Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mijou am 02.09.2007, 12:07 Uhr

Er hat's nicht leicht... (Achtung, lang)

Hallo,

äh, Ihr habt sein Bett abgebaut, weil er es auseinandernimmt? Wie kann denn ein Zweijähriger ein Holzbett auseinandernehmen? Und: Er braucht doch ein Bett, oder? So ganz habe ich das jetzt nicht verstanden... Kann es sein, dass Ihr etwas überreagiert?

Die allermeisten Kinder, die hyperaktiv wirken, sind NICHT hyperaktiv. Es ist völlig normal, dass ein Zweijähriger sehr unruhig, wild und rabaukig ist. Auch, dass er nicht gehorcht und dass er Gefahren noch nicht erkennen kann, ist absolut normal! Dies entspricht seiner normalen Entwicklung. Mein Sohn ist auch gut zwei. In diesem Alter brauchen die Kinder beides: Viel Möglichkeit zum Toben und Herumprobieren - aber auch Grenzen. Diese Grenzen muss man als Eltern unermüdlich immer wieder neu (und konsequent) setzen. Und ebenso unermüdlich wird das Kind sie auch tagtäglich überschreiten! Auch das ist normal und altersgemäß. Zweijährige müssen sich schon etwas Loslösen, dazu gehört, dass sie gern "Nein" sagen und sehr ungern hören!

Ihr habt zwei Kleinkinder mit geringem Altersunterschied. Deshalb ist auch Eifersucht ein sehr großes Thema: Euer Großer ist naturgemäß sehr eifersüchtig auf das kleine Geschwisterkind, und auch dies äußert sich in besonders anstrengendem Verhalten: Er will damit mehr Aufmerksamkeit erzwingen. Das ist normal. Hier hilft keine Strenge, kein Schimpfen, kein Erklären.
Versucht lieber, den "Großen" schon sehr ernst zu nehmen. Lasst ihn viel mithelfen, auch wenn das Zeit kostet. Lasst ihn viel allein machen, was er schon kann. Lobt ihn viel für alles, was er schon allein kann. Lobt ihn vor allem, wenn er sich mal lieb verhält.

Das nennt man positive Verstärkung: Erwünschtes Verhalten wird ausgiebig gelobt, unerwünschtes ignoriert. Das ist viel wirkungsvoller als Schimpfen - denn dies hat null Erfolg, wie Du schon selbst gemerkt hast. Im Gegenteil, macht es alles nur schlimmer, weil Dein Sohn sich nur noch mehr ins Abseits gedrängt fühlt.

Wichtig gegen die Eifersucht und für sein Selbstwertgefühl wäre für ihn auch tägliche reine "Mama-Zeit" (halbe Stunde, in der Du NUR ihm gehörst), sowie viel "Papa-Zeit" am Wochenende. Mein Mann unternimmt mit unserer Großen jedes Wochenende etwas allein. Das macht Kinder sehr stolz und glücklich, sie wollen auch mal die Nummer eins für ein Elternteil sein!

Das alles erfordert natürlich eine Umstellung im Alltag und viel Einsatz. Aber es lohnt sich!

Liebe Grüße,

Mimi

 
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