind genau so richtig wie sie sind. Klar ist es gerade für diese Menschen oft nicht leicht einen Freund zu finden, aber irgendwann passt es mit jemandem!
Mach ihm klar, dass es wichtiger ist sich selbst zu schätzen, als von anderen geschätzt zu werden....
Meine kids sind beide ähnlich und haben es im Umfeld nicht immer leicht, aber innerhalb der Familie oder des (sehr kleinen, erlesenen) Freundeskreises, sind sie mittendrin und fallen auch gar nicht mehr als "Bestimmer" auf, weil dort andere sind die ihnen gewachsen sind.

Kurz: Hilf ihm er selbst zu sein!

LG Patty

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Re: Bestimmer- Kinder (Erfahrungen gesucht)

Antwort von yamyam74 am 29.01.2013, 10:34 Uhr

Wie wäre es mit Sportverein? Fußball zum Beispiel... Du glaubst gar nicht, was die da so alles lernen:-))

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Re: Danke Cara

Antwort von Erdbeere81 am 29.01.2013, 13:50 Uhr

du hast beschrieben was ich fühle.
Dann siehst du wie ich auch ein Problem darin, dass es nicht reicht ihn auf das Negativverhalten aufmerksam zu machen.

Er merkt ja, dass es so nicht gut klappt, da brauche ich nicht von oben noch mit "siehste" kommen.

Danke für den Tipp, wie man es auch anders machen kann.

Beschwerden gab es bisher zum Glück noch keine. Aber er heult dann viel oder zieht sich halt zurück und das tut ihm nicht gut.

Leider hat er in seinem Umfeld oft Kinder, die eben sich gern bestimmen lassen. (gerade ein Nachbarmädel das täglich bei uns klingelt, sie ist zwar 1 Jahr älter, aber sie himmelt ihn an und sagt zu allem ja und Amen, beschwert sich nie. Das bestärkt ihn dann leider.)

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