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Geschrieben von DK-Ursel am 30.08.2018, 10:10 Uhr

Zur Ausländer/Migranten-Diskussion noch ein paar etwas abschweifende Gedanken

Hj nochmal!

Abgesehen davon, daß ich es - obwohl ich mich um Definionen drücke, weil ich sie nie zutreffend finde - ausgerechnet bei "Ausländer" sowohl leicht als neutral empfinde, wenn ich so genannt werde, (wie ich bereits schrieb, tue ich das selbst auch, habe also kein Problem mit dem Wort an sich), abgesehen davon also glaube ich, daß es natürilch solche Begriffe geben muß.
Man muß einem Ministerium erklären können, daß man evtl. anders geschultes Personal braucht, Dolmetscher (für die Eltern) etc., weil man viele Kinder in der Institution hat, die neu in Dtld. sind - um es mal sehr neutral zu sagen.
Man muß auch Statistiken führen und diese Menschen dabei benennen können.
Und Deine Beispiele zeigen natürlich auch, daß es ohneUnterscheidungen nicht geht.

Daß und wie sehr solche Bezeichnungen dann aber Schubladen sind, die über die gar nicht mehr wirklich nachgedacht wird, in die eben gar nicht alle passen, habe ich nur versucht darzustellen.
Das bedeutet eben nicht,daß ich gegen alles bni (s. o. Ausländer), sondern daß ich nur finde, maches paßte nicht,so wie es in manchen Köpfen spukte.
Denn so schnell und überzeugt, wie da manche Antwort kam und wie ich NICHT an ihnen rütteln durfte mit meinen Fragen, so schnell landen dann Menschen in eben
Schubladen, die oftmals Vorurteile begünstigen.
.
Ich bin ein Sprachenmensch und glaube daran, daß der erste Schritt zu allem die Sprache ist - sie findet in unseren Gedanken statt, dann in unserem gesprochenen / geschriebenen Wort und bürgert sich ein,
Wer damit achtsam(er) umgeht, verletzt weniger und leistet Entlgeisungen, auch tätlichen, nicht (verbalen) Vorschub.

Ich habe nichts gegen Bezeichnungen, solange sie nicht stereotyp passen MÜSSEN.
Solange man offen ist für Ausnahmen, von denen es reichlich gibt, solange man erkennt,daß sich alles nicht iendeutig definieren läßt.
Ich habe auch nichts dagegen, einen Spaten einen Spaten zu nennen, wie man hier sagt. ich bin Ausländer hier - so wie alle Menschen außerhalb ihres tja- was? --- Heimatlandes (da sind wir, s.u. bei der span. Mitschülerin - außerhalb des Landes, dessen Staatsbürgerschaft sie haben.

Ich bin auch Migrantin (oder, von Dtld. aus gesehen Emigrantin, natürlich gibt es das Wort), aber haben meine zukünftigen Enkel noch Migrantenhintergrund - oder fällt der erst bei den Ur- oderUr-urenkeln weg? Wer bestimmt das? Verschieden faßten es die Antworter alle auf.
Sogar als Migrant jemand (Benedikte) ist man nur zeitlich begrenzt unterwegs!
Und ich habe auch gefragt - ohne Antwort zu bekommen:
Wer nennt wirklich in der Praxis Engländer, Franzosen, Skandinavier in Dtld. Migranten? Obwohl sie es per Definition meistens sind.

Sprache wandelt sich, AUCH,weil sichd ie Gegebenheiten wandeln.
Von Migranten hat früher keiner wirklich geredet, weil die einzige große Gruppe,die ja auch eigentlich nicht als Einwanderer hergeholt wurde, vnd enen irgendwan aber trotz ihres Gastarbeiterstatus Integration verlangt wurde, die Türken waren - 1 Nation ist dann leicht unter 1 Hut zu bekommen.
Jetzt haben wir viele Nationaliäten, die alle aufzuzählen, sprengt dann ja immer den Rahmen, jetzt kommendieMenschenauch verschiedensten Gründen - und eben oft um zu bleiben,also mußein anderes, treffendes Wort her.
Daß das evtl. wieder nicht einfach und fü ralle zu definieren ist, dafür muß man offen sein.

Gerade dieses Wort "Migranten" ist eben, und da hast Du eben auch Recht, Leewja, inzwischen negtaiv besetzt für alle die, dieaus uns fremderen Ländern kommen.
Ja, Du hast Recht, Leewja, manche Bezeichnung wandelt sich durch den Gebrauch ins Negative, gerade leider in heutigen Tagen, wo ich vielleicht in ein paarJahren auch nicht mehr gern als Ausländer bezeichnet werden möchte,wenn damit nur "Ausländer raus, die machen Probleme" verbunden wird.

So erging es ja dem Wort "tosproget = zweisprachig" hier in DK, das an sich ja sogar eine äußerst positive Sache beschreibt, nämlich einen Menschen,der 2 Sprachen kann oder mit ihnen lebt (auch hier sind die Definitionen allerdings nicht eindeutig).
Aber im dänischen Sprachgebrauch ist tosproget = zweisprachig ein Synonym für Menschen,die bewußt oder nur durch ihre Existenz probleme machen:
(weil sie noch kein Dänisch können, was schon ein Widerspruch an sich zur Bezeichnung ist, weil sie andere Kulturen haben,weil sie anders aussehen oder plötzlich kleine Schulen(Klassen zum Bristepunkt anfüllen) Probleme verursachen.
Wirklich tosprogede menschen aus Familien, die intergriert sind und auch nicht anders aussehen, werden gar nicht als "tosproget " wahrgenommen.
Da möchte man dann am liebsten gar nicht mehr als "zweisprachig" bezeichnet werden, weil es ein negativ besetzer Begriff - auch noch fernab jeder logischen Bedeutung - geworden ist.
(s. meinen Beitrag hier: https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Frage-Migranten-Auslaender_777124.htm

Ich finde,die Diskussion unten war toll, denn sie hat gezeigt, daß so manche Wahrnehmung und Definizion deutlich hinterfragt werden kann und die Betreffenden ins Schleudern oder Schweigen verfallen --- oder sich gar angegriffen fühlen, , weil sie immerhin erkennen, daß es so auch nicht sein kann.
(Über eine derartige Diskussionskultur könnten wir nun auch sprechen, aber das ist ein anderes Thema. denn jemandem Berserkertum vorwerfen, der sich für Sprache und versch. Kulturen und wie sie behandelt werden mehr engagiert und interessiert als man selber es bisher getan hat, ist schon heftig --- sollte ich vielleicht auch mal bei Schnuller-abgewöhn- oder Still-Posting machen...)

Ich habe viele ausländische (und nein, nicht nur Dänen #1ß1) Bekannte, die ich nicht dauernd als Ausländer, Migranten wie ich es bin bezeichnen muß, wenn ich von ihnen erzähle. Umgekehrt macht meine dän. Freundin dies sicher ebenso wenig, wenn sie von mir spricht.
Im täglichen Leben ist es doch allermeistens genauso unwichtig wie andere Dinge, woher jemand kommt.
Ihr werdet auch nur in bestimmten Situationen, wo es eben für den Sinn oder die etwaige Hilfe bei einer Problemlösung wichtig ist, erwähnen, daß Eure Familie ausBayern kommt und frisch in Hamburg lebt oder daß der Nachbar Schwabe ist.
Das mag "wichtig" sein, wenn ich erzähle, daß er auf der Kehrwoche besteht und darüber streiten oder daß ichseinen Dialekt kaum verstehe - ansonsten ist es doch für den Normalbürger egal --- und die Behörden haben ja ihre Schubladen, --- allein das Wort Ausländer ist inzwischen auch nicht so einfach wie ich es gebrauche .

Trotzdem, ich fand die Diskussion spannend, nicht nur sprachlich interessant und habe nur versucht,Grenzen aufzuzeigen -statt dessen bin ich auf Begrenzungen gestoßen, in den Köpfen mancher. Auch das aber war ja interessant...
Denn wie gesagt, etwas in Frage stellen oder hinterfragen heißt weder, daß man sich beschwert nmoch daß man angreift - sondern daß man wissen will.

Wieder zu lang, wie sagt der Chinese - "verzeih die Länge, ich habe keine Zeit zu kürzen."

Gruß Ursel, DK

 
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