Baby und Job

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Geschrieben von desireekk am 02.12.2008, 10:22 Uhr

Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Ich hab heute (eigeltich schon länger ;-) ) meine philosopshischen Moment...

Da ich mich beruflich neu orientieren möchte, poppte bei mir o. d. Thema auf. (Hinweis: ich bin Hauüptverdiener der Familie)

Sagt mal, wie ist das denn so:
Wenn Väter sich einen neuen Job suchen wollen/müssen und schon eine gewisse "Karriere" gemacht haben (ab Teamleiter, evtl. Abteilunsgleiter aufwärts)... nimmt man dann bei den neuen Stellen "Rücksicht" auf die Familie?
Zur Not bis zur Konsequenz eine geniale ge... Stelle abzusagen, weill es familiär schwierig wäre? Z. B. wg. Arbeitszeiten, Auslandsreisen, Montage etc.?

Ich sitze hier nämlich uns denke gerade bei den ganzen Stellen "Kann ich das meiner Familie "zumuten", ginge der Job für die Familie" ?
:-)

Machen das Väter auch?

Ich habe so oft erlebt, daß die Familie halt umzieht, weil Papa halt irgendwo einen neuen Job hat.
Und ICH hätte ein Problem damit, meine Familie aus unserem perfekten sozialen Umfeld hier rauszureissen und irgendwo hinzupflanzen.
Und das mindert die in Frage kommenden Stellen irgendwie erheblich.
Weil z. B. Köln, Berlin und Hamburg nun mal nicht in Bayern liegen :-)

Sagt mal was dazu :-)

Viele Grüße

D esiree

 
17 Antworten:

Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von Julia+Christopher am 02.12.2008, 10:32 Uhr

Ich weiß nicht ob "Männer" das tun :) Ich weiß aber, dass mein Mann es tut. Es war durchaus für ihn schon ein Wechsel innerhalb der Firma von Frankfurt nach Bremen im Gespräch mit dementsprechendem wahrscheinlichen Aufstieg. Das stand für ihn gar nicht zur Diskussion. Wir haben hier unser Haus, meine Familie ist hier (und damit Betreuung für unseren Sohn), seine Familie in Stuttgart (also auch näher an Frankfurt als an Bremen), ich habe meine Stelle hier....
Ein räumlicher Wechsel käme nur im Notfall in Frage, wenn keiner von mehr hier im Rhein-Main-Gebiet etwas ansprechendes finden könnte.

Gruß Julia

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von RenateK am 02.12.2008, 10:34 Uhr

Hallo Desiree,
ich bin bei uns auch die Hauptverdienerin, ich würde nicht umziehen (bin aber auch nicht Abteilungsleiterin oder gar aufwärts), nicht nur wegen der Familie (obwohl ich das meinem Sohn auch zumuten würde), sondern auch wegen mir; insofern stellt sich die Frage nicht.
Mein Mann hat vor mehreren Jahren mal ein Jobangebot in Berlin (wir wohnen im Rheinland), hat es nicht angenommen, nicht mal richtig in Erwägung gezogen (vermutlich aber auch, weil er weiß, dass ich da nicht mitmache).
Gruß, Renate

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von magistra am 02.12.2008, 10:54 Uhr

und noch eine Hauptverdienerin, zurzeit sogar Alleinverdienerin...
Mein Mann macht sich bei seiner Arbeitssuche durchaus diese Gedanken, sogar recht stark, aber gerade wenn ich ihn dabei beobachte, merke ich, dass er sich um andere Dinge Sorge macht als ich. Ihm geht es mehr um das Organisatorische, mit evtl. etwas mehr um die Psyche der Kinder.

Das ist heute echt nicht das richtige Thema für mich, weil er heute die Zu- oder Absage für einen Vollzeitjob bekommt und ich eigentlich nicht unbedingt will, dass er Vollzeit arbeitet. Andererseits: Teilzeitjobs sind unglaublich rar...

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frage des lebensentwurfes

Antwort von björg am 02.12.2008, 11:12 Uhr

die sache mit dem umziehen klappt doch i.d.r. nur, wenn ein partner sich unterordnet oder seine/ihre bedürfnisse zurückstellt. frauen sind das eher gewohnt als männer, deshalb findet man selten einen familiemumzug auf initiative der frau. weiter suchen sich frauen eher einen gleich starken partner, der sich nicht unbedingt ohne weiteres zurücknimmt. bei uns wäre das familienentscheidung mit wochenlangem abwägen der pros und cons. bei guter sozialer einbindung wohl eher nein. wir sind aber auch keine 30 mehr...(man wird doch unflexibler, irgendwie...jedenfalls was den wohnsitz angeht. wir beide sind jedoch bis vor kurzem über eineinhalb std. gependelt, ich tgl. mit kind...).
jetzt nimmt mein mann aus guter, fester stelle in männerbranche ein jahr elternzeit und bleibt zu hause.
letzltlich ist es wohl eine frage,wie stark man sich persönlich in die betreuung/erziehung der eigenen kinder einbringen will.

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Aber ja!

Antwort von Trini am 02.12.2008, 11:22 Uhr

Mein Mann hat schon ein Headhunter-Angebot abgelehnt aus "Rücksicht" auf dei familie, weil seine finazielle Verbesserung insgesamt eine Verschlechterung gewesen wäre.

Auf der anderen Seite ist ein Klassenkamerad von mir seiner Frau schon zweimal hinterher gezogen. Beide Male hat er allein den Sohn betreut, bis für diesen der Umzug "passte".

Trini

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von leta am 02.12.2008, 11:34 Uhr

Dass das ein geschlechtsspezifisches Problem ist, kann ich bei uns nicht bestätigen.

In den sechs Jahren, die wir zusammen sind, war ich immer die Hauptverdienerin. Um meinen sicheren und recht gut bezahlten Job haben wir unser gemeinsames Leben aufgebaut. Dafür hat mein Freund viele Abstriche gemacht, denn er wäre nach dem Studium eigentlich gerne wieder nach Süddeutschland gegangen, was karrieretechnisch für ihn auch sinnvoll gewesen wäre.

Nun war mein Freund vor einigen Monaten wieder auf Jobsuche und diesmal haben wir gemeinsam entschieden, dass er sich ruhig auch überregional bewerben soll. Er ist jetzt einfach an der Reihe und muss durchstarten, um nicht den Anschluss zu verlieren. Wäre es darauf hinausgelaufen, dass er zum Wochenendpendler mutiert, hätten wir das schon irgendwie hinbekommen. Zur Not wären wir halt auch alle umgezogen. Wäre mir zwar nicht leicht gefallen, aber wie gesagt - er hat auch lange für mich zurück gesteckt.

Glücklicherweise hat er dann aber doch einen Job gefunden, der nicht allzu weit entfernt ist. Dennoch ist es seit der Geburt unserer Tochter so, dass ich eher die jenige bin, die beruflich kürzer tritt. Ich habe auf 30h/Woche reduziert, ich bleibe häufiger zu Hause wenn die Kleine oder unsere Tagesmutter krank ist. Dafür habe ich wiederum meine Dienstreisen, wo mein Freund dann zusehen muss, dass er die Betreuung geregelt kriegt. Ist also ein Geben und Nehmen...

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Re: Aber ja!

Antwort von carla72 am 02.12.2008, 11:40 Uhr

Ich bin auch Hauptverdienerin (wir verdienen allerdings beide), und wir sind meinetwegen umgezogen. Da mein Mann allerdings ziemlich flexibel diesbezüglich ist (er betreut Kunden im ganzen Bundesgebiet), war es nie ein großes Thema.

Er erlebt allerdings ziemlich oft, dass Männer Jobs nicht annehmen wegen ihrer Familie, und eine seiner ewigen Weisheiten ist: "Es ist wahrscheinlicher, Karriere zu machen, wenn man normal klug und flexibel ist als wenn man hochintelligent, hochqualifiziert und unflexibel ist".

In meinem Unkreis erlebe ich eher, dass Frauen wegen ihrer Männer umziehen als umgekehrt. Und nach meinem Eindruck machen sich Männer das Pendeln generell leichter als Frauen (mit Kindern).

Ganz schön viele Hauptverdienerinnen hier!

LG, carla72

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von krissie am 02.12.2008, 11:59 Uhr

Hallo,
ja, mein Mann würde bzw. macht sich auch diese Gedanken, die Du dir machst. Er würde keine Stelle annehmen, bei der er überwiegend abwesend wäre und die Kinder hauptsächlich schlafend erleben würde. Hinzu kommt, dass es für unsere Familie und Partnerschaft wichtig ist, dass er noch eine gewisse Flexibilität hat und auch mal einen Nachmittag oder im Krankheitsfall die Kinderbetreuung übernehmen kann, damit ich in meiner Berufstätigkeit zumindest etwas flexibel bin - auch wenn er der Hauptverdiener ist. Oma etc. können hier leider nur selten einspringen, also ist es wichtig, dass wir das als Team hinkriegen.
Einen berufsbedingten Umzug (sowohl für mich als auch für meinen Mann) würden wir uns sehr gut überlegen und die Vor- und Nachteile für ALLE Familienmitglieder abwägen - ganz ausschließen würde ich so einen Umzug aber nicht, kommt sehr auf die Umstände drauf an.

LG Kristina

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von kleiner Löwe am 02.12.2008, 12:27 Uhr

Hallo,

ja, ich habe mich bei meiner Job-Suche auch nur auf das nähere Umfeld beschränkt, da mein Mann selbständig ist und wir daher aus unserer Stadt nicht wegkommen, wenn wir keine Wochenendehe führen wollen.
Bei uns gibt es aber keinen Hauptverdiener, wir arbeiten beide Vollzeit und verdienen etwa gleich.
Leider habe ich bei uns in der Nähe keine für mein Studium passende Stelle gefunden, da hier die Wirtschaft in der Branche einfach nicht existiert. Ich musste mich umorientieren und habe glücklicherweise eine Stelle gefunden, die mir recht gut gefällt.
Bei meiner Stellensuche damals (vor drei Jahren) habe ich mich nach Stellen umgeschaut, die bis zu einer Stunde Fahrtzeit bedeutet hätten, das hätte ich meiner Familie zugemutet.
Aber ein paar mal hatte ich auch von potentiellen Arbeitgebern die Frage gestellt bekommen, können Sie diese Arbeitszeiten Ihrer Familie zumuten, schaffen Sie das mit kleinem Kind? Also nicht nur Mütter fragen sich selbst das, sondern selbst die Arbeitgeber fragen das die Mütter. Einem Mann hätten Sie die Frage sicher nicht gestellt. Ich muss nicht noch extra betonen, dass ich diese Stellen trotz Zusicherung (da Absicherung durch soziales/familiäres Netzwerk vorhanden) nicht bekommen hattte.

Als ich meinen Mann kennenlernte (da war ich noch im Studium), war eigentlich immer klar, dass ich mir irgendwo in Deutschland einen guten für mich passenden Job suche und er mitkommt (da es für ihn als Handwerksmeister einfacher sein sollte, eine Stelle zu finden). Tja, so war der Plan, bis mein Mann sich dann plötzlich selbständig machte und wir damit an unseren Wohnort gebunden waren.
Allerdings so richtig wollte mein Mann nie weg aus unserer Stadt, da hier unsere Freunde und Familie ist. Das schätzen wir nun insbesondere, da wir ein Kind haben und gerade meine Eltern uns in der Kinderbetreuung sehr unterstützen und unsere beiden Vollzeitarbeitsplätze sonst nicht so einfach zu realisieren wären.

Allerdings weine ich manchmal doch den vergebenen tollen Arbeitsplätzen irgendwo in Deutschland nach, die ich vielleicht hätte haben können.

Viele Grüße
Kleiner Löwe

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von paulita am 02.12.2008, 12:45 Uhr

liebe desiree
sehr spannende frage. bei uns ist es ganz klar so, dass wir beide uns gleichermaßen über die "vereinbarkeit" gedanken machen, mein partner sogar tendenziell mehr als ich. das hat damit zu tun, dass ich ihm auf der karriereleiter ein paar sprossen voraus bin - auch weil ich 2 jahre älter bin. bislang haben wir beide in verschiedenen phasen unsere beruflichen mobilitäten verhandelt und einander angepasst. wir sind als familie z.b. seinen stellen hinterhergezogen, ich bin dann wöchentlich ferngependelt (und tue es noch). meinen job deshalb aufzugeben oder zurückzuschrauben, das war nie thema. im gegenteil. jetzt habe ich eine feste stelle mit sehr gutem gehalt und deshalb werden wir als familie an meinen arbeitsort ziehen. endlich! nach 8 jahren fernpendeln kann ich endlich fast täglich abends nach hause gehen und meine kinder sehen. wow!

in meiner branche (wissenschaft) machen sich zunehmend mehr väter gedanken um die familie bzw. wollen das ernsthaft mit-berücksichtigen. aber es ist längst nicht usus, dass das ein zentrales thema ist. so werde ich immer und immer und immer wieder gefragt, wie ich es denn mit den kindern mache, wenn ich - wie derzeit - mein büro ca. 600 km von meiner wohnung entfernt habe. männer werden das in meiner erfahrung nicht gefragt. wer fragt denn einen chirurgen, wie er seine kinder organisiert, wenn er bereitschafts- oder wochenendschichten hat? oder einen lkw-fahrer? standard ist immer noch, dass mama sich kümmert. deshalb nerven mich auch die aktuellen debatten und bemühungen um "frauen in der wissenschaft (wirtschaft...)", die auf den ausbau der kinderbetreuungen abzielen. das ist ein wichtiges thema, gar keine frage! und in D TOTAL notwendig. aber nach wie vor werden (nur) mütter angesprochen, nicht männer. damit wird wieder verfestigt, worunter wir alle leiden, dass gesellschaftlich nach wie vor nur mamas als zuständige für die kinder betrachtet werden. so wird das nie was mit der "gleichberechtigung". klar sind wir zuständig. papas aber eben auch. und zwar in meinen augen genauso viel, systematisch (immer, lebenslänglich) und ernsthaft.


ich habe, wie du schreibst, schon ein ziemliches problem damit, meine familie umzutopfen. wir leben derzeit in einer sächsischen großstadt mit einer optimalen situation: ganztagsgrundschule, tagesmutter usw. für wenig geld und einer paradiesischen selbstverständlichkeit. nun müssen wir in eine bayerische großstadt = wessi-katholisch. das ist ne schwierige herausforderung. aber kein weltuntergang. weder psychisch für uns bzw. die kinder (die 7 3/4 und 2 sind) noch organisatorisch. frau wächst an ihren aufgaben. menschen sowieso. :-)

lg
paula

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Tja... potentielle AG sind wieder ein gaaaanz anderes Thema...

Antwort von desireekk am 02.12.2008, 13:02 Uhr

Hallo Zusammen,

nach lesen der letzten 2 Antworten jwetzt noch was zum thema Bewerbunsggespräche:
Sagt mal: ist der Vater Eurer Kinder jemals gefragt worden, wie er die Kinder organisiert? Fragt doch mal bitte nach :-)
Meiner NICHT!

Ich so gut wie immer, dabei hatte ich NIE Elternzeit, sondern der Vater insges. 5 Jahre.
Und Diskussionen/ Nachfragen warum ICH das gefragt werde sind immer so eine Sache im Bewerbungsgespräch...*hust*...

Viele Grüße nochmal zwischendurch

Désirée

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von Spock1 am 02.12.2008, 13:09 Uhr

Hallo,

das ist wirklich eine interessante Frage, und sie könnte sich bei uns in nächster Zeit auch stellen. Mein Mann hat sich gerade habilitiert, und es ist leider nicht sicher, ob er hier auch eine entsprechende Stelle bekommen wird. Ich selbst trete zum 1.1. eine neue (sehr gute, wie ich finde gg) Stelle an, und ich bin schon gespannt, wie es dann weitergeht.

Wenn er tatsächlich etwas festes in einem anderen Bundesland bekommt, würde ich u.U. versuchen, mich in dieses Bundesland zu bewerben, wenn er etwas im Ausland findet, wird es schwierig, denn den neuen Job möchte ich nicht wieder aufgeben, wenn ich ihn nun schon bekommen habe. Eine Wochenendbeziehung oder sogar noch weniger finde ich eigentlich nicht besonders erstrebenswert, aber vielleicht wird es nicht anders gehen. So richtig konkret darüber gesprochen haben wir bisher noch nicht, weil das bisher alles ungelegte Eier waren und er erstmal seine Prüfungen durch haben sollte, aber so langsam müssen wir uns wohl Gedanken machen.

Ich hätte aber ehrlich gesagt auch Hemmungen, meine Kinder hier rauszureißen. Der Kleinen wäre es noch egal, aber die Große hat hier ihr festes Umfeld, eine tolle Schule, ihre Meerschweinchen (!) gg und wäre sehr unglücklich bei dem Gedanken, daß sie woanders wohnen sollte. Und bei der Arbeitszeit ist es ebenfalls so, daß ich eben nicht Vollzeit arbeite, sondern Teilzeit, weil die "Kinderzuständigkeit" mehr bei mir liegt. Ob mein Mann sich ebenfalls solche Gedanken macht? Ich glaube auch, daß es bei ihm eher ums Organisatorische gehen würde. Aber falls es dann demnächst soweit sein sollte, werde ich gerne mit Erfahrungsberichten aufwarten gg.

Viele Grüße und eine gute Entscheidung,

Katrin

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von Al1ce am 02.12.2008, 13:38 Uhr

ja, ein spannendes Thema! ich möchte noch einen weiteren Aspekt beisteuern - die Männer in besseren Jobs werden ja auch diskriminiert, nämlich genau dann, wenn sie Berücksichtigung ihrer Familiensituation einfordern. Da sind wir Frauen schonmal besser dran, denn es ist inzwischen in Akademikerkreisen schon eher akzeptiert, dass frau mit Kindern eine Zeitlang etwas kürzer treten darf. Mein Mann dagegen wollte seine Professur mit 30 h in Elternzeit antreten, und da kamen die wildesten Einwände (das ginge prinzipiell nicht, kleine Kinder gehören zu Mama etc). Wir haben dann aus verschiedenen Gründen darauf verzichtet, den Rechtsweg zu beschreiten, und er bleibt trotzdem einen Tag zuhause (auf die volle Arbeitszeit kommt er dabei locker, aber es geht ja auch ums Prinzip).
Also, da ist der Weg noch weit..

Was den Umzug angeht, das kann man ganz schlecht vorhersagen. Meine Eltern sind umgezogen, als ich 8 war, und was besseres hätte mir nicht passieren können..

lg und alles Gute für Eure Entscheidung

al1ce

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von u_hoernchen am 02.12.2008, 13:56 Uhr

keine leichte Frage, so auf schoki-gefüllten Bauch..

also: MEIN Mann würde darauf Rücksicht nehmen bzw. hat er auch in der Vergangenheit getan.

ABER: er arbeitet als Personalberater, und da bekomme ich manchmal Klopper mit, da bleibt mir der Mund offen stehen. Er hat monatelang für ein Unternehmen einen neuen Mitarbeiter gesucht, dann den idealen Kandidaten gefunden, der hat mehrere Gespräche geführt, Vertrag verhandelt etc... und dann kurz bevor er anfangen soll (das sind immer nur die Männer!) meldet er sich und sagt, er könne doch nicht anfangen, weil seine Frau nicht nach xy umziehen möchte. Da frag ich mich doch: WAS machen die? sprechen die mit ihren Frauen nicht VORHER drüber? Manche Männer scheinen wirklich immer noch zu glauben, dass ihre Frauen freudestrahlend alles mitmachen, was der Karriere (oder auch nur dem Egotrip) ihres Mannes förderlich ist.

Generell glaube ich, dass es mit zunehmender Berufstätigkeit beider Partner immer schwieriger wird, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen, und letztendlich muss man bei der Entscheidung alles gegeneinander abwägen: finanziell, zufriedenheitstechnisch, aber auch wie schwierig es wäre, die Betreuungssituation für die Kinder neu aufzubauen (Schule, Kindergarten etc.), wie schwierig wäre es für den Partner, einen angemessenen neuen Job zu finden etc.

Und ich glaube: ja, wir Frauen machen uns darum MEHR einen Kopf, was im Umkehrschluss heißt, dass die Männer sich zwar auch einen Kopf drum machen, aber eben nicht so vordringlich.

Ulrike

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von Amelily am 02.12.2008, 21:07 Uhr

Mein Mann hat vor kurzem ein Headhunterangebot abgelehnt, weil er dafür nach Berlin hätte gehen müssen.

Das kam für ihn überhaupt nicht in Frage, obwohl er in seiner Firma nicht sehr zufrieden ist.

Und diese Rücksicht auf die Familie rechne ich ihm auch hoch an.

So genießt er jetzt noch den Rest seiner Elternzeit und ich bleibe erstmal Hauptverdienerin.

LG
Stephanie

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Ja!

Antwort von Ulli am 03.12.2008, 14:27 Uhr

Mein Mann hat den Abteilungsleiter kürzlich abgelehnt, weil es uns als Familie nicht so gut gepasst hätte.
Aaaaaber *lächel* das ist ja auch MEIN Mann.

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Re: Heute leicht philosophisch... Mütter und Karriere vs. Väter und Karriere

Antwort von ASU02 am 03.12.2008, 14:38 Uhr

Deine Frage spricht mich sehr an, da ich nämlich gerade ein sehr gutes Angebot aus familiären Gründen abgelehnt habe.

Hauptgrund war allerdings nicht ein Umzug (wären auch nur 500km gewesen, allerdings mit Sprachwechsel für's Kind, was aber alles noch akzeptabel gewesen wäre), sondern die Tatsache, dass die Stelle ca. 70-80% Reisetätigkeit im aussereuropäischen Raum erfordert hätte und die Wochenenden und Ferien auch durchaus nicht tabu waren.

Da es in der neuen Stadt in puncto Kinderbetreuung ziemlich mau aussah und die Familien auch ca 1000km weit weg wohnt, hätte mein Mann ganz aufhören müssen zu arbeiten (ausser vielleicht als Schriftssteller oder in ähnlichen Hausmannsberufen), so dass ich nicht nur zur Hauptverdienerin, sondern zur Alleinverdienerin geworden wäre.

Abgesehen davon, dass sich so etwas finanziell nur lohnt, wenn der neue Lohn den Gesamtlohn vorher deutlich überwiegt, fand ich, dass ich das weder meiner Familie noch mir selber zumuten konnte und wollte.

Werde ich dieser Stelle noch nachweinen? Bestimmt noch manchmal, es wäre eine tolle Herausforderung gewesen. Allerdings bestand auch die konkrete Gefahr, dass ich in 2 Jahren zwar in dieser tollen Position gewesen wäre aber auch ohne Familie. Und das war es mir nicht wert.

Im übrigen verhandeln mein Mann und ich offen über solche Fragen. Ich habe bereits einmal meine Karriere aufgegeben, um meinem Mann zu seinem Traumjob in ein anderes Land zu folgen, aber das haben wir zusammen entschieden und ich habe die Entscheidung (wenn auch mehr vom Kopf als vom Bauch) mitgetragen. Zum Ausgleich darf ich die nächste Umzugsentscheidung treffen und dann muss mein Mann mit. Aber natürlich werden wir auch da wieder verhandeln.

Insofern läuft es also immer auf eine Entscheidung beider Ehepartner oder des Familienrates hinaus.

Viele Grüße und viel Spaß noch beim Philosophieren!

Deine Michaela

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