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Geschrieben von sonnigen-tag am 06.03.2006, 10:57 Uhr

working mum...Eure meinung?

hi
kennt jemand von euch das buch "working mum"?
ich lese das gerade (bin fast am ende).
ich würde gerne eure meinung über solche mütter hören...
also, ich finde es ansich schlimm, was die frau da macht.
karriere, ständig im ausland auf geschäftsreise, und bekommt ihre kinder immer nurmal tageweise zu gesicht.wenn sie sie dann sieht, ist sie völlig gereizt und hat immernoch ihre aktien im kopf und nie wirklich aufmerksamkeit für die kinder.
das kann doch kein leben sein, oder?
oder sehe ich da was falsch...
würdet ihr so einen hohen preis bezahlen, für die karierre?
ich nicht...niemals...
bin auf eure antworten gespannt
lg
susi

 
26 Antworten:

Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von RenateK am 06.03.2006, 10:59 Uhr

Ich kenn das Buch nicht. Ich persönlich würde so was auch nicht machen, aber nicht wegen dem Kind, ich arbeite zwar gern, aber ich gehe da nicht völlig drin auf und lege großen Wert darauf auch ein Privatleben zu haben und Zeit für mich. Aber grundsätzlich schlimm ist das doch nicht, wenn sich z. B. der Vater um die Kinder kümmert. Genug Väter machen genau das von Dir beschriebene und keiner regt sich drüber auf - wo ist da der Unterschied?
Gruß, Renate

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 11:19 Uhr

prinzipiell finde ich, dass auch erfolgreiche frauen kinder kriegen sollten. nicht umsonst ist die kinderlosigkeit bei akademikerinnen ein großes gesellschaftliches problem.
wichtig wäre für mich nur, dass für die kinder wirklich angemessen gesorgt ist, also entweder bleibt der vater daheim oder eine oma steht zur verfügung oder ein kindermädchen/au pair, das im hause wohnt oder nach hause kommt. für wenig kindgerecht halte ich immer nur die lösung kinderkrippe oder tagesmutter (auch wenn geringverdienende keine andere möglichkeit haben, das ist mir schon klar). gerade kleine kinder fühlen sich am wohlsten in der eigenen wohnung mit intensiver 1:1 betreuung. working mums wie im buch verdienen meist genug um eine solche betreuung zu gewährleisten. dann sehe ich in der ganzen angelegenheit nichts schlechtes. was ist das für ein frauenbild, das beruflich erfolgreichen frauen das recht auf kinder abspricht? wenn die kinder angemessen, liebevoll und intensiv zu hause betreut werden, kann ich darin nichts schlechtes finden.

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von RenateK am 06.03.2006, 12:26 Uhr

Diese negative Einstellung zu Kitas versteh ich ja nun gar nicht. Ich mach zwar keine Karriere, habe aber immer ganztags gearbeitet, mein Mann war das erste Jahr zu Hause. Mit 13 Monaten kam unser Sohn ganztags in die Kita und ich finde das die beste Lösung, besser als dass das Kind länger als das erste Jahr mit Vater oder Mutter zu Hause ist. Ich würde nie ein Kind länger als ein Jahr, höchsten anderthalb zu Hause lassen, die Kita bietet einfach viel mehr und ein Kind braucht andere Kinder - und die Grooßfamilie mit vier und mehr Kindern gibts halt kaum noch und ich würde sie auch nicht wollen.
Gruß, Renate

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von krissie am 06.03.2006, 12:31 Uhr

Hallo,
ich kenn das Buch nicht, für mich hört sich die Schilderung etwas stressig an, da ich selber es eher ruhig mag, wäre so ein Leben nicht unbedingt etwas für mich. Deswegen mache ich auch keine großartige Karrieren, nehme ich mal an ;-). Aber manche Menschen lieben vermutlich genau so ein Leben und "brauchen" auch den Stress? Wären sie den ganzen TAg zu Hause, würden sie vermutlich dort sich und die Kinder stressen? Ich weiß es nicht. Viele Männer leben so, ich würde NICHT gerne mit so einem Mann leben, aber wenn es einem persönlich so passt und die Kinder gut betreut sind, warum nicht?
LG Kristina

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von Leta am 06.03.2006, 12:48 Uhr

Ich finde Kitas prima und wichtig. Trotzdem fände ich persönlich es optimal, meine Kinder dort nur halbtags unterzubringen und danach zu Hause zu betreuen. Aber warum muss diesen Part unbedingt die Mutter übernehmen?

Meine Mutter war auch berufstätig. Dafür ist mein Vater Lehrer und hatte nachmittags Zeit, sich um uns zu kümmern. Ich kann dir versichern: Meine Kindheit war wunderschön und das Verhältnis zu meinen Eltern könnte nicht besser sein ;)

Ach so, das Buch kenne ich übrigens auch nicht...

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von u_hoernchen am 06.03.2006, 12:48 Uhr

also, ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen. Weil es nämlich die tatsächliche Situation von Müttern zwar sehr überzeichnet, aber doch zutreffend darstellt: die Mutter zerreisst sich fast zwischen Job und Familie, wird vom Kindermädchen erpresst und ihr Ehemann merkt nicht mal, dass er ein totaler Macho ist. ich würde natürlich auch nie in einer solchen Situation enden wollen, aber das Problem ist doch, dass in dem Buch viele viele traurige Wahrheiten stehen... denk doch nur an die Szene, wo der Mann in der Arbeit sagt, dass er aus dem wichtigen Meeting leider früher wegmuss, weil seine Tochter einen Schwimmwettbewerb hat und alle ihn dafür bewundern. und gleichzeitig wird die Frau fast gefeuert, wenn sie mal 5 Minuten früher wegmuss... DAS ist das bittere an dem Buch, nicht die Tatsache, dass die Frau arbeitet!!!

Ulrike

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von phifeha am 06.03.2006, 13:19 Uhr

wenn du meine beiträge zuletzt gelesen hast, dann weisst du, das es bei mir niemals so sein wird!

lg phi

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von zeitungsente am 06.03.2006, 14:30 Uhr

Hallo Renate. Schön, dass es bei euch geklappt hat mit der Kita. Vielleicht ist dein Sohn einer von der ganz kommunikativen Truppe...? "Normalerweise" ist es nämlich wohl so, dass sich die Kinder - lies bitte mal bei Interesse nach bei Dr. Posth, Entwicklungsforum - in den ersten drei, manchmal auch vier Jahren noch sehr an der erwachsenen Bezugsperson orientieren. Erst dann beginnt in der Regel das Interesse an anderen Kindern und erst dann spielen die Kleinen auch wirklich miteinander. Ich nehme an, das meinte auch ny52. Der stimme ich übrigens in allen Punkten voll zu.

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 14:33 Uhr

eine institutionalisierte kinderbetreuung ist für ein kind ab 3 sicherlich sehr vorteilhaft. darunter habe ich so meine zweifel und würde es immer vom kind abhängig machen. sicher mag es 1-2 Jährige geben, denen der tägliche gang in die kita nichts ausmacht. genauso viele aber gibt es, für die eine häusliche betreuung emotional schonender wäre, weil sie eben sensibler sind, ihr selbstbewusstsein langsamer entwickelt als andere kinder. die häusliche umgebung und eine liebevolle 1:1-betreuung gibt ihnen dann sicherheit, so dass sie mit 3 jahren gerne in den kiga gehen. kinder sind so unterschiedlich, ich kann nicht davon ausgehen, dass alle mit knapp 1 Jahr bereit sind für eine institution. ich wage zu behaupten, die meisten sind es nicht, es bleibt ihnen nur nichts anderes übrig als zu kooperieren.

die tochter meiner schwester musste mit 9 monaten in die krippe und es war die hölle. das kind ist heute 6 und leidet trotz liebevoller eltern unter massiven trennungsängsten. mein sohn (2) hat große schwierigkeiten in altersgleichen gruppen. er wäre in einem kiga hoffnungslos überfordert. bei seiner lieblingsnachbarin hingegen bleibt er stundenlang ohne mama und ohne probleme.

ich will nicht in abrede stellen, dass es kinder gibt, denen das alles nichts ausmacht. ich finde aber, man muss umgekehrt auch erkennen, dass es kinder unter 2 oder 3 gibt, die nicht so weit sind. deshalb ja meine anmerkung, dass sich eine erfolgreiche working mum erlauben kann, die geeignete betreuungsmethode für ihr kind auszusuchen und ggfls. eine häusliche betreuung zu wählen.

schön, dass es bei euch so prima klappt. das lässt aber nicht den schluss zu, dass alle kinder so unproblematisch sind.

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 14:34 Uhr

eine institutionalisierte kinderbetreuung ist für ein kind ab 3 sicherlich sehr vorteilhaft. darunter habe ich so meine zweifel und würde es immer vom kind abhängig machen. sicher mag es 1-2 Jährige geben, denen der tägliche gang in die kita nichts ausmacht. genauso viele aber gibt es, für die eine häusliche betreuung emotional schonender wäre, weil sie eben sensibler sind, ihr selbstbewusstsein langsamer entwickelt als andere kinder. die häusliche umgebung und eine liebevolle 1:1-betreuung gibt ihnen dann sicherheit, so dass sie mit 3 jahren gerne in den kiga gehen. kinder sind so unterschiedlich, ich kann nicht davon ausgehen, dass alle mit knapp 1 Jahr bereit sind für eine institution. ich wage zu behaupten, die meisten sind es nicht, es bleibt ihnen nur nichts anderes übrig als zu kooperieren.

die tochter meiner schwester musste mit 9 monaten in die krippe und es war die hölle. das kind ist heute 6 und leidet trotz liebevoller eltern unter massiven trennungsängsten. mein sohn (2) hat große schwierigkeiten in altersgleichen gruppen. er wäre in einem kiga hoffnungslos überfordert. bei seiner lieblingsnachbarin hingegen bleibt er stundenlang ohne mama und ohne probleme.

ich will nicht in abrede stellen, dass es kinder gibt, denen das alles nichts ausmacht. ich finde aber, man muss umgekehrt auch erkennen, dass es kinder unter 2 oder 3 gibt, die nicht so weit sind. deshalb ja meine anmerkung, dass sich eine erfolgreiche working mum erlauben kann, die geeignete betreuungsmethode für ihr kind auszusuchen und ggfls. eine häusliche betreuung zu wählen.

schön, dass es bei euch so prima klappt. das lässt aber nicht den schluss zu, dass alle kinder so unproblematisch sind.

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@zeitungsente

Antwort von RenateK am 06.03.2006, 14:35 Uhr

Hallo Zeitungsente,
bei uns in der Kitagruppe haben alle Kinder mit ungefähr einem Jahr angefangen - Probleme gab es nie. In Skandinavien und Frankreich ist das auch üblich - ohne dass mir bekannt wäre, dass da die Kinder besondere Probleme hätten. Die von Dr. Posth vertretene Meinung hatte ich für völlig ideologisch verzerrt und - ob von ihm beabsichtigt oder nicht - von der hieistigen Politik geprägt und im Widerspruch zu den Erfahrungen in den meisten europäischen Ländern.
Viele Grüße, Renate

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von zeitungsente am 06.03.2006, 14:46 Uhr

Hallo. Schönes Posting, sehe das genauso. Liebe Grüße

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renate

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 14:51 Uhr

man kann dr. posth einiges vorwerfen, nicht aber, dass er der hiesigen politik folgt. die fordert einen frühen kiga-eintritt, stichwort recht auf krippenplatz. das läuft der argumentation des docs entgegen.

ansonsten ist er natürlich unbequem, vor allem in den augen der eltern, die ihr kind früh fremdbetreuen ließen. wer liest schon gerne, dass er offensichtlich was falsch macht? er stellt einzig und allein das wohl des kindes in den fokus seiner ausführungen. dass die gesellschaftlichen bedingungen es nicht erlauben, immer so zu verfahren, steht auf einem ganz anderen blatt. er argumentiert aus der sicht des kindes, nicht aus der sicht der gesellschaft. die hat natürlich andere vorstellungen und erfordert andere notwendigkeiten. als eltern muss man eben den bestmöglichen weg finden und abwägen zwischen den eigenen bedürfnissen und möglichkeiten und denen des kindes. ich glaube, dass ein 1-jähriger auf die frage "möchtest du zu hause bleiben oder in den kiga" zu 98 % mit "zu hause" antworten würde. vermutlich trifft dieser prozentsatz sogar noch auf 2-jährige zu. wo das nicht geht, wird man andere lösungen finden müssen. wichtig ist doch nur (und da sind wir wieder bei doc posth), dass man weiß, wie kinder in diesem alter emotional funktionieren. und da leistet er unschätzbare arbeit. seine ausführungen zur emotionalen welt des kindes sind brillant. wer ihn so versteht, dass er frauen zu hause mit kind und küche will, hat ihn nicht verstanden.

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@ny

Antwort von RenateK am 06.03.2006, 15:01 Uhr

Hallo Ny,
also das wäre mir völlig neu, dass die Politik auf einen frühen Kita-Eintritt orientiert. Hier in NRW fehlen Plätze für unter Dreijährige ohne Ende und es ist keineswegs beabsichtigt, daran etwas zu ändern - in anderen Bundesländern ist es nicht anders, im Osten werden gerade solche Plätze abgebaut. Die Politik setzt doch nach wie vor auf Frauen zu Hause - oder Teilzeit, aber jedenfalls nicht ehe die Kinder drei sind. Insofern entspricht die von Dr. Posth vertretene Ideologie (und um eine solche handelt es sich in meinen Augen) genau der herrschenden Politik - und das ist gewiss kein Zufall.
Ich habe übrigens Dr. Posth vor langer Zeit einmal zu seiner Auffassung zu den Erfahrungen in Skandinavien befragt und dazu keine konkrete Antwort bekommen, sondern nur, dass er sich damit nicht auskennt. Das halte ich für ein äußerst schwaches Bild.
Zu positiven Erfahrungen, die wir und andere Eltern in unserer Kita gemacht haben, bekam ich zu hören:
"Hallo, leider werden die Säuglinge selbst dazu nie wirklich befragt. Noch dazu, daß deren Empfinden im Nachhinein von unter dem allgemeinen Erfolgszwang sozusagen schöngefärbt werden."
Das finde ich eine recht dreiste Unterstellung. Ich halte Herrn Posth für nicht sonderlich qualifiziert aufgrund dieser Erfahrungen und aufgehört dort mitzudiskutieren.
Es würde mich im übrigen mal sehr interessieren, wie Du zu der Auffassung kommst, 98% Prozent der einjährigen würden lieber zu Hause sein? Kannst Du deren Gedanken lesen oder was? Wir haben in unserer Kita die Erfahrungen gemacht, dass die Einjährigen jeden Tag mit Freude kommen - das kann ihnen anmerken, auch wenn man sie noch nicht befragen kann.
Viele Grüße, Renate
PS: Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Kita wirklich gut ist, ich halte da altersgemishcte Gruppe von 0 bis 6 Jahren für besser als Krippengruppen. Die Betreuungsschlüssel sollte schon 1 zu 5 sein, das war bei uns alles gegeben und ist bei den wenigen Einrichtungen, die es hier in NRW leider nur gibt, allredings auch Standard.

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an ny152

Antwort von Mariakat am 06.03.2006, 15:20 Uhr

Hallo ny,
meine Tochter (7 J) war mit mir zuhause und mein SOhn (1 J)ist es momentan auch. Trotzdem sehe ich nicht die geringsten Unterschiede zu den Kindern meiner Freundin, die in der Kita waren. Ich habe noch nie im Dr. Posth Froum gelesen, aber das was du sagst empfinde ich nicht - wie RenateK- als besonders qualifiziert. Ich selber habe viele Jahre im Ausland gelebt und Kinder gesehen, die in dei Kita gehen und voellig normal sind. Vielleicht haette die Tochter deiner Schwester auch Probleme gehabt, wenn sie nicht in die Kita gegangen waere. Das kann man natuerlich nicht mehr nachvollziehen, aber ich kann die mit Sicherheit sagen, dass es mehr als genug Kinder gibt, die von klein auf in der Kita sind und nicht gestoert sind.
Das Buch Working Mum habe ich nicht gelesen und kanne s nciht kommentieren. Allerdings wuerde ich mich persoenlich auch nie fuer meinen Beruf opfern. MEine Kinder sind mir wichtiger.
Gruss MAriakat

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Re: an ny152 Anhang

Antwort von Mariakat am 06.03.2006, 15:21 Uhr

Es wird aus meiner Satzstellung nicht ganz deutlich...also hier nochmal, ich bin nicht der Meinung von Dr. Posth, sondern pfichte RenateK bei.
Mariakat

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Re: @ny

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 15:30 Uhr

alle pläne der neuen familienministerin gehen in die richtung frühe fremdbetreuung in einer institution. umgesetzt ist davon noch nichts, das stimmt. aber die nachrichten dieser wochen sind voll von dieser diskussion. aufgrund der rückläufigen geburtenrate geraten die politiker gerade ins schleudern - da muss was passieren und das geht nur über ein frühes angebot an kiga-plätzen. insofern habe ich unterschieden zwischen vorherrschender familienpolitik und der geplanten familienpolitik.

dr. posth weiß über die skandinavischen verhältnisse vermutlich genauso wenig wie du, weshalb es immer klüger ist, sich auf die gegebenheiten im eigenen lande zu konzentrieren und dort ein betreuungskonzept zu entwickeln. ich vermag nichts zu sagen über die situation in skandinavien, ich kenne sie schlichtweg nicht.

woher ich meine meinung habe? nun ja, ich habe viel gelesen über die emotionale entwicklung des kindes, auch aus vielen verschiedenen ideologischen richtungen. mein studium hat mich im rahmen psychologie und pädagogik mit der emotionalen welt des kindes vertraut gemacht. meine eigenen kinder sind mein "praxisanteil", alle beobachtungen die ich an ihnen mache, decken sich mit meinen "theoretischen erkenntnissen". natürlich habe ich ebenso wenig wie du je ein 1jähriges kind befragen können, was es wirklich möchte. eigene meinungen sind immer geprägt von eigenen erfahrungen und erlebnissen und von der eigenen biografie. insofern werden wir wohl kaum auf einen nenner kommen (müssen wir ja auch nicht).

nachdenklich stimmt mich die hohe zahl kleiner kinder, die wirklich bittere tränen weinen beim abschied im kindergarten (siehe meine nichte, siehe das kiga-forum hier und viele andere mütterliche erfahrungsberichte). und dann höre ich oft die aussage "da müssen die eben durch, das müssen alle kinder" - und genau da habe ich meine zweifel. wenn ich bzw. das kind mit häuslicher betreuung (die dr. posth übrigens auch favorisiert) besser fahre, warum nicht?

deine betreuungssituation klingt toll und für dein kind perfekt. aber nochmal: das trifft auf längst nicht alle kinder zu. und dann ist es gut, ein theoretisches gerüst (von mir aus nach dr. posth) zur verfügung zu haben, um für das kind die bestmögliche alternative zu finden.

und wenn er es nur geschafft hat, dass eltern sensibler mit dem thema fremdbetreuung umgehen, ist das schon ein toller erfolg.

möglich, dass du meine ausführungen für psycho-geschwafel hältst, dafür sind deine erfahrungen wohl zu positiv. aber so ist das. eltern, die kein schreikind hatten, können zu diesem schrecklichen phänomen meist auch nicht viel beisteuern.

aber ich freue mich wirklich ernsthaft, dass es bei euch so toll funktioniert. das ist doch super und macht das leben sehr angenehm.

ny152

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Re: an ny152

Antwort von ny152 am 06.03.2006, 15:41 Uhr

weiß jetzt nicht, was an mir unqualifiziert sein soll? dass ich der meinung bin, kinder sind unterschiedlich und nicht alle kinder zum gleichen zeitpunkt reif für den kiga? das ist aber doch sehr wahrscheinlich, das ist in allen bereichen so. manche sind mit 2 trocken, manche mit 4, manche laufen mit 10, andere mit 19 monaten usw. ich plädiere nur dafür, ein auf das kind zugeschnittenes modell zu wählen und das heißt nicht immer kindergarten.

meine argumention fußt auf entwicklungspsychologischen erkenntnissen. wer aus einer anderen richtung argumentiert (z. b. aus gesellschaftspolitischen), kommt zu ganz anderen ergebnissen oder schlussfolgerungen, keine frage.

wir werden hier nicht auf einen gemeinsamen nenner kommen, dazu sind die persönlichen erfahrungen und überzeugungen zu unterschiedlich. aber ich lasse mich ungern als unqualifiziert bezeichnen. dazu habe ich einfach zu viel über diesen ganzen bereich in erfahrung gebracht. diesen stempel drücke ich mir nicht auf.

trotzdem schöne grüße, ich muss jetzt dringend meine kinder füttern, die schieben kohldampf und werden schon ganz ungeduldig!

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Re: @ny

Antwort von RenateK am 06.03.2006, 15:47 Uhr

Hallo ny,
ich weiß einiges über die Kinderbetreuungssituation in Skandinavien, durch Bekannte eben und weil es mich interessiert. Du brauchst Da nichts drüber zu wissen klar, ich weiß es ja auch nicht über alle möglichen andere Länder. Aber wenn jemand mit dem Anspruch von Dr. Posth dazu nichts weiß, aber groß über die Betreuung unter Dreijähriger redet, dann halte ich das eben sehr wohl für sehr unqualifiziert.
Viele Grüße, Renate
PS: Meiner Ansicht nach lassen sich Tränen von kleinen Kindern häufig auf ein mangelhaftes Einwöhnungskonzept und auf das Klammern der Mütter (nicht der Kinder) zurückführen. Das Konzept muss stimmen, eine Eingewöhnung von 2 Wochen muss schon möglich sein. Richtige Tränen gab es bei uns vor allem bei älteren Kindern (so ab 2 Jahren, aber auch noch mit 3, die bei uns in den Kita-Gruppen, die ab 2,5 Jahren angefangen, eingewöhnt wurden), hat aber nie lange angehalten.

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gebe ny 152 recht

Antwort von KaMeKai am 06.03.2006, 19:50 Uhr

klar kann es bequem sein, das Kind früh abzugeben und arbeiten zu gehen. Wenn das Kind dann nicht weint und sich einigermaßen normal entwickelt, klopft man sich vor die Brust und sagt auch noch, "ich habe das beste für mein Kind getan."
Dennoch glaube ich, dass die meisten Kinder sich bis zum 3. Lebensjahr bei einer festen Bindungsperson wohler fühlen als in einer Kindergruppe. Wenn es nicht anders geht, klappt es sicher auch in der Krippe ganz gut. Zumal es in Deutschland gerade politisch und gesellschaftlich hipp ist, das Kind früh fremdbetreuen zu lassen.
LG
Kathrin

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Re: working mum...Eure meinung?

Antwort von lupa am 07.03.2006, 7:04 Uhr

Au ja, dieses Buch habe ich verschlungen und ich unterschreibe bei u_hoernchen voll und ganz. Hinter dieser manchmal bitterbösen bis schon fast absurd-komischen schilderung eines "Familienlebens" steckt trotz vieler Überzeichnungen enorm viel Wahrheit!Wir sind hier zwar nicht alle solche hochbezahlten Führungskräfte in einer Bank und jetten um die Welt um unsere Kinder bei einem sehr schrulligen Kindermödchen zu lassen und mit einem Kunden eine afääre anzufangen und die eigene Famile nur am Wochenende zu sehen, aber das Buch beschreibt sehr, sehr treffend den Balanceakt zwischen Familie und Karriere. Vor allem macht es mir immer wieder deutlich, dass trotz aller Reden und Beteuerungen es einfach nicht funktionieren kann, beides gleichberechtigt nebeneinander haben zu wollen und sowohl die Familie als auch die karriere nicht zu kurz kommen zu lassen. Ich weiß, jetzt hagelts gleich wieder Einspruch von Vollzeit-berufstätigen Müttern, die ihre Position verteidigen. Ist auch okay, ich will hier wirklich niemanden kritisieren. Ich selbst habe eine 40-Stunden Woche, mein Mann ebenfalls und ich finde ganz klar, dass unser Kind dabei zu kurz kommt. ISt so. und dabei schraube ich meine Karrierechancen schon stark zurück, weil ich ohne Kind noch viel mehr Zeitaufwand hätte. Leider ist es tatsächlich so: Hast du Kinder, sind deine Karriereaussichten erstmal geringer. Meist aber nur für die Frauen, wie Allison Pearson so schön beschreibt...

LG,
lupa

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Re: gebe ny 152 recht

Antwort von RenateK am 07.03.2006, 9:00 Uhr

Hallo Kathrin,
zur frühen Fremdbetreuung möchte ich jetzt nichts mehr sagen, das habe ich oben getan und da kommen wir nicht überein.
Was ich aber absolut nicht nachvolziehen kann - kam oben auch von ny - ist die Aussage, dass frühe Fremdbetreuung hier in sei. Ganz im Gegenteil - es ist unglaublich schwierig einen Kitaplatz für unter dreijährige zu bekommen. Unsere frühere Kita hat nachwievor dutzende von Bewerbungen auf einen freien Platz, die Plätze werden nicht ausgebaut, von einer Bedarfsdeckung kann in keiner Weise die Rede sein, eher ovn einer Bedarfsdeckung im Prozentbereich. Das ist politisch gewollt - das andere ist ein bisschen Rhetorik, angesichts der - ebenfalls gewollten - Arbeitsmarktsituation auf keinen Fall ernst gemeint. Jedenfalls sprechen die Realitäten voll und ganz dagegen und es sieht auch nicht so aus, als würde sich da was ändern.
Viele Grüße, Renate

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hi

Antwort von sonnigen-tag am 07.03.2006, 11:52 Uhr

hi
was die fremdbetreuung der kinder angeht:
bei uns in der region ist es alles andere als üblich, das tagesmütter nach hause kommen.
ich arbeite zwar nur 2-3 mal die woche im schichtdienst (noch, ich bin noch in der EZ), aber ich würde versuchen SOFORT eine andere lösung zu finden, wenn ich merke, dass meine kleine (26 Monate) nicht glücklich ist.
sie ist bei einer lieben tagesmutter, die selber 3 Kinder hat...sie übernachtet da auch, wenn ich nachtschicht oder spätschicht habe.
und ganz oft kommt von ihr der satz "heute zu pia fahren???" weil sie sich einfach wohl fühlt.
ich denke, man muss das vom kind abhängig machen.
das eine kind ist halt "unternehmungslustig" und das andere eben weniger...


der in dem buch beschriebene "spagat" hat schon was wahres...auch wenn ich im moment nur teilzeit gehe.
ich arbeite als einzige frau unter männern...ich muss mich auch oft rechtfertigen, wenn ich müde aussehe, weil die kleine krank ist und die nacht durch gemacht hat...und und und.
erschwehrend kommt dazu, dass mein mann auch schicht geht, und wir beide den alltag irgendwie meißtern müssen.
er geht ein anderes schichtsystem, wir hatten nun 6 wochen nicht einen tag zusammen frei, das hält auch auf die beziehung...demnach kann ich die situation aus dem buch ein wenig nachempfinden.

dennoch: MIR PERSÖNLICH (spreche nur für mich, und will niemanden angreifen) währe der preis zu hoch...viel zu hoch.
wenn ich mein kind nur so wenig sehen könnte...ich würde durchdrehen...und ich glaube auch, dass einem kind das nicht gut tun kann, wenn die mutter oft tagelang nicht zu hause ist.
und wenn sie dann zu hause ist, nur gereizt ist (was in ihrer situation auch verständlich ist, aber mein ding wäre das eben nicht).

vollzeit und "mehr als vollzeit" ist eben auch noch ein unterschied...finde ich
lg
susi

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Re: gebe ny 152 recht

Antwort von mams am 07.03.2006, 13:03 Uhr

Da spricht ja viel Politikverdrossenheit aus deinem Posting ;-))) Ich glaube schon, daß die Politiker endlich gemerkt haben, wie wichtig eine staatlich gewährleistete Betreuungssituation für unter 3-jährige ist und daß sich dort in Zukunft einiges ändern wird. Wie ny schon erwähnte, die dramatischen Entwicklungen im Bereich Geburtenquote in Deutschland erzwingt solche Maßnahmen geradezu.

Was KaMeKai meint sind vermutlich die schwer angesagten Mini-Kindergärten, meist in privater Initiative oder auf Kirchenebene. Dort zahlt man stundenweise und kann sein Kind 2-3x pro Woche dort abliefern. Diese Einrichtungen sind in der Tat hip, das ist auch mein Eindruck. Aber sonst hast du recht, die Krippenplatz-Situation (vor allem in Großstädten) ist alles andere als zufriedenstellend. Bleibt zu hoffen, daß sich dort was ändert. Allerdings wird es angesichts leerer Kassen wohl kaum für jeden Interessierten einen Platz geben. Aber es wäre ja schon mal viel gewonnen, wenn allein Erziehende und einkommenschwache Familien Plätze zugesichert bekommen. Da bin ich erst mal optimistisch, man kann ja nicht schon im Vorfelde die Pläne der Politiker als reine Rhetorik abtun. Dann engagieren und besser machen!

Andrea (die nichts gegen frühe Fremdbetreuung hat, aber nicht pauschal für alle Kinder die Krippe als das beste erachtet)

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Sorry, war an RenateK gerichtet

Antwort von mams am 07.03.2006, 13:04 Uhr

w

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@mams

Antwort von RenateK am 07.03.2006, 13:12 Uhr

Hallo,
wenn sie das meinte, habe ich KaMeKai falsch verstanden, allerdings sind solche stundenweisen Einrichtungen für mich keine vernünftige Betreuung, viel zu unregelmäßig und daher in meinen Augen für die Kinder auch nicht gut.
Aber zum anderen Thema - doch ich tu das als Rhetorik ab - was da im Moment geredet wird, wie so vieles andere, da ist gar nicht das Interesse da an der Situation der Mehrheit der Familien oder überhaupt der Mehrheit der Menschen was zu ändern.
Mit Verdrossenheit hat das alledings nichts zu tun. Wir haben unsere Kinderbetreuung immer als Elternini gehabt und viel Arbeit reingesteckt, ist jetzt bei der Nachmittagsbetreuung in der Schule nicht anders. Ich denke ganz im Gegenteil, nur wo man sich selber engagiert und vor allem auch wehrt, kann man etwas erreichen.
Ich bin übrigens grundsätzlich der Meinung, dass Kitaplätze für alle da sein sollten, die es wollen, egal ob alleinerziehend, berufstätig oder nicht. Ich sehe sehr wohl ein, dass in manchen Fällen soziale Kriterien wichtig sind, aber grundsätzlich befürchte ich da ein ausspielen gegeneinander. Die Forderung sollte sein: Plätze nach Bedarf, auch für Kindern nicht berufstätiger Eltern.
Viele Grüße, Renate

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