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Geschrieben von kuestenkind68 am 17.08.2018, 1:01 Uhr

nicht nur Brücken, warum ist alles so marode?

Warum alles so marode ist?
Es wurde an der Instandhaltung gespart. Gibt es einen fähigen Hausmeister, dann halten die Gebäude länger durch, weil der dann die nötigen Reparaturen gleich erledigt. Gibt es aber nur jemand, der nur seine Stunden absitzt, dann passiert außer dem Nötigsten nichts.
Es wird am falschen Ende gespart. Es wird immer der billigste Anbieter beauftragt. Das ist dann nicht der Meisterbetrieb aus der eigenen Stadt, der mit Fachleuten vernünftig bauen würde, sonder der Sub-sub-Sub-Unternehmer mit Leiharbeitern aus Südosteuropa. Die bauen halt mit angelernten Kräften, die nicht immer wissen, was sie tun. Dazu werden dann noch die billigsten Materialien bestellt, die halt auch nicht so lange halten. Würde man den etwas teureren Anbieter beauftragen, der aber gute Qualtiät liefert, wäre es im Endeffekt vermutlich sogar günstiger, weil dann weniger Mängel auftreten würden. Aber so eine Weitsicht ist in der Verwaltung ja gar nicht gefragt.
Und natürlich liegt es auch daran, dass das Fachpersonal fehlt. In der Verwaltung sitzen im Baubereich keine Bauingenieure mehr sondern Verwaltungsfachleute. Diese haben nur marginale Ahnung und können Dinge oft gar nicht verstehen oder entscheiden. Daher werden immer häufiger Gutachter engagiert. Das kostet wieder Zeit und Geld.
Und es liegt auch daran, dass die Abläufe unendlich bürokratisch, kompliziert und langwierig sind. Selbst entscheiden? Das kann in der Verwaltung niemand. Da muss immer erst im Kommittee entschieden werden. Die in der Wirtschaft gängige Praxis, dass man den Mitarbeitern entsprechende Entscheidungskompetenzen überträgt scheint in der Verwaltung noch nicht Usus zu sein. Ergo es dauert ewig bis eine Sanierung, Neubaumaßnahme genehmigt wird. Die Ausschreibung dauert dann idR auch noch Monate...
Und zuletzt liegt es auch daran, dass viele Firmen mittlerweile ungern für die öffentliche Hand arbeiten. Wenn ich da einen Auftrag bekomme und es permanent Verzögerungen gibt, weil die Gremien so langsam arbeiten, dann dauern die Projekte einfach länger, und die Firmen müssen zwischendrin an anderen Baustellen arbeiten, damit der Betrieb läuft und Geld in die Kasse kommt (ein Problem, dass viele Verwaltungsmitarbeiter ja gar nicht kennen). Öffentliche Auftraggeber brauchen auch viel länger bis die Rechnungen der Handwerker bezahlt werden, weil auch da die Rechnung den Weg durch die Instanzen gehen und es dauert... Ist dann noch jemand im Urlaub, auf Kur oder Krank bleibt alles liegen. Die Möglichkeit, dass ein Kollege die Vertretung macht (wie in der Wirtschaft üblich) hat man in der Verwaltung oft auch noch nicht entdeckt.
Kann ich als Firma dann also wählen ob ich für die Öffentliche Hand arbeite oder für den Versicherungskonzern oder das Krankenhaus oder die Pharmafirma oder den Privatmann entscheide ich mich als Unternehmer lieber dafür. Da werden die Projekte zügig abgewickelt und auch die Rechnungen idR zügig bezahlt.
Tja und so gammelt halt die Infrastruktur immer weiter vor sich hin...

Woher ich das weiß: mein Gatte arbeitet im Baubereich und der erzählt immer wieder haarsträubende Geschichten von öffentlichen Aufträgen. Die Aufträge aus der Privatwirtschaft sind zügiger beendet und werden besser bezahlt. Da hat man es mit Leuten mit Fachkompetenz zu tun bzw mit einem Management, dass Effektivität und Qualität zu schätzen weiß und mit denen man auf einem Level zusammenarbeitet und nicht immer von oben herab behandelt wird wie von den Behörden.

 
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