Stillen irgendwie anstrengend

Hallo,

Wieso sollte man dich denn verurteilen? Es ist doch super, dass du trotzdem stillst, dafür hast du Respekt verdient und keine Kritik :)

Ich hatte mit meinem ersten Kind auch anfangs enorme Schwierigkeiten. Sie hat oft nicht richtig angedockt und die Brust stundenlang angeschrien, die ersten 2-3 Wochen hatte ich Schmerzen wie tausend Nadelstiche in den Brustwarzen (hab sogar Schmerzmittel genommen, obwohl ich zB die Geburt ganz ohne geschafft habe) und ich hatte auch eher zu viel Milch.

Ich glaube, ein großes Problem ist, dass das Stillen in unserer Gesellschaft nicht wirklich thematisiert wird. Vor der Geburt bekommt man nur sehr selten ehrliche Erfahrungsberichte von jemandem und wenn man mal zB im Park oder bei Social Media eine stillende Frau sieht, sieht das immer eher entspannt und romantisch aus.

Tatsächlich kann ich dir aber sagen, dass es besser wird. Meine Milchmenge hatte sich nach 3 Monaten perfekt eingependelt, die Schmerzen waren weg und mein Kind trank immer effektiver, sodass die Mahlzeiten dann nur noch rund 10 Minuten, manchmal weniger lange, dauerten.
Und dann habe ich es so genossen, nichts mitschleppen zu müssen und nachts nie aufstehen zu müssen, sondern einfach im Liegen zu stillen. Generell war Stillen lange DER Garant für ein schnelles Einschlafen, für Trost usw. Und ich habe irgendwann gelernt, die kurzen Pausen, die dadurch im Alltag entstehen, zu genießen.

Tatsächlich bin ich inzwischen nicht mehr, wie vor meinem Kind, der Meinung, dass Stillen das ultimative Bindungsding ist. Ich glaube, dass man auch mit Flasche sehr innig füttern und eine tolle Bindung aufbauen kann. Aber das Stillen bietet so viele gesundheitliche Vorteile für das Kind und ist, nach den Startschwierigkeiten, einfach praktisch.

Vielleicht kannst du dir und deinem Baby einfach noch etwas mehr Zeit geben :)