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Geschrieben von 58er am 10.07.2007, 22:02 Uhr

ja, genau. AyLe...

.... folgendes wollt ich gestern zum thema studiengebühren posten. passt aber jetzt auch noch:


ich frag mich, wo der aufbruchgeist der 70er geblieben ist. total verraucht. damals war es wirklich der politische und gesellschaftliche anspruch und wille, ALLEN schichten zugang zur bildung zu verschaffen. nachdem der stinkende muff unter den talaren in den 60ern vertrieben worden war, sah man plötzlich, als sich der staub verzogen hatte, dass ja nur die großkopferten ihre sprößlinge zum studieren schickten, egal wie blöde sie waren. und das war dann wirklich das verdienst der damaligen spd, nämlich für mehr gerechtigkeit zu sorgen und auch arbeiterkinder an die unis zu schicken. (damals war die spd auch noch eien andere, höhö; und die parteienstruktur in der be-ör-dee war natürlich auch anders als heute).

und jetzt? zurück kehrt marsch. mit höheren studiengebühren wird - egal welche höhe sie haben - für geringer verdienende eltern alleine schon eine psychologische hürde geschaffen, seine kinder an die hochschulen zu schicken.
wenn es seinerzeit in den 70ern bereits derlei gebühren gegeben hätte, hätte ich zum beispiel mich glaub ich nicht getraut, meinen eltern zu eröffnen, dass ich definitiv vorhab, an die uni zu gehen. als mädchen eh eine zumutung, so was zu wollen (das ganze dorf sagte, "was abi, was uni? hä? die heiratet doch eh und kriegt kinder"). wohnungsmiete und essen in der entfernten großstadt konnt ich meinen eltern grad noch so unterjubeln; was sich eh in grenzen hielt, denn die nebenjobs waren damals noch super; kein problem, sich seinen unterhalt nebenher zu verdienen.

die gretchenfrage ist, und jetzt bin ich wieder bei dir, AyLe, : was ist staatsaufgabe, was nicht? nach meiner meinung gehört es zu den staatsaufgaben, bildung und forschung&entwicklung industrieunabhängig zu ermöglichen. zumindest so weit wie möglich, um uns nicht komplett von kurzfristigen profitorientierten shareholder-interessen vollends abhängig zu machen. eine rein industrie- und profitgesteuerte ausbildung und F&E mag ich mir gar nicht vorstellen.

aber gut. wir sind eh schon auf der schiefen ebene: gute unis sind teuer. abschlüsse an schlechten billigen unis sind nix wert. das heisst bildung wird wieder zur reinen geld- und gesellschaftsschichtfrage. oder ist es schon längst geworden. das fängt ind er kita an und hört ähm nirgendwo auf ;-)

 
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