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Geschrieben von Hase67 am 23.09.2020, 8:21 Uhr

Laptops für Lehrer*innen

"Digitaler Analphabet" hat ja verschiedene Abstufungen und Ausprägungen. Einige Lehrer an unserer Schule (die technisch ziemlich neu und gut ausgestattet ist) können definitiv nicht richtig mit den digitalen Tafeln umgehen, den technischen Support machen da oft Schüler, oder es wird einer der Lehrer aus den MINT-Fächern (einige von denen sind Quereinsteiger) dazu gerufen. E-Mails an den Klassenverteiler schreiben (auch wenn manche vergessen, die Mail als Blindkopie zu versenden) kriegen aber alle hin. Beim Umgang mit Moodle ist es wiederum unterschiedlich, das ist ja eine Kommunikationsplattform, und einige der Lehrer:innen meines Sohnes kontrollieren dann nicht, ob sie Rückfragen über Moodle bekommen haben. Stellen also Aufgaben über Moodle ein, erwarten dann aber, dass sie nicht auf Moodle eine Antwort oder Fragen dazu bekommen, sondern dass man sie per E-Mail kontaktiert. Weil sie bei E-Mails eine Weiterleitung aufs Handy haben und nicht am Rechner ihre Nachrichten kontrollieren müssen. Online-Konferenzen sind teilweise an den Kameras, teilweise am Ton und teilweise am Internet gescheitert, wenn die Lehrer von zu Hause unterrichtet haben.

Eine lustige Form von digitalem Analphabetismus habe ich vor einigen Jahren erlebt, da saß ich in einer Eltern-Schüler-Lehrer-Arbeitsgruppe zur Verbesserung von Schulstandards. Wir haben am Anfang der Sitzung einen "Schriftführer" bestimmt, da hat sich ein Geschichtslehrer sofort freiwillig gemeldet. Unsere Besprechung sollte in einem Word-Dokument festgehalten werden, dass später an alle Teilnehmer versandt wird, damit jeder noch Ergänzungen vornehmen kann. Wir haben verschiedene Rubriken besprochen, weil es um das Neu-Aufsetzen der Schul-Webseite ging, und beschlossen, dass am besten jede Rubrik eine eigene Seite in dem Dokument bekommen soll, damit es übersichtlicher ist und besser nachträglich ergänzt werden kann.
Das Problem war nur, dass unser "Schriftführer" keine Seitenumbrüche einfügen konnte. Er hat aber nicht gefragt, wie das geht (kann man ja vor der Gruppe nicht zugeben ), sondern hat uns mitten in der Sitzung eröffnet, dass er jetzt für jede Rubrik ein eigenes Dokument erstellt hat, aber nun auch nicht so richtig weiß, wie und wo er die abspeichern und wie er die benennen soll. Zwischen den Dokumententabs hin- und herspringen konnte er auch nicht. Der Informatiklehrer meiner Tochter, der auch mit in der Arbeitsgruppe saß, hat nur kurz einen Blick zur Zimmerdecke gerichtet und gemurmelt: "Ist gut, ich kümmere mich nachher drum."

Warum sich ausgerechnet dieser Geschichtslehrer als Schriftführer gemeldet hat, weiß ich bis heute nicht. Es hätte sicher ein paar deutlich kompetentere Personen für diese Aufgabe im Raum gegeben.

 
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