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Geschrieben von Mehtab am 27.11.2016, 21:55 Uhr

Mit wem redest Du jetzt? - sowohl an Joplin als auch Alba

Hallo,

ich war vor Jahrzehnten einmal in Kuba. Es war der erste und einzige kommunistische Staat, den ich in meinem ganzen Leben besuchte, und ich war mehr als schockiert, was ich da alles gesehen habe. Was nützen gut ausgebildete Ärzte, wenn es absolut keine Medikamtente gibt. Schwer Kranke wurden in ein winziges Taxi gepfercht und damit in die "Poliklinik" gebracht. Die Krankenhäuser sahen aus: Kranke lagen dort in verrosteten Betten. Von den Arztpraxen will ich erst gar nicht reden. Ich war damals jung und hatte keine Medikamente. Deshalb habe ich auch keine mit nach Kuba gebracht, und ich hatte vor der Reise auch nicht verstanden, was damit gemeint war. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich meine damalige Hausärztin gefragt, vielleicht hätte die ein paar Medikamente gehabt, die ich mitnehmen hätte können. Wenn hundert Touristen ein paar Herztabletten mitgebracht hätten, dann wären es auch ein paar Packungen geworden.

In Santiago de Cuba fragte uns ein Lehrer im Ruhestand, ob wir nicht einen Kugelschreiber für ihn hätten, denn er würde sich manchmal so gerne etwas aufschreiben. Kugelschreiber hatte ich dabei, weil mir das eine Bekannte, die vor mir dort war gesagt hatte, dass ich Kugelschreiber mitnehmen solle. Mir tat der Mann so unsagbar leid. Er konnte nicht einmal in seinen letzten Lebensjahren seine Gedanken zu Papier bringen. In den Geschäften waren die Regale alle leer. Es gab nichts, einfach nichts für die Einheimischen. Das System hat total versagt und hinderte die Menschen auch noch daran, sich selbst zu helfen, indem es jegliche nichtstaatliche Einnahmequelle verbat. Einmal waren wir bei einer Frau beim Kaffeetrinken. Sie sagte uns gleich, wenn die staatliche Kontrolle kommen würde, dann sollten wir sagen, sie hätte uns eingeladen. Natürlich haben wir unseren Kaffee bezahlt, damit sie sich ein paar Dollar verdienen konnte. Ein Arzt fragte, ob jemand eine Massage möchte, weil er sich auch gern etwas dazuverdient hätte, denn ich gehe davon aus, dass er weniger als die Putzfrau im Hotel verdient hatte, weil er ja kein Trinkgeld bekam. Oh, ich könnte noch Vieles schreiben, es war himmelschreiend. Mit diesen Menschen kann man unsere Armen in keiner Weise vergleichen. Für mich war es das totale Staatsversagen. Der Sozialismus war schon lange gescheitert, da bauten die Cubaner immer noch Unmengen an Zuckerrohr an, weil sie früher einmal den ganzen Sozialismus mit Zucker versorgt hatten. Dass ihnen keiner mehr den Zucker abkaufte, änderte den Anbauplan in keinster Weise. Ich sage euch, was ich dort gesehen habe, war so unbeschreiblich schlimm.

Viele Grüße

Mehtab

 
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