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Geschrieben von Hase67 am 07.08.2021, 18:06 Uhr

BBC

Hm, ich persönlich habe kein Problem mit mehr Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen sowohl in den Nachrichten als auch in anderen Formaten. Es war ja jahrzehntelang anders, warum nicht auch mal umgekehrt? Falls du auf Shakuntala Banerjee, Aline Abboud oder Jana Pareigis anspielst, stört mich das vor allem deshalb nicht, weil sie zeigen, dass Deutschland vielfältig ist - und dass Frauen mit Migrationshintergrund, vor allem mit einem Hintergrund aus arabischen oder afrikanischen Staaten, gebildet und gesellschaftlich integriert sind. Wo da das Problem sein soll, erschließt sich mir nicht, auch wenn es für die "alten weißen Männer" möglicherweise unangenehm ist, wenn sie dadurch schneller aufs Altenteil geschoben werden oder zu den Privaten auswandern "müssen". Trotzdem gibt es noch alte weiße Männer genug im Fernsehen.

Ich würde Frauen wie Hayali und die oben genannten auch nicht als "Chamäleon" bezeichnen. Es ist, gerade mit einer anderen Optik, zwar möglicherweise in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten selbstverständlich dazu zu gehören, und dort wundert sich niemand, dass eine andere Hautfarbe und ein exotisches Äußeres trotzdem heißen kann, dass man in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Mit "die Migrationskarte ziehen" hat das auch nicht viel zu tun, du würdest dich wundern, wie viel latenter oder unbewusster Rassismus Menschen mit anderer Hautfarbe entgegenschlägt. Und genau wie die Reaktion des von dir zitierten ZDF-Korrespondenten ja auch zeigt, wird einem genau das "Dazugehören" dann auch wieder implizit übel genommen, erst recht, wenn man eine Frau ist, weil es natürlich auch für "Umverteilungen" sorgt.

Zur BBC kann ich übrigens nicht viel sagen, da ich den Sender kaum sehe, ich schaue in meiner Freizeit nicht so gerne Fernsehen, weil ich das tagsüber so oft tun muss. Ich gucke höchstenfalls mal einen Film, und da tatsächlich auch manchmal Netflix. Aber ich mag genauso gern junge Filme, die z. B. mit viel Filmförderung durch die öffentlich-rechtlichen Sender entstehen.

Du würdest dich übrigens wundern, wie streng die Auflagen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind, was er inhaltlich abdecken muss. Der Rundfunk-Staatsvertrag beinhaltet ja nicht nur, wie fälschlicherweise oft dargestellt, die Finanzierung, sondern trägt genau dem Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender Rechnung, dass es einen bestimmten Anteil an Angeboten für Minderheiten, für bestimmte gesellschaftliche Gruppen, für Bildung, für Berichterstattung, für Politmagazine, etc. pp geben muss. Es ist also keinesfalls so, dass die Sender einfach ihr Geld bekommen und dann schalten und walten dürfen, wie sie wollen.

Was die Reduzierung der Sender angeht: Es gibt sicherlich einzelne Dinge, die man zusammenlegen könnte - ein Vorstoß ist ja jetzt schon mal, dass die Mediatheken zusammengelegt werden und der Bedienkomfort besser werden soll, das ist den ÖR-Medien auch bewusst, dass es da Nachbesserungsbedarf gegenüber Netflix & Co. gibt. Aber die Regionalsender sind historisch natürlich entstanden, um regionale Infos zu vermitteln, und man muss jetzt im Detail schauen, ob es wirklich sinnvoll ist, bestimmte Sender zusammenzufassen oder Redaktionen einzusparen. Insgesamt steht der ÖRR aber unter einer ziemlich großen Kontrolle und auch Druck durch den Rundfunk-Staatsvertrag. Die privaten Sender haben da außer der Quote und der Finanzierbarkeit der Produktionen deutlich weniger Auflagen.

Übrigens kann man in Frankreich ganz gut beobachten, was es heißt, wenn ehemals öffentliche Sender privatisiert werden und nur noch ein paar öffentliche "Spartenkanäle" übrig bleiben. Das ist schon deutlich zu Lasten des anspruchsvolleren Programms gegangen.

Ich würde übrigens auch nicht sagen, dass junge Leute das Angebot der ÖR-Medien nicht nutzen. Nicht alle Kinder und Jugendlichen gucken nur Filme und Serien, die Nachrichtensendungen, Podcasts und Webformate der ÖR nutzen ganz viele Kinder und Jugendliche, die ich kenne, gerade zur Information, weil sie die Sachlichkeit und das gute Info-Angebot schätzen. Ist vielleicht auch ein bisschen Gewohnheitssache - oder Vorbildfunktion, wie die Eltern oder die Peer Group es macht.

 
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