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Geschrieben von tinai am 07.09.2006, 12:36 Uhr

Berlin-Institut zieht ganz andere Schlüsse als EH,

Habe auf der Suche nahc einem ganz anderen Sachverhalt zufällig folgendes gefunden:

1. Emanzipation statt Kindergeld
Welches sind die besten Rezepte für mehr Nachwuchs für Europa?

Nicht traditionelle Familienwerte sondern die Emanzipation von Frauen und die Modernisierung der Gesellschaft sorgen in Westeuropa für mehr Nachwuchs. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung des "Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung".

In den Ländern Westeuropas variiert die durchschnittliche Kinderzahl je Frau zwischen 1,2 und 1,9. Während im Süden des Kontinents die Kinderzahlen durchweg sehr niedrig liegen, erreichen sie in Frankreich und Irland fast das Niveau, das für den stabilen Bestand einer Bevölkerung nötig wäre. Aber wie erklärt sich ein Unterschied von 50 Prozent zwischen Ländern wie Italien und Island?

Das Berlin-Institut hat den Zusammenhang zwischen den Kinderzahlen und verschiedenen sozioökonomischen Indikatoren untersucht. Das überraschende Ergebnis: Wo Frauen besonders emanzipiert sind und qualifizierten Berufen nachgehen, wo traditionelle Familienwerte wenig gelten und die Scheidungsraten hoch liegen, wird weitaus mehr Nachwuchs geboren, als in Ländern, in denen die Frauen eher am Herd stehen und am Arbeitsmarkt benachteiligt sind.

Europaweit streben immer mehr Frauen nach guter Ausbildung, nach eigener beruflicher Entwicklung und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Die Mehrheit der Frauen möchte aber auch Kinder. Wo sich beide Wünsche schlecht vereinbaren lassen, entscheiden sie sich immer häufiger für die berufliche Karriere. Länder, in denen Frauen zwar emanzipiert sind, der Rest der Gesellschaft aber noch auf einem vergleichsweise traditionellen Entwicklungsstand verharrt, leiden deshalb am meisten unter Nachwuchsmangel. Wo Frauen "moderner" sind als die Gesellschaft, in der sie leben, passen Kinderwunsch und individuelle Lebensentwürfe nicht mehr zusammen. Zum Beispiel in Italien, wo Frauen mittlerweile die Mehrheit der Hochschulabsolventen stellen, die Männer aber noch weitgehend in konservativen Rollenmustern denken und häufig noch im Erwachsenenalter im Haushalt der Eltern leben.

Vor allem eine Benachteiligung der Frauen am Arbeitmarkt geht mit niedrigen Kinderzahlen einher. So liegt die Erwerbstätigkeit von 25- bis 54-jährigen Frauen in den besonders kinderarmen Ländern Spanien und Griechenland um 35 Prozentpunkte niedriger als die der gleichaltrigen Männer. Im kinderfreundlichen Schweden beträgt diese "Geschlechter-Lücke" nur vier Prozentpunkte. Auch wo Frauen häufiger arbeitslos sind als Männer, werden im Durchschnitt weniger Kinder geboren. Je schwieriger die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, um so geringer die Kinderzahl.

Umgekehrt liegen dort die Kinderzahlen hoch, wo es kaum noch Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, wo sich auch Väter um kleine Kinder kümmern und wo eine Kinderbetreuung schon ab dem ersten Lebensjahr Müttern die Möglichkeit gibt, berufstätig zu bleiben.

Auf den ersten Blick verblüffend ist die Tatsache, dass traditionelle Familienstrukturen nicht kinderförderlich sind: In liberalen Kulturen, wo Ehen häufig geschieden werden, wo Eltern ohne Trauschein zusammenleben und viele Kindern außerehelich zur Welt kommen, lassen sich die Menschen am ehesten auf Kinder ein. So werden im familienfreundlichen Schweden die Hälfte aller Kinder von unverheirateten Müttern geboren. In Gesellschaften hingegen, in denen die Scheidung oder uneheliche Kinder tabuisiert sind, wie etwa in Griechenland, entscheiden sich immer mehr Menschen für ein Leben ohne Kinder.

aus http://www.berlin-institut.org/newsletter_20september04.html


Vor allem den letzten Absatz fand ich auch für mich sehr überraschend.

Da die Diskussion hier gerade so heiß war, dachte ich, ich stelle es mal ein.

Man kann dazu stehen wie man will (Fremdbetreuung gut oder schlecht etc.), man darf aber die Tatsachen dabei nicht aus den Augen lassen.

Grüße Tina

 
1 Antwort:

Sehr interessant, danke.... o.T.

Antwort von sesamstrasse am 07.09.2006, 22:49 Uhr

o.t.

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