Ich kann daran nichts Krankhaftes erkennen...

Hallo,

klar ist es gut, mal die Schilddrüsenwerte zu prüfen, das sollte ja jede Frau bei einem gelegentlichen Checkup mal machen. Doch ganz unabhängig davon glaube ich nicht wirklich, dass Du wegen der Schilddrüse nah ans Wasser gebaut hast. Ich finde es fast ein bisschen lustig, dass Du Deine größere seelische Berührbarkeit für unnormal hältst und damit sogar zum Arzt gehst...


Seit ich Kinder habe, weine ich auch viel leichter als früher. Man wird einfach dünnhäutiger als Mutter, wahrscheinlich ist das von der Natur so gewollt. Vielleicht spielt auch der Stress eine gewisse Rolle. Wenn ich etwas zu Herzen Gehendes erzähle, muss ich auch oft mit den Tränen kämpfen, und einigen Freundinnen von mir geht es genauso. Ich kann daran nichts Schlechtes erkennen.

Heute scheint es für Frauen erstrebenswert zu sein, dass man cool und abgebrüht ist, und einen so schnell "nichts umhaut". Warum eigentlich? Es ist doch gut, wenn man sensibel und berührbar ist. Vielleicht ist es sogar eine Art seelische Reifung, dass Du nicht mehr alles unterdrückst. Oder gar nicht wahrnimmst, dass Dir etwas nahe geht - sondern dass es jetzt deutlicher zutage tritt. Ich selbst wurde zum Beispiel so erzogen, dass man auch als Mädchen keinesfalls "rührselig" oder sentimental sein sollte. Eigentlich sehe ich es als Zeichen meiner persönlichen Entwicklung, dass ich das inzwischen zulassen kann. Egal ob es nun durchs Muttersein ausgelöst wird, oder einfach durch mehr Reife.

Sieh Deine Berührbarkeit doch als etwas Gutes an! Durch sie hast Du auch mehr Empathiefähigkeit und Mitgefühl für andere Menschen, denn mit dickem Fell und Coolness geht Beides nicht. Innerlich verhärtete, unterkühlte Menschen gibt es doch schon viel zu viele!

LG