Wassergeburt?

Mein erster Sohn kam mit 2,6kg, der zweite dann mit 4kg im Geburtspool. Ich Empfang die zweite Geburt als weniger schmerzhaft und angenehmer. Kann natürlich auch daran gelegen haben, dass ich beim zweiten mal entspannter war, weil ich wusste, was da passiert.

Waren beides Hausgeburten, wir haben den Pool also einfach am Anfang aufgestellt, mein Mann hat darauf geachtet immer wieder heißes Wasser nachzugießen und ich konnte rein und raus wie ich wollte.

Bei den Eröffnungswehen war es super entspannend, hat aber auch meine Wehen wieder etwas abgeschwächt, deshalb bin ich dann wieder raus. Als es dann richtig los ging bin ich wieder rein und für mich war es toll. Ich konnte ohne Probleme aufrecht bleiben, auf einem knie, das andere Bein angewinkelt, so hatte ich das Gefühl dass die Schwerkraft super mitarbeitet und ich konnte auch gut selbst nach dem Köpfchen greifen.
Es klingt vor der ersten Geburt vielleicht etwas befremdlich, aber meiner Meinung nach ist es viel einfacher mitzuarbeiten, wenn ich selber genau spüre was gerade passiert und das geht eben besser, wenn man selbst hin fasst, als wenn die Hebamme "Jetzt pressen!" ruft.
Pressen musste ich übrigens gar nicht, ich hab die Wehe arbeiten lassen und dann veratme, wenn ich das Gefühl hatte, es geht zu schnell. 4 Presswehen und unser kleiner Koloss war da und als die Hebamme ihn dann anderthalb Stunden später gewogen hat (wir saßen noch eine Weile im Wasser, haben dann abgenabelt und dann kam ja noch die Nachgeburt), bin ich fast aus allen Wolken gefallen. Ich behaupte jetzt nicht, es wäre nicht super schmerzhaft gewesen, das wäre offensichtlich gelogen, aber ich hätte bei dem Gewicht mit schlimmeren gerechnet (kannte vorher glücklicherweise keine Gewichtsschätzung).

Wenn dein Krankenhaus dir die Möglichkeit bietet, dann probiere es ruhig aus, kannst ja jederzeit wieder raus. Und nur weil man vorher in die Wanne geht, muss das Baby da ja nicht zur Welt kommen, bzw anders herum.
Klar, PDA gibt's in der Wanne nicht, aber wenn es um Schmerzlinderung geht, reden alle immer nur von der PDA. Man kann ja auch erstmal Alternativen ausprobieren, ein warmes Bad z.B. Oder leichtere Schmerzmittel.

Und um meinen Roman abzuschließen, es wurde jetzt zwar noch nicht angesprochen, aber vor meiner ersten Geburt dachte ich noch "Bei einer Wassergeburt hockt man in seiner eigenen Suppe, das ist doch super eklig!" . Tja, kann ich jetzt nicht bestätigen. Fruchtblase ist jeweils außerhalb gesprungen, geblutet habe ich bei beiden Geburten kaum und dann eigentlich nur nachdem die Plazenta kam (da war ich ja schon draußen) und das Wasser sah schlichtweg klar aus. Mein Mann musste den Pool ja leeren und weil es mitten in der Nacht war, war die Pumpe zu laut und er hat es eimerweise weggeschüttet. Er fand es nicht schlimm, dabei ist er bei sowas eher pingelig.