zurück| Geschrieben von raphael04 am 23.10.2007, 22:28 Uhr |
Bericht von der KiGa-Front :-)
Hallo zusammen,
ich möchte noch mal etwas loswerden - vielleicht bringt's ja sogar dem einen oder anderen etwas ;-)
Und zwar: LASST DIE KIGA-ANMELDUNGEN EURE MÄNNER MACHEN!!! :-)))
Ne, echt, wenn ich daran denke, was ich für tolle Erfahrungen in KiGas gemacht habe (bis hin zu dieser privaten Initiative, von der ich zuerst sooo begeistert war!). Danach habe ich mich strikt geweigert, nochmal irgendeinen KiGa von innen zu begutachten und überließ es völlig meinem Mann. Und was soll ich sagen? Bestens! Raphael geht zwar dann ab November in einen katholischen! KiGa (und das als Atheisten-Kind), aber er scheint wirklich gut zu sein.
Ich persönlich wäre vermutlich schon mit so einer vorgefertigten Meinung reingegangen, daß der KiGa theoretisch bei mir gar keine Chance gehabt hätte. Mein Mann ist da ganz anders ... Zum Bsp. ist er heute bestimmt zum 5. mal ohne Termin oder vorherigen Anruf dort gewesen (mit Kind) und nie kam ein murriges Wort von Seiten der Erzieherinnen darüber (hab ich auch schon anders erlebt), dann nehmen sie sich wirklich jedes mal Zeit, alle Fragen, die noch so aufgetaucht sind, ruhig zu beantworten (ohne dauernd auf die Uhr zu gucken). Auch das habe ich schon anders erlebt und für mich heißt es bei 2 Gruppen a 25 Kindern und 2 Erzieherinnen pro Gruppe defintiv, daß sie sich gut organisieren können, wenn solche unangemeldeten Gespräche trotzdem nett vonstatten gehen (naja, Nachmittags sind natürlich auch keine 25 Kinder mehr da).
Sie machen sich Gedanken über die Allergien, kennen sogar Raphaels Kinderarzt gut, machen keine Anstalten wg. des Notfall-Sets, des Essens, etc. Er kann schnullern, bis im grün vor Augen wird und das Wickeln stört dort keinen ...
Und das alles weiß ich ja nur von meinem Mann. Ich selbst war noch nie in dem KiGa - Gott sei Dank muss ich sagen, denn so freut sich Raphael wenigstens auf den KiGa.
Denn natürlich hatten einige Leutchen von "damals" Recht - ich habe schon arge Probleme mit solchen Erziehungsinstitutionen, gehe generell schon meist auf Konfrontationskurs und meist bricht mir in KiGas oder auch Schulen regelrecht der Schweiß aus, weil ich (aus eigenen Erfahrungen heraus) einfach Beklemmungen bekomme. Das alles wäre echt nicht so toll gewesen, um den Kurzen auf den KiGa vorzubereiten ...
Naja, die Moral von der Geschicht: wenn es noch andere Mütter geben sollte, die sich a) schlecht von ihren Kindern trennen können (warum auch immer) oder b) einfach genervt sind von diversen KiGas und deren Einstellung zur Erziehung - dann laßt eure Männer das machen ;-))
LG ... Marion, die sich so langsam aber sicher mitfreut ;-)
P.S.: die ersten 2,5 Wochen der Einführung übernimmt auch mein Mann, danach habe ich dann noch 2,5 Wochen Urlaub (falls nötig) - auch toll :-))
Beitrag beantwortenAch ja ... Emanzipation im 21. Jh. ...
Antwort von raphael04 am 23.10.2007, 22:32 Uhr
im Kiga erfuhr mein Mann übrigens heute, daß er der erste MANN wäre, der dieses Anmeldegedöns macht - die Leiterin arbeitet dort seit 21 Jahren !!!
Hallelujah!
Re: Bericht von der KiGa-Front :-)
Antwort von vina am 23.10.2007, 22:53 Uhr
Mein Mann hat bei unserem Sohn die Eingewöhnung im Kiga gemacht - auch wenn wir ihn nach kurzer Zeit wieder rausnahmen, wegen "unüberbrückbarer Differenzen".
Das war auch ein Novum. Und ich kann es nur empfehlen. Uns ging es allen gut dabei. Mein Mann sprach dort auch Dinge an, die sich eine Mutter verkniffen hätte.
lg
vina
@Vina
Antwort von Robina am 23.10.2007, 23:26 Uhr
Was war das Novum? Die Eingewöhnung durch Deinen Mann oder der Umstand, dass Ihr Euer Kind kurzfristig wieder rausgenommmen habt?
GLG Robina
Re: @Vina
Antwort von vina am 23.10.2007, 23:30 Uhr
ich glaube beides. aber eigentlich meinte ich, dass mein Mann die Eingewöhnung machte.
lg
vina
Re: @Vina
Antwort von Robina am 23.10.2007, 23:36 Uhr
Na, mit dem Rausnehmen stehst Du nicht allein. Das habe ich nach einer Woche auch getan. Allerdings hatten wir keine unüberbrückbaren Differenzen, ich hatte mich einfach bei der KiGa-Wahl komplett vertan.
Welche waren denn die unüberbrückbaren
Antwort von wassermann63 am 24.10.2007, 7:30 Uhr
Differenzen?
*neugierigfrag* :-)
LG
Jacky
*meld* Mein Mann...
Antwort von Tathogo am 24.10.2007, 9:06 Uhr
...hat nicht nur das "Anmeldegedöns",sondern auch (beim ersten Kind zumindest) die Eingewöhnung gemacht,sowie bei Beiden Kindern je ein halbes,bzw ein ganzes Jahr Erziehungsurlaub..;o)
LG
Tanja
Re: Welche waren denn die unüberbrückbaren
Antwort von vina am 24.10.2007, 13:26 Uhr
ach so... na, mein Sohn hat sich da halt nicht wohlgefühlt auf Dauer. Es ist ja bekannt, dass wir ihn selbstbestimmt Aufwachsen lassen. Er empfand den Kindergarten als absolute Gängelei. Wenn malen angesagt war, mussten alle malen und alle mussten einen Vogel malen. Vorm Rausgehen aufs Klo - ob man muss oder nicht. Vorm Essen aufs Klo - ob man muss oder nicht. Er kam mit der Gleichschalterei nicht klar bzw. hat ihm das den Kiga versaut. Einige Kinder weinten wohl auch mal, wenn die Mutter weg ging oder beim Schlafen, da hat er dann erzählt, die Tante sei "böse" geworden. Er schlief eine Zeit lang mit den Worten: Nicht xy gehen (xy = Name der Erzieherin) ein und wachte mti diesen Worten wieder auf.
Bei mir kamen viele eigenen Kiga-Erinnerungen wieder hoch. Ich bin ungern in dieses Gebäude gegangen. Das kam halt noch dazu. Dass wir sicherlich ausstrahlten, wie unnatürlich und blöde wir Kiga an sich und den ganz besonders finden.
Mich nervte schon die Gängelei meiner Person. Das Kind bis 8.30 Uhr abwerfen, damit sie noch schön was mit den Kindern machen können (irgend so was wie: alle kneten die selbe grüne Kugel). Ich habe keine Lust darauf, dass so ein Dienstleister (das ist der Kiga nun mal), der von mir dafür bezahlt wird, mein Leben beeinflußt. Wir sind morgens ziemlich träge, kommen langsam in Gang und sind dafür abends länger aktiv. Diese Regelung hat mich genervt.
Ja, wenn ich drüber nach denke, fällt mir bestimmt noch mehr ein, z.b. unsere Diskussionen bzgl. Weihnachtsmann, Stillen usw.
LG
vina
na, da seid ihr ja an den schlechtest möglichen und
Antwort von wassermann63 am 24.10.2007, 13:56 Uhr
übelst vorstellbaren Kiga geraten - und das Euch als Nichterzieher ;-))
Da muss ich wirklich schmunzeln, denn es sieht fast so aus, als ob ihr (unbewusst) zum dem Kiga mit höchsten Antiwerten gelangt seid. Vielleicht gibt es aber auch einfach keine Alternativen. Das kann natürlich auch sein.
Es gibt heutzutage viele Kigas, die das "offene Konzept" vertreten. Da wird weder gegängelt, noch Pipi-mach-gezwungen, noch Essen reingestopft, noch du-darfst-nur-grüne-Kugeln-kneten praktiziert. Gibt es sowas bei Euch? WEnn ja, dann würde ich da mal reinschnuppern, denn dort fühlen sich die meisten Kinder meistens wohl :-)
ABer es ist natürlich so: jeder Mensch und jedes von ihm erschaffene Konstrukt hat seine eigenen Rhythmen und Gefüge. Und diese haben es so an sich, zu kollidieren, wenn sie nicht im Übereinklang stehen. Jetzt kann man sich ja bis zu einem gewissen Grad die Rhytmen und Gefüge anderer aussuchen oder sich zumindest anpassen, wenn es denn garnicht anders geht.
Allerdings: an so einen Kiga wollte ich meine Kinder auch nicht angepasst sehen.
wow, muss aufhören, Zeit zum "fröhlich Kinder" vom Kiga abholen (der Kleine will original garnicht weg, weil er zwischen 13 und 14 Uhr immer in den Funktionsräumen der "Großen" rumturnen darf. Da pfrimelt er dann allerkleinste Plastiknägelchen in Plastikgitter und findets wunderbar ;-)
Lg
JAcky
Das beruhigt mich
Antwort von Robina am 24.10.2007, 14:03 Uhr
Ich dachte, ich wäre die EInzige, die sich so katastrophal bei der Wahl des Kindergartens vertan hat, und das obwohl ich mir so viel Mühe gegeben habe.
:-)
?
Antwort von MM am 24.10.2007, 14:07 Uhr
Hallo,
Dein Beitrag ist interessant, aber irgendwie verstehe ich nicht ganz, was es mit Deiner "problematischen"(?)Einstellung gegenüber Kindergärten+Schulen auf sich hat?! Wieso ist das so, warum bist Du gegenüber Schulen und KIGA voreingenommen? Und warum willst Du ihn in den KIGA geben, wenn Du so skeptisch bist...? Oder "musst" Du, wg. Arbeit...?
Mir fällt dazu ein, ob es nicht ein Problem ist, wenn Du so eine Einstellung hast, aber dennoch Deinen Sohn in den KIGA schickst - auch wenn Dein Mann die Anmeldung erledigt hat, ändert das doch nichts an DEINER Einstellung und Deinem alltäglichen Umgang mit dem Thema, oder? Und das merkt Dein Sohn dann vielleicht und übernimmt die negative Einstellung, was ja nicht so gut wäre...
Und das mit dem Unangemeldet-kommen und sich den KIGA ansehen, das würde bei uns eher ich bringen, als mein Mann. Der ist eher ein bisschen so, dass er sich manchmal sowas "nicht traut" - nur wenns echt nicht anders geht...
Naja, sind nur son paar Gedanken. Gruss, M.
Re: na, da seid ihr ja an den schlechtest möglichen und
Antwort von vina am 24.10.2007, 18:32 Uhr
Zitat
na, da seid ihr ja an den schlechtest möglichen und übelst vorstellbaren Kiga geraten - und das Euch als Nichterzieher ;-))
Zitatende
nein, das glaube ich nicht. er war nur so schön plastisch und drastisch. was ich von kigas hier gehört habe, da rollen sich mir die fussnägel auf. die meisten verstecken ihre kinderunfreundlichkeit nur hinter einem netten konzept, freundlichen worten. manipulation, kleinmachen, bevormunden etc. gibt es dort überall. im nachgang bin ich sogar froh darüber, dass wir so einen offensichtlich fiesen kiga hatten. mein sohn brauchte nicht lange, um festzustellen, dass das nix für ihn ist. ihm ist nicht erst nach langer zeit aufgegangen, welcher defizilen manipulation er ausgesetzt ist.
am konzept kiga im allgemeinen gibt es ganz viel, was ich als schädlich empfinde. das beginnt mit der fehlenden altersmischung usw. da ist es egal, welchen kiga du dir anschaust.
im übrigen hat unser kiga auch richtig feine worte gefunden zum elternabend. da war auch die rede von "offenem konzept", "situationsbezogenem ansatz", "respektieren von bedürfnissen" etc. pp. - naja, da steckte dennoch nichts dahinter.
Zitat
ABer es ist natürlich so: jeder Mensch und jedes von ihm erschaffene Konstrukt hat seine eigenen Rhythmen und Gefüge. Und diese haben es so an sich, zu kollidieren, wenn sie nicht im Übereinklang stehen. Jetzt kann man sich ja bis zu einem gewissen Grad die Rhytmen und Gefüge anderer aussuchen oder sich zumindest anpassen, wenn es denn garnicht anders geht.
Zitatende
diesen absatz habe ich nicht verstanden. reflektierte er darauf, dass ich mit der zeit 8.30 uhr nicht leben wollte?
lg
vina
vina, ja genau, das meinte ich damit.
Antwort von wassermann63 am 24.10.2007, 20:58 Uhr
Das sind für mich die "Kreise", die es allenthalben und überall gibt, zum Schutz der Individualität und auch der Gemeinschaft - bestehende und reglementierte Strukturen, die unserer heute wirklich komplex gewordenen Gesellschaft die Möglichkeit geben sollen, friedlich weiterbestehen zu können.
Ein Kiga mit komplett offener Öffnungszeit hat keine Möglichkeiten und MIttel, etwas anderes zu sein als der Parkplatz von 100 bewegungsfreudigen Kindern.
Selbst in mittelalterlichen Zeiten, als noch "das Dorf" bzw. die Großfamilie die Betreuung der Kinder übernahm, war es unabdinglich, geregelte Rhythmen und Strukturen zu haben. Auch bei bestimmten Indianerstämmen im tiefsten Amazonasdschungel sind Regeln, Rituale und feste zeitliche Abfolgen Grundvoraussetzung dafür, das gemeinschaftliche Zusammenleben zu sichern.
Übrigens: unser Kiga praktiziert das offene Konzept und es sind nicht nur hohle Parolen. Glücklicherweise habe ich recht oft Einblick in das alltägliche Geschehen dort und es ist halt einfach so: dort liegt keine "diffizile Manipulation" (wie du sie nennst) vor.
Und ich glaube nicht, dass so ein Kiga nur hier in good old Baden-Württemberg mitten in der Pampa bestehen kann.
LG
JAcky
Re: vina, ja genau, das meinte ich damit.
Antwort von vina am 24.10.2007, 21:53 Uhr
ach jacky, lass uns nicht über kigas streiten. das wird nüscht... schön für euch, das ihr zufrieden seid. geniesst es.
ich weiss nicht genau, ob du nicht immer noch die vorstellung hast ne's könnten mit dem wort regeln und rituale nichts anfangen. das klingt so. auch mein leben und unser familienleben besteht aus regeln und ritualen. die ergeben sich, sind veränderlich. mir ist durchaus bewusst, dass regeln der gemeinschaft dienen. (summerhill - eine demokratische schule - hat über 250 regeln, die diese gemeinschaft regeln. aber eben von der gemeinschaft gemeinsam aufgestellte und veränderbare regeln) ich habe auch nicht nach einem rund-um-die-uhr geöffneten kiga gerufen. ich will lediglich die möglichkeit, mein kind auch gegen 10 abzuwerfen, ohne dass es stress gibt. logisch hole ich ihn auch 17 uhr ab, wenn der kiga schliesst.
nur zum verständnis: wir leben nicht "wild" und regellos in den tag hinein und beschweren uns, dass die gesellschaft das nicht mitträgt. wir fordern lediglich unsere freiheit da, wo man sie uns auch getrost überlassen kann. ich möchte nicht, dass irgendein kiga oder wer auch immer darüber bestimmt, wann für uns als familie der tag beginnt.
lg
vina
Re: raphael
Antwort von saulute am 29.10.2007, 0:34 Uhr
Genau das habe ich die naechste Woche vor. da meine Tochter nicht in den Kiga will, und wird immer von der Erzieherin von meinem Hals weggerissen, habe ich netschieden, dass mein Mann sie dahin bringt, dann sehe ich die Szenen nicht, kann entspannter arbeiten und vielleicht wird sie bei ihrem Papa nicht solche Dramen machen und sich leichter von ihm loesen.
