Mama und Kind allein zu Haus‘...

Mama und Baby allein zu Haus‘ - dieses Modell klappt nicht wirklich gut. Dein Baby ist ein bissl wenig für Dich als einzige Unterhaltung, vor allem aber bist Du ein bissl wenig für Dein Baby. Sieh vielleicht zu, dass Ihr mehr Programm habt. In diesem Alter meiner Kinder war ich mit ihnen in gleich zwei Krabbelgruppen, und habe mich möglichst mehrmals wöchentlich mit Freundinnen oder anderen Müttern (z. T. in der Krabbelgruppe kennengelernt) getroffen. Und das, obwohl ich nicht sehr kontaktfreudig bin. Aber sonst wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen.

Überlege auch mal, wie‘s früher in der Großfamilie war: Jedes Kind hatte mehrere erwachsene Bezugspersonen: Mutter, Großeltern, unverheiratete Tanten, Patinnen, Nachbarinnen usw. Und es gab unzählige Kinder, so dass das Baby viele Anregungen hatte. Das ist es, was Babys brauchen. Wenn Du als Mutter allein all diese Rollen übernehmen willst, musst Du natürlich scheitern. Babys brauchen Leben, Gesellschaft, Menschen. Nicht nur ewig die Mama, die lustlos mit ihnen auf dem Teppich hockt.

Früher hatten Mütter originellerweise viel weniger Arbeit mit einem Baby. Denn sie sahen sich nicht als Alleinunterhalterin und Bespaßerin. Das Baby lief nebenher, während die Mutter und die anderen Erwachsenen ihre Arbeit taten. Jeder guckte mal ein bisschen nach ihm: ältere Kinder, andere Frauen usw.

Du kannst diesen Zustand natürlich nicht exakt wieder herbeiführen. Aber Du kannst versuchen, ihm möglichst nahe zu kommen: Fahre mit Deinem Baby Leute besuchen: Freundinnen, Familie usw. Meldet Euch in gleich mehreren Gruppen für Babyturnen, Babyschwimmen usw. an. Lerne Mütter kennen, trefft Euch einmal die Woche bei Euch zu Hause. Geh raus ins Leben, ein Baby kann fast überallhin mit (auch zum Lady-Fitness, Yoga usw.).

Wenn Du Haushalt machen musst, dann mach‘ ihn. Gib Deiner Tochter in der Zeit auch etwas zu tun, einen kleinen Kinderbesen, Kinderstaubsauger - es gibt absolut alles auch für Kinder. Und es macht sie stolz, auch ein bisschen herumfuhrwerken zu können, wie Mama. Sei ein bisschen kreativ, werde selbst unternehmungslustiger. Du kannst Deiner Maus auf diese Weise viel Unterhaltung, Sinnesreize und Kontakte ermöglichen - und Dir gleich mit. Du klingst nämlich schon sehr nach Lagerkoller.

LG