Fläschchennahrung

Fläschchennahrung

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von ka-vo-ma am 25.11.2007, 11:31 Uhr

Da du die Stillverfechterinnen gefragt hast, was du...

hättest tun sollen, in dieser Situation, und ich eine Stillverfechterin bin, hier meine Antwort:
Ich hätte, in deiner Situation, mit all den Umständen, die du beschrieben hast, genau das getan, was du gemacht hast und wäre, genau wie du, meinem Mutterinstinkt gefolgt, nämlich mein Kind nicht hungern lassen. Nichts ist so belastend und herzzerreißend, wie ein hungriges, weinendes Neugeborenes!
Traurigerweise ist deine Geschichte repräsentativ für so viele gescheiterte Stillversuche. Bei Euch konte die Stillbeziehung von Beginn an nicht optimal anlaufen und dein Kind hatte ganz offensichtlich eine Saugverwirrung. JEDER auch nur halbwegs zum Thema Stillen ausgebildeten medizinischen Person, hätte des sofort klar sein müssen und die richtigen Konsequenzen daraus gezogen werden sollen. Als erstes hätte man eine ausgebildete Stillberaterin hinzuziehen müssen. Deine Hebamme war wahrscheinlich keine (Meine Kritik über die schlechte oder gar nicht vorhandene Ausbildung zum Fachgebiet "Stillen" bei medizinischem Personal u. Hebammen habe ich ja schon oben im "Geborene-Flaschenkinder-Thread" dargelegt), denn eine Stillberaterin kommt in solchen Notsituationen SOFORT zu Mutter und Kind, schaut sich beide und deren Stillverhalten an und entscheidet dann, was zu tun ist. Euch beiden wäre wahrscheinlich mit einem sogen. Brustfütterungsset zu helfen gewesen...
Aber wie soll eine Frau mit dem ersten Kind, geschwächt von der Geburt, im Hormonchaos usw. das alles wissen und dann auch noch gegen die Widerstände des Krankenhauspersonals durchsetzen können? Fast unmöglich!
Niemals würde ich eine Frau kritisieren, die in einer solchen Situation einfach nur das wollte, was alle Mamas wollen: Ihr Baby satt und zufrieden sehen - und deshalb in ihrer Not das Fläschen gab. Gerade in deinem Fall war das eine tapfere Entscheidung!
Was mich dann aber wirklich aufregt, sind daraus gezogene falsche Schlüsse, wie (siehe oben) es gibt "geborene Flaschenkinder". Erst wird vom Personal im Krankenhaus, von der Hebamme und , leider auch manchmal durch sehr uninformierte Mütter, die sich im Vorfeld nicht mit dem Stillen beschäftigt haben weil sie auf die Kompetenz des med. Fachpersonals vertrauten (Man muss ja hier vorsichtig sein: Ich beziehe das ausdrücklich NICHT auf dich, sondern äussere mich ganz allgemein und aus eigener Erfahrung), so ziemlich alles verkehrt gemacht, was man verkehrt machen kann und dann wird behauptet: "Ich/sie hatte keine oder zu wenig Milch"; "Das Kind hat die Brust verweigert und wollte die Flasche" usw.
Meine Vorwürfe gehen daher kaum an Mütter (Nur jene Ausnahmen, die von Beginn an Thesen vertreten, wie "Mein Busen gehört mir und meinem Mann" oder "Das finde ich eklig" oder "Meine Brust könnte leiden" oder "Das ist mir zu nah"..., finde ich seelisch und menschlich echt bemittleidenswert arm) sondern fast ausschliesslich an den erschreckend schlechten Informations- und Ausbildungsstand von Geburtshelfern, Ärzten, Hebammen, Säuglingsschwestern usw. in unserem Land. Stillen und gestillt zu werden ist laut WHO ein Menschenrecht. So gesehen, treten viele med. "Fachkräfte" aus (Teilweise auch selbst verschuldeter, von Ignoranz geprägter) Unwissenheit dieses Menschenrecht mit Füssen!

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Fläschchennahrung
Prof. Ulrich Wahn: Interview zum Thema Fläschchenmilch
Vidoes VIDEO
mit Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.