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Geschrieben von nociolla am 09.02.2012, 21:54 Uhr

Langzyklus

Langzyklus

Seit einigen Jahren etabliert sich bei der Mikropille zusehends eine Pilleneinnahme, die über die 21 Tage hinausgeht. Langzyklus bedeutet nichts anderes, als dass nach der 21-tägigen Einnahme auf die 7-tägige Pause verzichtet wird. Ohne Pause kommt es auch nicht zum Abfall der Hormonspiegel und somit nicht zu Blutungen. Die Dauer dieser blutungsfreien Zeit kann die Frau in Absprache mit ihrem behandelnden Frauenarzt selbst festlegen. Meist wird eine 12-wöchige Einnahme mit anschließendem 7-tägigem, einnahmefreien Intervall praktiziert. Zur Langzyklus-Anwendung eignen sich niedrig dosierte Einphasenpräparate. Durch die pausenlose Pillen-Anwendung wird die ohnehin hohe Sicherheit weiter erhöht. Der Langzyklus hat - ebenso wie eine „normale" Pillenanwendung - keinerlei Auswirkungen auf die spätere Fruchtbarkeit. Auch Nebenwirkungen treten nicht häufiger auf als bei der konservativen Anwendungsform. Gegebenenfalls kann das Risiko für Zwischenblutungen zu Beginn des Langzyklus etwas höher sein. Aber der Körper gewöhnt sich in der Regel schnell an die neue Situation.

Der Langzyklus bietet sich vor allem für Frauen an, denen die Blutung während der Pause zwischen den Einnahmeintervallen regelmäßig große Beschwerden macht, beispielsweise, weil in dieser Zeit verstärkt Migräneattacken auftreten. Dadurch, dass die zyklusbedingten Hormonschwankungen unterbunden werden, bessern sich diese Symptome. Auch Frauen, die während der Menstruation unter Stimmungsschwankungen leiden oder schmerzhafte Blutungen haben, kann durch den Langzyklus gut geholfen werden. Andere Beschwerden bzw. Erkrankungen, bei denen Frauenärzte den Langzyklus empfehlen, sind: Endometriose, PCO-Syndrom, Myome, Eisenmangelanämie, wiederkehrende Eierstockzysten, therapieresistente Akne, andere blutungsbedingte Beschwerden wie Bauch-, Rücken- und Kopfschmerzen. Zusätzlich bietet sich der Langzyklus bei chronischen Krankheiten an, deren Ausprägung von hormonellen Zyklusschwankungen mitbestimmt wird, z. B. Multiple Sklerose, Diabetes mellitus Typ I, Asthma, Depressionen, Epilepsie sowie die Parkinson-Krankheit.

Neben wichtigen medizinischen Gründen bedeutet der Langzyklus für viele Frauen und Mädchen auch einfach Freiheit. Viele Frauen möchten ohne Monatsblutungen sein, die in bestimmten Lebenssituationen doch eher störend sind (Urlaub, Sport etc).

Ein wichtiger Aspekt, der zur Akzeptanz des Langzyklus beitragen kann, ist, dass die allmonatliche Regelblutung gewissermaßen eine Erscheinung der modernen, heutigen Zeit ist. Früher hatten die Frauen, bedingt durch spätere Menarche (erste Regelblutung) und frühere Menopause (letzte Regelblutung), häufigere Schwangerschaften, längere Stillzeiten und schlechtere Ernährung in ihrem Leben insgesamt viel weniger Monatsblutungen. Bestimmten Erkrankungen, die durch Östrogeneinfluss bzw. die absolute Anzahl an Menstruationstagen im Leben einer Frau gefördert werden, wie z. B. die Endometriose, Eierstockzysten und Myome wird durch den Langzyklus sozusagen die Wachstumsgrundlage entzogen. Seltenere Monatsblutungen durch den Langzyklus sind also keinesfalls ein rein „künstlicher" oder „unnatürlicher" Zustand. Im Gegenteil, sie können sogar einigen Krankheiten vorbeugen.

Wenn Sie sich für die Langzyklusanwendung interessieren, fragen Sie Ihren Frauenarzt, ob Ihr Präparat dafür geeignet ist, oder welches Präparat Sie nehmen könnten.

 
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