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Geschrieben von Hase67 am 07.08.2021, 10:56 Uhr

Hase- Dein post vom 4.8.

Sorry, aber bei der Rundfunkgebühr (nicht GEZ) bleibe ich hart. Ich bin bereit darüber zu diskutieren, dass eine erneute Erhöhung der Gebühr aus sozialen Gründen nicht sinnvoll ist und dass man das kosteneffizienter gestalten kann und nicht als einen solchen "Wasserkopf". Aber bei einer privaten Finanzierung von Medien hast du immer das Problem der Interessensgruppen, die dann das Programm mitbestimmen, und am Ende entscheidet immer das Geld und die Quote. Und was Quotenfernsehen dann konkret bedeutet, wissen wir beide: Verflachung und Verstärkung von Denk-Stereotypen, was dann irrwitzigerweise zum demokratischen Entscheidungsprozess umgedeutet wird, weil der Zuschauer ja angeblich über das Programm bestimmt. Ich bin durchaus für ein gewisses "Erziehungsfernsehen", wenn das mehr Bildung bedeutet, auch wenn das den Rechts- (und teilweise Links-)populisten nicht gefällt. Witzigerweise hat man das gleiche Problem auch im Bereich der MÜ, davon hatten wir es ja auch schon: Durch die Auswahl über statistische Häufungen findet eine Verflachung von Denkinhalten statt, und es werden stereotype und vorurteilsbehaftete Formulierungen verstärkt. Dagegen wehre ich mich entschieden, da werden wir nicht auf einen Nenner kommen.

Dass keine ausgewogene Berichterstattung stattfindet, ist außerdem wirklich Quark. In Talkshows möglicherweise, aber wenn man das komplette Spektrum an Sendungen sehen würde (also nicht nur zur Primetime, sondern auch zu anderen Sendezeiten), dann würde sich ein ausgewogenes Spektrum ergeben. Das schafft natürlich kein Zuschauer, aber das Angebot ist da, im Gegensatz zu den privaten. Es ist übrigens auch nicht so, dass es kein interessantes Angebot für junge Zuschauer in den ÖR gäbe, wie oft behauptet wird, die Streaming-Angebote werden auch besser. Dass die ÖR in Deutschland es aber nicht mit finanziell wesentlich üppiger ausgestatteten und steuerlich kaum belasteten Großkonzernen wie Netflix, Disney, Amazon Prime etc. aufnehmen können, ist für mich wenig überraschend, gute Filmproduktionen sind teuer. Aber als reinen Preis- und Quotenkampf kann man ein Medienangebot aus meiner Sicht nicht gestalten, weil dabei der Bildungs- und auch der Aspekt der Repräsentation von anderen als den Mehrheitsgruppen der Bevölkerung deutlich zu kurz kommt. Ich will keine BILD- und RTLisierung der Medienlandschaft, weil ich mich nicht gern für dumm verkaufen lasse, wenn sich Monopole gegenüber differenzierten Angeboten finanziell durchsetzen.

 
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