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was schreibt eva hermann nun wirklich? (LANG)

Thema: was schreibt eva hermann nun wirklich? (LANG)

also, weil sie einige immer noch verteidigen. hier ein paar zitate aus DEM cicero-artikel: "Sollte es mit viel Glück doch zur Mutterschaft kommen, muss das Leben in genaue Zeitfenster eingeteilt und minutiös organisiert werden: Karriere und Küche werden nach Plan koordiniert, die Betreuung der Kinder arrangiert und gemanagt. Die Frau von heute ist im Stechschritt unterwegs, um die heterogenen Lebensinhalte unter einen Hut zu bringen." "mit viel glück" - was ist denn das für eine unterstellung? manche brauchen länger oder kürzer, um schwanger zu werden. manchmal gehts auch gar nicht. was hat denn das mit arbeiten, beruf oder sonstwas zu tun? und dann: ja, wir managen, organisieren, planen und bemühen uns. so what??? was ist denn DARAN so tragisch? als ob planende, organisierende eltern herzlose arbeitsroboter wären, die nur nach plan funktionieren würden. so ein schwachsinn! wieso sollen sich planung/kontrolle und liebe/fürsorge per se ausschließen? außerdem wissen wir alle doch aus eigener (manchmal leidvoller) erfahrung, dass natürlich mit kindern nicht alles immer so geplant läuft. in anspruchsvollen berufen allerdings auch nicht. wir sind doch die meister/innen im flexiblen jonglieren. meistens klappt das doch auch gut. und manchmal eben auch nicht. wieso sollte man also "karriere und küche" nicht planen????? hä??? "im stechschritt [...] unterwegs". was soll denn das? sind wir soldatinnen? :-) was wird damit unterstellt? strammstehen? dienen? militär? oder einfach geschwindigkeit und dynamik? das ist wohl kaum eine sachliche beschreibung. sondern eine diffuse, infame unterstellung. und, ja, "heterogene lebensinhalte" müssen unter einen hut gebracht werden. ist das schlimm? nö. wohl manchmal anstrengend. aber auch oft bereichernd, interessant, abwechslungsreich, ernüchternd, relativierend. Dann geht es bei Frau Hermann so weiter: "Hieraus muss unweigerlich folgern, dass sie keinem der genannten Bereiche in seinen Ansprüchen gerecht werden kann. Weder in der Karriere noch in der Küche ist die Frau voll handlungsfähig, Partner und Kind kommen ebenfalls zu kurz. Nie war Zeit kostbarer als heute – und knapper. So sehen wir die Frau der Moderne mit einem wehenden Schleier der Atemlosigkeit durch ihr Leben hetzen, und immer ist sie unzufrieden mit dem Ergebnis." Woraus folgt was "unweigerlich"?? Aus dem Versuch, vieles verschiedenes zu machen, folgt das Scheitern an allen Fronten?? Ja, wieso denn? Woher weiß sie das? Kann mal passieren, logisch. Klar. Aber MUSS???? Gibt es nicht auch ganz andere Lebensentwürfe, die in allen Dimensionen scheitern??? "Desperate Housewives" sozusagen? :-) Und was heißt denn für Frau Hermann "voll handlungsfähig"??? Sind nur gute Mütter diejenigen, die ihren Schrot selber mahlen, die Äpfel für den Saft selber pressen (von selbstgepflückten Äpfeln aus dem eigenen, selbst bestellten Garten selbstverständlich), die Schultüten in wochenlanger Arbeit selber basteln, die Hausaufgaben der Kinder selber beaufsichtigen usw.??? Oder kann man nicht doch eine Menge davon delegieren, ohne gleich Kind + Partner verwahrlosen zu lassen?? Also, ich bin in beiden Feldern voll handlungsfähig. Auch wenn ich manchmal keinen Nerv zum kochen habe, uns eine Putzfrau gönne und auch einige berufliche Termine manchmal absagen muss. Und auch bei mir - wie bei vielen anderen - kommen keinesfalls Partner und Kind per se zu kurz. Manchmal schon. Und ich auch. Aber so ist das. Das ist doch kein Drama. Kommt vor. Und???? Meistens gehts uns gut, meistens kriegen wir alle genug. Im übrigen bekommen sehr viele Partnerinnen und Kinder kaum was von ihrem berufstätigen Papa. Was kenne ich nicht alleinerziehende, verheiratete Mütter...Papa ist halt immer auf der Jagd. Kriegt sie genug von ihrem Partner? Und per se unzufrieden sind viele von uns auch nicht. Manchmal vielleicht schon. Wer ist das nicht? Wäre ein komisches Leben, wenn es nicht auch Phasen von Unzufriedenheit, Zweifel oder Frust gäbe. Doch ist deshalb gleich alles grundsätzlich falsch?? So denken doch nur Kinder oder psychisch angeschlagene Menschen. Und weiter: "Ziehen wir Bilanz nach fast einem halben Jahrhundert Feminismus und Frauenemanzipation. Es werden so viele Ehen geschieden wie noch nie zuvor. In immer weniger Haushalten wird regelmäßig oder gar zeitaufwändig gesund gekocht." Das zieht mir die Schuhe aus!! Werden die Ehen geschieden, weil so wenig gekocht wird? Na, dann waren sie vielleicht auch nicht viel wert. Oder? Und zudem stimmt das nicht. Ist historisch gesehen großer Qautsch mit viel Schmu-Soße. Die Scheidungsraten waren z.B. in den 1920'ern höher als heute. Davon ab: früher war immer alles besser. Auch dass Ehefrauen ihren Mann bis in die 1970er Jahre um eine schriftliche Erlaubnis bitten mussten, wenn sie berufstätig sein wollten. Super-Sache, das. Überhaupt ist die Rede von "Feminismus" und "Frauenemanzipation" der echte Kotzanteil im Text von Eva Hermann. Was weiß die eigentlich darüber? Offensichtlich nichts. Doch sie bedient bösartige Stereotypen, Klischees und Wahnvorstellungen, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. Da kann man beim besten Willen nicht von sachlicher Beschreibung sprechen. Sie zieht den "Feminismus" in den Dreck, von dem sie und wir alle unendlich profitieren. Wozu das? Um die Quote zu steigern. Das geht mit Feminismus-Bashing immer gut. Denn alle meinen ja zu wissen, dass Feministinnen die verklemmten, männerhassenden, uneleganten, häßlichen, verbissenen Anti-Frauen sind. DAS ärgert mich aber so was unendlich! Anstatt anzuerkennen, dass viele berufstätige Mütter es in Deutschland tatsächlich schwer haben und anstatt sich zu fragen, wie man ihnen solidarisch helfen kann und es darüber hinaus möglich machen kann, dass jeder Mensch - unabhängig vom Geschlecht - seine Lebenspläne verwirklichen kann, tritt Eva Hermann in ideologischer, dummer und bösartiger Weise auch noch auf denjenigen rum, die ihr Bestes geben, um Kinder und Beruf zu vereinbaren. Das kann man im Cicero-Artikel nachlesen. Mit einem Cicero-Hermann-Zitat mache ich vorerst Schluss... "Der Mann steht in der Schöpfung als der aktive, kraftvolle, starke und beschützende Part, die Frau dagegen als der empfindsamere, mitfühlende, reinere und mütterliche Teil. In den zurückliegenden Jahrtausenden richtete die Menschheit ihre Lebensform nach dieser Aufteilung aus, die Rollen waren klar definiert. Der Mann ging zur Jagd, später zur Arbeit und sorgte für den Lebensunterhalt der Familie, die Frau kümmerte sich um das Heim, den Herd, die Kinder und stärkte ihrem Mann den Rücken durch weibliche Fähigkeiten wie Empathie, Verständnis, Vorsicht. Aus dieser Zeit stammt das volksmündliche Sprichwort, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine kluge Frau stehe. Welche Gnade sich in dieser schöpfungsgewollten Aufteilung findet, kann man heute nur noch selten beobachten. Wenn sie aber eingehalten wird, so hat das in aller Regel dauerhafte Harmonie und Frieden in den Familien zur Folge. Kinder, die in einem funktionierenden Biotop familiärer Stabilität aufwachsen – mit der anwesenden Mutter –, bringen durch diese Prägung auch für ihre eigene, künftige Familienplanung eine bindungsfähigere, solidere Basis mit. Ihre Persönlichkeit ist nachweislich selbstsicherer und stabiler." Wer sowas "beschreibend" findet, tickt nicht ganz richtig, hat keine Ahnung von Geschichte oder Anthropologie, wünscht sich das 18 Jahrhundert zurück und spricht schlicht wider anderer Erfahrung. Lg Paula

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 12:05



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Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 12:49



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Liebe Paula, wollte mich eigentlich an den Diskussionen nicht beteiligen, aber nun ist es mir ein Bedürfniss Dir zu danken. Du hast es absolut auf den Punkt gebracht. Gruß Katja (Die auch seit Ihre Tochter 6 Monate alt ist, wieder 4 Tage Vollzeit arbeitet und trotzdem nicht das Gefühl hat an irgendeiner Front zu scheitern )

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 12:59



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dem könnte man noch viel hinzufügen, braucht man aber überhaupt nicht. Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 13:21



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Hallo! EH ist mit ihrem eigenen Lebensstil und dem Leben, das sie geführt hat, todunglücklich. Aber anstatt sich selber zu therapieren oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen, versucht sie nun die anderen (!) mit diesem - öhm - "Buch" zu therapieren. Man liest ihre Traurigkeit und ihre Sehnsucht nach einem anderen Leben doch in jeder Zeile! Das ist jetzt nicht bemitleidend gemeint. LG Antje

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 18:43



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das ist mir zu sehr aus dem zusammenhang gerissen. ich muss den artikel erst mal selbst lesen. tatsächlich beobachte ich viele frauen, die zwischen job und familie hin- und hergerissen sind, sich aufreiben oder aber gar nicht erst den schritt wagen, ein kind zu bekommen oder nach der geburt des kindes im job extrem zurückstecken müssen. mir scheint das realität heutzutage zu sein und mich interessiert die erklärung dieses phänomens. deshalb werde ich ihr buch lesen. bisher hielt ich sie für eine kluge und reflektierende frau. ich kann mir kaum vorstellen, dass sie jetzt auf einmal "gequirlte kacke" schreibt (zitat aus diesem forum).

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 20:44



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@Frosch: Ich glaube, das trifft es ganz gut - sie ist unzufrieden, sie kennt andere Unzufriedene, also wird es wohl generell so sein, dass man als Frau in dieser Rolle unzufrieden ist. @ny: Ja, ich bezweifle gar nicht, dass es diese Frauen gibt, die eigentlich lieber mehr Zeit für Kinder hätten, aber sich irgendwie nicht trauen. Aber ich empfinde es nicht so, dass das auf "die Frauen" generell zutrifft. Und jetzt auch noch ein paar Kommentare von mir: „Die Frau der unmittelbaren Gegenwart ist in aller Regel aktiv, berufstätig, selbstständig und verdient meist ihr eigenes Geld, ganz gleich, ob sie gebunden ist oder nicht. Zu ihrem selbstverständlichen Sein gehören Autonomie und als höchstes Ziel die Selbstverwirklichung. Wenn es darüber hinaus zeitlich passt und ein adäquater Partner in der Nähe ist, denkt sie eventuell auch über Kinder nach. Eventuell. Kinder sind für sie eine Option, keine Selbstverständlichkeit.“ Ach, und was ist mit Männern? Ich könnte in dem Abschnitt oben jedes „Frau“ durch „Mann“ ersetzen, und niemand würde was dabei finden, dass Männer so handeln... „Bei beinahe der Hälfte aller Kinder in Deutschland werden anlässlich der vorschulischen Untersuchungen wegen fehlender Bemutterung deutliche Defizite wie motorische oder sprachliche Störungen, kognitive Entwicklungsbarrieren und verhaltensauffälliges Benehmen festgestellt.“ Hm, ehrlich gesagt dachte ich, solche Defizite werden auch gerne bei Kindern festgestellt, deren Mütter zwar mit ihnen zuhause hocken, aber sich nicht kümmern. Und eher weniger bei Kindern, die bei Tagesmüttern oder KiTas frühzeitig Kontakt zu anderen Kindern (soziale Kompetenz) und zu professionellen Erziehungspersonen haben. „Die Frauen, die vor knapp einem halben Jahrhundert entschlossen und hoffnungsvoll dem Ruf der Emanzen und Feministinnen auf dem Weg nach weiblichem Erfolg folgten, sind im beruflichen Kampf gegen die Männer am Ende ihrer Kräfte und Ressourcen angelangt. Sie sind ausgelaugt, müde und haben wegen ihrer permanenten Überforderung nicht selten suizidale Fantasien.“ Aha, woher weiß sie das? Kennt sie so viele davon? Ich kannte sogar mehrere Frauen, die Suizid begangen haben, aber die hatten andere Sorgen... „Welche Gnade sich in dieser schöpfungsgewollten Aufteilung findet, kann man heute nur noch selten beobachten. Wenn sie aber eingehalten wird, so hat das in aller Regel dauerhafte Harmonie und Frieden in den Familien zur Folge.“ Tja, und was, wenn die „schöpfungsgewollte Aufteilung“ *würg* nicht zu dauerhafter Harmonie führt, wie bei mir z.B.? „Dabei sollten sich umgekehrt die so genannten Vorzeigefrauen zur Abwechslung auf den Prüfstand stellen und sich fragen lassen, welche Ziele sie eigentlich leiten. Die ehrliche Antwort wäre: Es sind Selbstgefälligkeit und Eitelkeit.“ Ja klar, und Frauen, die mit Kindern zuhause bleiben, tun dies nur, um sich aufzuopfern, nicht, weil es ihnen „selbst gefällt“. Warum lassen wir den Frauen nicht die freie Entscheidung - aber in beide Richtungen? „Es darf ihr Glück nicht allein darin bestehen, Geld zu verdienen und sich in der männlichen Berufswelt zu behaupten.“ Okay, also wird mir das Existenzrecht abgesprochen, wenn ich mit meinem Mann die Rollen getauscht habe? „Der auferlegte Zwang führt unweigerlich in die Entweiblichung der Frau und die Entmännlichung der Herrenwelt. Denn mit diesem Handeln, auch das ist nur logisch, lähmen wir jede starke Männlichkeit in unseren Partnern, die wir uns in der Tiefe unserer Seelen sehnlichst wieder herbeiwünschen. Sie zucken nur noch verständnislos mit ihren breiten Schultern, an die wir uns so gern lehnen möchten, und wenden sich von uns ab. Diese Entwicklung muss zielgenau in die Kinderlosigkeit unserer Gesellschaft führen.“ Warum führt es zu Kinderlosigkeit, wenn Frauen sich in der Berufswelt behaupten und Männer ihre starken Schultern mal etwas weich werden lassen? „Materieller Druck ist es, der uns treibt und jagt. So sehr, dass wir bereit sind, unsere Kinder abzugeben und das hart verdiente Geld für die Betreuung auszugeben. Absurd? Mehr als das. Warum versklaven sich Frauen, nur, um ihre Kinder los zu werden?“ Ähm, ich arbeite und studiere weder aus materiellem Druck, noch fühle ich mich davon versklavt. „Deutschland ist eines der wenigen Länder der Erde, in dem das Recht auf Bindung des Kindes zu seinen Eltern nicht im Grundgesetz verankert ist. Ein Missstand, der bisher wenig beachtet wurde und gerade dadurch Aufschluss gibt über unser Land und seine Haltung zu Familie und Kindern.“ Ah ja, und Deutschland ist eins der wenigen Länder, in der die Rolle der Mutter für ihre Kinder soooo wichtig genommen wird. In vielen anderen Ländern ist Fremdbetreuung normal. Also tut mir leid, aber ich kann bei ihr sowas von nicht unterschreiben, denn sie spricht mir einfach null aus der Seele. LG sun

Mitglied inaktiv - 06.09.2006, 23:19



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...denn: natürlich gibt es Frauen, die in ihrem Leben mit Kindern und Job viel Stress haben und diesen als negativen Stress empfinden. Ich habe auch ne Menge Stress, den ich aber meistens als positiven Stress empfinde. Wäre es für diese Frauen, denen alles zu viel wird und die sich heimlich nach der Hausfrauenrolle sehnen, wirklich besser, dies zu tun? Oder sind sie als Hausfrauen dann auch wieder frustriert, eben weil sie es IMMER irgendwie sind und sich dann halt nur zwischen dem biologisch einwandfreien Apfelkuchen und den vielen Bastelarbeiten, den Elternabenden und dem immer schönen Vorgarten aufreiben? Aufreiben (im Sinne von negativem Stess) kann man sich überall. Sogar als Nur-Hausfrau ohne Kinder im Reihenhaus (ich kenne ein Beispiel). Wo ist der kausale Zusammenhang, der klärt, dass Job und Familie durch Überlastung Frust auslösen? Denn der kann auch durch Unterforderung oder Gefordertsein an der für einen selbst falschen Front entstehen. Oder weil man eh schnell frustriert ist, egal ob Zu Hause oder im Job. Ist bei einer Freundin von mir der Fall. Letztlich, weil sie nie genau wusste, was sie wollte und nie klare Ziele hatte. Die Formel Familie plus Karriere= Überforderung und Frust ist falsch, weil es keinen simplen Kausalzusammehang gibt. Sonst könnte man nicht erklären, warum es alle 4 möglichen Fälle gibt: 1) Glückliche Frauen, die Familie und Karriere haben 2) Unglückliche Frauen, die Familie und Karriere haben 3) Glückliche Frauen, die Hausfrau und Mutter sind 4) Unglückliche Frauen, die Hausfrau und Mutter sind kommt noch hinzu, dass man nicht jeden Tag NUR als frustig oder schön erlebt, wie Paula schon schrieb. Aufgrund fehlender Kausalzusammenhänge ist es schon schwer genug, deskriptiv zu argumentieren. Dann aber auch noch normativ zu werden und anderen aus der angeblichen Analyse der Außenwelt heraus Tipps oder Ratschläge geben zu wollen, ist natürlich - wahlweise - Unfug - Anmaßung - zum Lachen - zum Gähnen - zum immer mal wieder drüber Grinsen - am besten zu ignorieren Liste nach eigenem Geschmack fortsetzbar Christiane

Mitglied inaktiv - 07.09.2006, 09:31



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Hallo, Du brauchst nicht unbedingt auf das Buch zu warten. Der Cicero-Artikel ist ja von Frau Herman selbst und fasst offenbar die wichtigsten Thesen bereits zusammen. Link: www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=1111. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 07.09.2006, 11:15



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o.T.

Mitglied inaktiv - 07.09.2006, 11:22



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...denn jetzt habe ich den Artikel auch gelesen. Und es ist mir schwer gefallen, bis zum Ende durchzuhalten. Hier aber nur ein paar Anmerkungen: "Frauen sind im beruflichen Kampf gegen die Männer am Ende ihrer Kräfte" äh, wieso kämpfen wir GEGEN die Männer? So ist es doch nun nicht. Meines Erachtens sollten die Frauen im Beruf mit den Männern gemeinsam gegen die Konventionen (Rollenverteilung) kämpfen, aber doch nicht GEGEN die Männer! "Haben berufstätige Frauen [...] das Recht auf unbegrenzte Selbstverwirklichung?" JA! genau das gleiche Recht wie berufstätige Männer! Oder warum sollte das ungleich verteilt sein? "Wenn die Schöpfungsgewollte Aufteilung eingehalten wird, hat das dauerhafte Harmonie und Frieden in den Familien zur Folge" HA! Wenn ich die angeblich schöpfungsgewollte Aufteilung durchziehen würde bei mir daheim, dann wäre nix mit harmonie und Frieden! denn dann wäre ich unzufrieden, unausgeglichen und der Haushalt troztdem ein Chaos! Jawoll! "Die Ziele der berufstätigen Frau sind Selbstgefälligkeit und Eitelkeit" äh, und was ist mit denen, die, um die Familie finanziell über die Runden zu bringen, arbeiten MÜSSEN??? sind die auch nur selbstgefällig und eitel??? "Es darf ihr Glück nicht allein darin bestehen, .. sich in der männlichen Berufswelt zu behaupten". wer sagt denn, dass die per definition männlich ist? DAS ist doch genau das Problem! "Die Frau ist als notwendige Mitverdienerin in der Familie unverzichtbarer Teil der KOnsumgesellschaft geworden" aha, also doch nicht selbstgefällig und eitel, sondern notwendig? ja, was denn nun, Frau Herman? "Der Kampf um die umfassende Gleichberechtigung im Beruf und im Privatleben kann als verloren eingeschätzt werden". Ja, weil die Männer sich nicht bewegt haben. Ist das ein Grund, jetzt als Frau wieder zurück an den Herd zu gehen? Ich glaube nein, denn jetzt sind die Männer dran! so, jetzt bin ich fertig. Ich muss sagen, ich habe selten etwas so unstimmiges und wirres Zeug gelesen. Ich schließe mich Tinai (?) an: Gequirlte Sch**** Ulrike

Mitglied inaktiv - 07.09.2006, 09:36



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Hallo ich bin neu hier und verfolge nun diese Diskussion schon seit längeren. Da ich den Cicero-Artikel nicht gelesen habe, kann ich nicht genauer auf diesen eingehen. Jedoch gab es gestern abend ein Interwiew mit Frau Eva H. auf 3Sat-Kulturzeit(kann ich nur empfehlen). Leider muss ich bestätigen, dass diese Frau genau das meint was sie anscheinend auch im Artikel geschrieben hat. Also kurz und gut:1) Frau zurück an den Herd 2) Mann arbeiten arbeiten arbeiten 3) Ihre eigene Biographie hat sie zu dieser Erkenntnis geführt. Ihre Biographie spiegelt jedoch etwas ganz anderes wieder: Karriere 4 Ehen 1 Kind Wo hat sie sich denn jetzt aufgerieben? Meiner Meinung nach, scheint Frau Eva H. in ihrem Leben einiges zu gunsten ihrer Karriere aufgegeben zu haben. Aber ist das der Emanzipation zu zuschreiben, oder vielmehr ihrer persönlichen (damaligen) Lebenseinstellung. Ich finde sie gibt dadurch ihre Verantwortung ab, indem sie die Frauenbewegung bezichtigt ihr "Flausen" in den Kopf gesetzt zu haben. Übrigens ist dieses Mutterbild was Frau Eva H. so als natürlich vertritt, noch gar nicht so alt. Vor rund zweihundert Jahren wurden Frauen, aufgrund ihrer geistigen und emotionalen Armut, als erziehungsunfähig eingestuft. Somit lag die Erziehung der Kinder in den Händen der Männer. Erst Industrialisierung und die böse Emanzipation haben zur Änderung dieses Bildes geführt. Weiterhin bin ich ebenso der Meinung, dass Fremdbetreuung in einer KiTa etc. dem Kind nicht schadet. Vielmehr sehe ich eher Probleme bei den Familien/Müttern/Vätern die ihre Kinder emotional/geistig/körperlich vernachlässigen. Ich glaube es gibt eine Menge Kinder in Deutschland die in einer betreuenden Einrichtung besser aufgehoben sind als zu Hause.

Mitglied inaktiv - 08.09.2006, 11:00



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Paula hat es auf den Punkt gebracht! Eine Kleinigkeit zum Nachschlagen: 1972 etwa schrieb Friedrich Engels über den Ursprung der Familie: "Der Mann fürht den Krieg, geht jagen und fischen, beschafft den Rohstoff der Nahrung und die dazu nötigen Werkzeuge. Die frau besorgt das Haus und die Zubereitung der nahrung und Kleidung kocht, webt und näht. Jedes von beiden ist Herr auf seinem Gebiet: der Mann im Walde, die Frau im Hause..." Kommt das Bekannt vor? Nun gut, etwa 1986 schreibt Gerda Lerner zu diesem Satz: " Engel's beschreibung der naturwüchsigen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau liest sich wie die Darstellung eines europäischen Bauernhaushalts, zurückdatiert in die Vorgeschichte. Die ethnographischen Informationen, auf die er diese Verallgemeinerung stützte, haben sich als unzutreffend erwiesen. In den meisten primitiven Gesellschaften der Vergangenheit und in allen noch heute existierenden Jäger- und Sammler- Gesellschaften sorgen die Frauen im Durchschnitt für 60 % oder mehr der Nahrungsmittel[...] Außerdem ist die Annahme irrig, es gebe eine einzige Formel[...]für die Arbeitsteilung der Geschlechter..." Das war vor zwanzig Jahren. Nachzulesen in: "Die Entstehung des Patriarchats" Es lohnt sich. Wer solche und weitere Untersuchungen nicht kennt und dennoch darüber schreibt, dem kann man nur Geldgier, Bösartigkeit, oder Dummheit unterstellen. Dank an Paula!

Mitglied inaktiv - 15.09.2006, 16:26