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Geschrieben von Sabet am 11.04.2017, 19:01 Uhr

Ich mag die Jugend auch! Und auch die Twens!

Hallo!
Ich unterrichte an einem Gymnasium des zweiten Bildungswegs.
Leider zeigt sich hier ein "klaffendes" Gesellschaftsproblem, und dahingehend tun mir viele meiner Schüler (die meisten sind 18-25) sehr, sehr leid.
Deutschland will mehr Akademiker, bitteschön. Also drücken viele die Oberstufen-Schulbank, z.T. auch nach der Lehre. Wir haben insgesamt in Deutschland ca. 40% Abiturienten ungefähr seit der Jahrtausendwende. Aaaaber: die Quote derer, die die Uni/Hochschule mit Abschluss verlassen, liegt seit der SPD-Bildungsexpansion (Brandt) bei 25-28% und wird nicht mehr!
Sie wird auch weiterhin nicht mehr, prophezeie ich mal! Da zuviele Abiturienten (auch mit zu guten Noten, da stimme ich zu) an den Hochschulen überfordert sind (v.a. in den propagierten MINT-Fächern)!
Und ich weiß auch gar nicht, OB sie überhaupt mehr werden MUSS - kenne mich da volkswirtschaftlich auch nicht gut genug aus, die Politik dahingehend zu kritisieren.
Nur tun mir meine jungen Leute an meiner Schule leid! Sie probieren das Abi, weil man ihnen vorgaukelt, es kann jeder probieren und schafft es dann, wenn er sich Mühe gibt. Aber die StudierFÄHIGKEIT stellt sich leider nicht ein mit dem Abi-Zeugnis (erst recht nicht mit einem mit zu guten Noten). Obwohl an den Unis die guten Noten teilweise auch schon überbordend gegeben werden...

Spätestens an der Uni holt einen die Überforderung wieder ein: Studienfach wechseln, Uni wechseln, Studium abbrechen (fehlende Disziplin, fehlende Arbeitshaltung, fachliche Überforderung). Das ist übel für den beruflichen Lebenslauf und erst recht für das Selbstbewusstsein!

Deswegen: Ich schätze unsere Jugend und unsere jungen Leute. Der Akademisierungswahn treibt allerdings viele von ihnen, ohne dass sie etwas dafür können, auf den falschen Weg. Und da tun sie mir leid.
Lieber ein zufriedener Bürokaufmann als ein gescheiterter Student, oder? Was nutzt mir denn ein Abi, dass ich beruflich überhaupt nicht gebraucht hätte? Das mich allgemeinwissensmäßig auch gar nicht groß weiterbringt?

Von meinen drei Kindern machen vielleicht zwei, vielleicht aber auch nur eines Abitur. Und ich würde mir auch gar nicht wünschen, sie sollten es alle drei machen - wenn ich merke, das wäre nicht ihr Weg.

Das wollte ich zum Thema unten noch hinzufügen.
Gruß
Sabet

 
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