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Geschrieben von emmal j. am 28.08.2007, 0:52 Uhr

Kindgerechter Umgang mit dem Tod

Mein Kind (2) weiß, daß die Oma und Uroma im "Himmel" sind.

Da stellt sie auch keine weiteren Fragen (noch nicht).

Bei Tisch weiß sie auch, daß sie Hühnchen oder Kuh oder Schwein ißt.


Sie beobachtet auch, daß manche Tiere erschlagen werden (Mücken, Fliegen).



Bisher hatte ich mir immer vorgenommen, mein Kind nicht zu belügen, ihr möglichst kindgerecht-neutral zu vermitteln (wenn sie denn fragt), was mit ihrem Essen auf dem Tisch passiert oder warum man Fliegen im Haus murkst, den Regenwurm im Garten aber nicht.


Aber ich kann manches selbst nicht vollkommen logisch erklären, und am meisten Angst habe ich davor, daß sie sich eines baldigen Tages fragt, ob Mama und Papa auch mal sterben.
Sie ist nicht doof, und ich will nicht, daß sie Angst bekommt.

Ich will sie aber auch nicht belügen und ihr erzählen, die Fliege stünde nachher wieder auf und geht dann nach draußen spielen......


Versteht ihr?

Wie geht ihr damit um, was erzählt ihr, was verschweigt ihr und was sollte ein Kind in dem Alter wissen?


glg!

 
5 Antworten:

Re: Kindgerechter Umgang mit dem Tod

Antwort von mami06 am 28.08.2007, 8:51 Uhr

Der Tod ist ein Thema, bei dem selbst wir Erwachsenen imemr wieder ins Schwimmen kommen und nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen.
Aus dem Grund spreche ich das Thema so lange nicht an, bis die Kinder von sich aus fragen, und dann gibt es eben auch entsprechende Antworten. Kinder im Alter von 2 Jahren geben sich i. d. R. damit zufrieden, daß die Oma im Himmel ist, so wie du das auch zu ihr gesagt hast. In dem Augenblick, wie sie aber wissen wollen, wie Oma denn da rauf gekommen ist, warum es Friedhöfe gibt, Leute begraben werden oder warum der oder der etwas ganz anderes erzählt hat, muß man dann schon genauer werden.
Meine beiden großen sind fast 7 und 5 und gehen bzw. gingen in eine evangelische Kita. Beide wissen, daß tote Menschen begraben werden (auch die Sache mit dem Einäschern haben wir schon besprochen), aber daß ihre Seele weiterlebt. Ob nun im Himmel oder durch die Erinnerungen, die wir an Verstorbene haben, ist eigentlich egal. Meiner großen gefällt die Vorstellung, daß Tote zu Engeln werden. Ich denke aber auch, daß man den Tod nicht schönreden sollte, denn ich kenne es von meiner Schwester her, daß schon Kleinkinder, die aus irgendwelchen Gründen Probleme haben, sich versuchen umzubringen in der Erwartung, daß dann alles besser wird. Natürlich wird den Kindern klar, daß man mit der toten Oma nicht mehr spielen kann.
Kinder, die so weit hinterfragen, sollten auch wissen, daß JEDER mal sterben muß, auch jedes Tier und jede Pflanze und auch die Eltern bzw. sie selbst und daß manaus diesem Grund das Beste aus seinem Leben machen sollte.
Natürlich äußern die Kinder auch ab und zu Angst, daß wir Eltern sterben könnten. Ich sage ihnen dann, daß es theoretisch jeden in jeder Sekunde treffen kann, daß aber die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß wir - wie die meisten anderen - eben erst mit über 70 Jahren oder später an der Reihe sind und daß es keinen Sinn macht, sich mit Ängsten ums Sterben den Blick aufs Leben zu versperren.
Bei Tieren und Pflanzen ist es so, daß wir versuchen, den Kindern auch Achtung vor diesem Leben beizubringen, d. h. Spinnen werden bei uns eingefangen und ausgesetzt, ebenso wie Käfer.
Fliegen haben wir kaum. Mücken erschlage ich natürlich auch, aber für die gilt ja eine Ausnahmeregelung, weil die ja auch mir wehtun wollen, im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, die ich nicht im Haus haben möchte, die mir aber nichts tun.
Pflanzen dürfen nicht sinnlos abgerissen werden, aber wenn es darum geht, auf der Wiese einen Blumenstrauß für drinnen zu sammeln, dann verwehre ich das meinem Sohn natürlich nicht.

Fleisch essen die großen beide nicht sooo gerne. Sie wissen aber, daß es von Tieren stammt, die eigens dafür gezüchtet und auch geschlachtet werden. Bei Vögeln ist es ja auch so, daß die, um sich zu ernähren, Käfer fressen (Nahrungskettenprinzip).

Kurzum: Ich lüge meinen Kinder da auch nichts vor, aber wenn sie in Teilbereichen noch ein bißchen durch die rosa Brille schauen, ist das für mich o. k.. Ich würde ihnen auch nicht im TV einen Bericht zeigen, wo gezeigt wird, wie Tiere geschlachtet werden oder ihnen so nette Bücher wie Berlin Alexanderplatz" vorlesen, bei dem ich noch in der 12. Klasse aus dem Klassenraumgegangen bin, weil ich mir die Schilderung nicht anhören/lesen konnte, wie die Schweine zum Schlachthof geführt werden. Das muß ich nicht und das müssen meine Kinder nicht, auch wenn ich gerne mal Fleisch esse.

Wenn du merkst, daß ein konkretes Ereignis dein Kind beschäftigt (z. B. Tod der Oma oder so) und es imemr wieder davon anfängt, kann auch ein Kinderbuch zum Thema hilfreich sein. Ich tue mich mit Bücher allerdings schwer, weil ich beim Lesen selbst in Tränen ausbreche....

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Re: Kindgerechter Umgang mit dem Tod

Antwort von Schokotörtchen am 28.08.2007, 10:24 Uhr

Hmm, schwieriges Thema.

Und zwar genau, weil es für die Erwachsenen eines der wenigen Tabuthemen ist.

Meine Tochter ist noch zu klein, um so abstrakte Fragen zu stellen. Aber mit dem Sohn meiner Cousine (damals 5) hatte ich etliche Unterhaltungen darüber- mein Großvater, sein Urgroßvater war gestorben, und er hatte viele Fragen.

Ganz wichtig finde ich es, ehrlich und hoffnungsvoll zu sein. Bist du selbst gläubig? Dann ist es natürlich einfacher.....
Für mich als Christ ist der Tod zwar schwierig (denn natürlich vermisst man geliebte Menschen...) aber er ist nicht das Ende, es bleibt die Hoffnung und die Vorfreude auf den Himmel.

Was nun die Tiere betrifft, da sollte man wohl ein für einen selbst schlüssiges Konzept entwickeln, dass man dann auch gut vermitteln kann.
Schwierig wirds dann, wenn man etwas tut, was man selbst nicht richtig findet....Spinnen und Fliegen kann man z.B. in einem Becher einfangen, und nach draussen transportieren. Fleisch kann man von artgerecht gehaltenen Tieren kaufen....(jeweils, wenn man das selbst für sinnvoll hält, und dementsprechend auch erklären kann....)

Kinder bringen einen an Grenzen, auch an Grenzen des eigenen Denkens- und das ist gut so!

Gruß Schoko

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Re: Kindgerechter Umgang mit dem Tod

Antwort von maimami06 am 28.08.2007, 11:09 Uhr

Hallo,

ich denke wenn ein Kind alt genug für die Frage ist (also sie stellt, sich Gedanken über etwas macht), ist es auch alt genug für die Antwort.

LG

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Re: mich hat folgendes ereignis geprägt,ich würde den tot immer so erklären,wie meine freundin es bei ihren schwestern tat

Antwort von rabauken-mami am 28.08.2007, 13:51 Uhr

ich erzähle dir mal eine kleine aber absolut wahre geschichte:
wir waren damals eine 4er mädchen-clique alle waren 16 jahre alt und holten uns morgens zur schule immer gegenseitig ab- bis es einen tag im april gab-meine freundin öffnete die tür und sah total verheult aus- als wir fragten was los sei- sagte sie- mein vater wird nicht wach er wird einfach nicht wach ich habe ihn geweckt und geweckt aber er wird nicht wach- wir verstanden sofort nahmen sie in den arm und gingen
am selben abend fragte sie ob wir mit zum elbstrand kommen, naklar wir waren natürlich für sie da , was wir anderen 3 nicht wußten -sie nahm ihre schwestern mit- die eine 8 jahre alt die andere 3 jahre alt
wir dachten was soll das und saßen am elbufer auf einen stein und fragten uns was sie vorhatte, sie begann ihren geschwistern in den arm zunehmen und erzählte: ihr kennt doch einen regenbogen und welch wunderschöne farben so ein regenbogen hat- der papa hat diesen regenbogen auch gesehen und nur wenige menschen dürfen über diesen regenbogen gehen dieser regenbogen ist ein ganz besonderer regenbogen er führt die menschen die ganz dolle geliebt werden zu den sternen es gibt menschen für die ist es an der zeit über diesen regenbogen zu den strenen zu gehen es sind alte menschen oder kranke menschen papa war lange krank und nun war es für ihn an der zeit über diesen regenbogen zu gehen und nun guckt in den himmel welcher ist der hellste stern der leuchtet- die kinder sahen in den himmel und komischer weiße auch wir- die kinder zeigten da da da ist ein heller stern der ist heller als alle anderen sterne- meine freundin sah uns an und sagte- als würde sie es selber glauben- ja und das ist der papa ihr werdet ihn jeden abend sehen können er wird jeden abend auf euch aufpassen und wenn ihn die wolken zugedeckt haben werdet ihr wissen das papa da ist und mit euch schläft aber immer gut auf euch aufpasst- sie hatte keine träne in den augen ( sie weinte erst als ihre schwestern weinten) wir weinten alle zusammen ihre 8 jährige schwester fragte: warum wollte papa nicht mehr bei uns sein- meine freundin sagte: die anderen sterne haben ihn gerufen dieses rufen können nur alte und ganz kranke menschen hören aber bei den sternen ist papa wieder ganz gesund die kleinste schwester meinte schön das es papa besser geht aber ich bin traurig meine freundin meinte darauf ja und deswegen müßen wir jetzt alle mal so richtig weinen damit es viele viele viele neue sterne gibt- jeder stern ist eine träne von uns für papa damit papa viele neue freunde findet-

ein paar tage später fragten wir unsere freundin wie sie auf die geschichte mit dem stern gekommen sei, darauf meinte sie mit einen zaghaften lächeln : versuch mal einer 3 und 8jährigen den himmel zu erklären- weißt du wie groß der ist- wonach sollen sie suchen um den papa zu finden???

meine freundinnen und ich sind jetzt 34 die schwestern 26 und 21 wir haben diese geschichte bis heute nicht vergessen

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Re: mich hat folgendes ereignis geprägt,ich würde den tot immer so erklären,wie meine freundin es bei ihren schwestern tat

Antwort von ora am 28.08.2007, 14:03 Uhr

oh gott, diese geschichte ist wunderschön. das werde ich mir merken

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