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Geschrieben von Benedikte am 07.08.2021, 9:45 Uhr

Hase- Dein post vom 4.8.

https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Benedikte_850356.htm

hallo Hase

war in der Woche zu beschäftigt -schaue jetzt erst genauer ins RUB, während der Arbeitswoche überflieg ich es oft nur.

Und wo ich gerade sehe, dass es ums gendern geht- ich bleibe bei Hase und geh nicht über zu "Häsin"...

was ich mit meinem Post sagen wollte, war zuallererst, dass ich platt war, wie auf den Punkt sassi stern die Schwachpunkte zu Friedman benennen konnte. Die Affäre ist knapp 20 Jahre her. Ich war damals schon politisch leidlich interessiert und hatte das miterlebt- aber irgendwie komplett vergessen. sassis post hatte mir die ganzen alten Geschichten wieder präsent gemacht.

Und inhaltlich wollte ich sagen, dass es eben nicht nur drauf ankommt, was gesagt wird, sondern auch, wer etwas sagt. Und jemand, den ich nicht für ein Vorbild halte, dem ich Moral nicht oder nicht mehr abkaufe- und das ist bei JEDEM, der GV mit Zwangsprostituieren ausübt, der Fall- der kann sich vordergründig noch so sehr moralisch äußern und Dinge sagen, die ich richtig finde-der überzeugt mich nicht mehr.

Glaubwürdigkeit und Authentizität, geschlossenes Auftreten, konsequenten Auftreten, schlüssiges Verhalten- das erwarte ich. Und Friedman hat bei mir als moralische Instanz verspielt.

 
12 Antworten:

Re: Hase- Dein post vom 4.8.

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 10:16 Uhr

Ich hatte es schon so verstanden, dass er bei dir persönlich sozusagen "versch***en" hat. Ich sehe insofern ein bisschen anders (wir hatten dann ja auch das Beispiel Käßmann), dass ich daran glaube(n will), dass sich Menschen ändern und bereuen können. Zudem war damals ja auch die Kokserei mit im Spiel, als Süchtiger lässt du vieles an Moralvorstellungen fahren, das du im Normalfall wahrscheinlich hättest. Eine Sucht greift dich ja genau an dem Punkt an, der dich normalerweise zu dem Menschen macht, der du bist: an deinem Bewusstsein.

Dass Sassi so gut informiert war, liegt a) vermutlich an ihrer Zeit zum Recherchieren (während die meisten hier im Forum ja arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten) und b) an ihrer guten Vernetzung (wobei ich mir da noch nicht sicher bin wohin).

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Re: Hase- Dein post vom 4.8.

Antwort von Benedikte am 07.08.2021, 10:38 Uhr

ja, ich kann es auch schlecht erklären-aber bei Zwangsprostitution bin ich hart. Wer da mitmacht-in welcher Form auch immer- hat bei mir jeden Anspruch auf moralische Autorität, moralische Vorbildwirkung verloren.

Was die Zeit hier im Forum angeht- manche haben halt weniger Arbeit und mehr Zeit, manche haben sicher weniger Zeit, von der sie viel hier verbringen, aber ja, ich bin immer wieder platt, wie Sassi oft den Nagel auf den Kopf haut. HAbe gerade den Strang zu den GEZ gebühren gelesen. Auch da- der Hinweis auf ausgewogene Berichterstattung traf die Problematik auf den Kopf.

Was meinst Du mit Vernetzung?

Bei anderen Dingen bin ich lockerer. Matthais Berninger bspw hat mich auch mal wahnsinnig aufgeregt. War bei den Grünen (oder ist) und hat als solcher auch immer für Ökoessen, Veggieburger usw gesprochen und sich besorgt gezeigt wegen wachsenden Übergewichts bei Kindern. Danach hat er bei MARS angeheuert- eins der ungrünsten Unternehme überhaupt. USA, fetter NUSS Zucker Riegel- hat er dann empfohlen. Und irgendwann ist er in die Chemie abgewandert, glaube ich. Hat mich mal unglaublich aufgeregt- heute nehme ich ihm das nicht mehr übel. Zum Thema Ernährung braucht er mir allerdings nichts mehr zu erzählen.

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Re: Hase- Dein post vom 4.8.

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2021, 10:47 Uhr

Plus daß die zitierte Aussage ja keine Moral enthielt. Ich kenne sie bereits schon länger, und egal, wem sie zugeschrieben wurde. Friedmann war es mit Sicherheit nicht.
Was nicht bedeutet, daß sie deshalb richtiger oder verkehrter ist.
Was wäre gewesen, wenn Hase das Zitat ohne namensangabe reingesetzt hätte? Hätte es sich dann mehr gelohnt, darüber nachzudenken?
Den Rest habe ich schon in besagtem Posting geschrieben. Er deckt sich ja auch mit Hases Auffassung.

(Was Hase/Häsin angeht, weiß ich zumindest nicht, ob die Person, die unter diesem Nick eine Sie oder ein Er ist.
Zudem betrachte ich Nicks als Namen, und die dürfen verrück, unpassend und auch ungeschlechtlich sein, eine Frau Friedmann, um bei. Ausgangspunkt zu bleiben, würde ja ja auch keine Frau Friedfrau… )

Schönes Wochenende… Ursel, Dk

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Re: Hase- Dein post vom 4.8.

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 10:56 Uhr

Sorry, aber bei der Rundfunkgebühr (nicht GEZ) bleibe ich hart. Ich bin bereit darüber zu diskutieren, dass eine erneute Erhöhung der Gebühr aus sozialen Gründen nicht sinnvoll ist und dass man das kosteneffizienter gestalten kann und nicht als einen solchen "Wasserkopf". Aber bei einer privaten Finanzierung von Medien hast du immer das Problem der Interessensgruppen, die dann das Programm mitbestimmen, und am Ende entscheidet immer das Geld und die Quote. Und was Quotenfernsehen dann konkret bedeutet, wissen wir beide: Verflachung und Verstärkung von Denk-Stereotypen, was dann irrwitzigerweise zum demokratischen Entscheidungsprozess umgedeutet wird, weil der Zuschauer ja angeblich über das Programm bestimmt. Ich bin durchaus für ein gewisses "Erziehungsfernsehen", wenn das mehr Bildung bedeutet, auch wenn das den Rechts- (und teilweise Links-)populisten nicht gefällt. Witzigerweise hat man das gleiche Problem auch im Bereich der MÜ, davon hatten wir es ja auch schon: Durch die Auswahl über statistische Häufungen findet eine Verflachung von Denkinhalten statt, und es werden stereotype und vorurteilsbehaftete Formulierungen verstärkt. Dagegen wehre ich mich entschieden, da werden wir nicht auf einen Nenner kommen.

Dass keine ausgewogene Berichterstattung stattfindet, ist außerdem wirklich Quark. In Talkshows möglicherweise, aber wenn man das komplette Spektrum an Sendungen sehen würde (also nicht nur zur Primetime, sondern auch zu anderen Sendezeiten), dann würde sich ein ausgewogenes Spektrum ergeben. Das schafft natürlich kein Zuschauer, aber das Angebot ist da, im Gegensatz zu den privaten. Es ist übrigens auch nicht so, dass es kein interessantes Angebot für junge Zuschauer in den ÖR gäbe, wie oft behauptet wird, die Streaming-Angebote werden auch besser. Dass die ÖR in Deutschland es aber nicht mit finanziell wesentlich üppiger ausgestatteten und steuerlich kaum belasteten Großkonzernen wie Netflix, Disney, Amazon Prime etc. aufnehmen können, ist für mich wenig überraschend, gute Filmproduktionen sind teuer. Aber als reinen Preis- und Quotenkampf kann man ein Medienangebot aus meiner Sicht nicht gestalten, weil dabei der Bildungs- und auch der Aspekt der Repräsentation von anderen als den Mehrheitsgruppen der Bevölkerung deutlich zu kurz kommt. Ich will keine BILD- und RTLisierung der Medienlandschaft, weil ich mich nicht gern für dumm verkaufen lasse, wenn sich Monopole gegenüber differenzierten Angeboten finanziell durchsetzen.

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Re: Hase- Dein post vom 4.8.

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 10:58 Uhr

Oh, das weißt du aber sehr wohl, dass ich eine Frau bin, Ursel. Es sei denn, du hast es wieder vergessen. Ich bin jedenfalls immer ich, unter meinem Nick schreibt sonst niemand mit, den kennt keiner (nicht mal aus meiner Familie).

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BBC

Antwort von Benedikte am 07.08.2021, 11:18 Uhr

Ich bi auch für ausgewogene Berichterstattung- aber gegen die Kosten, die ständig wachsen. Wieso haben wir ARD,ZDF und pro Bundesland noch einen Fernsehsender? Wieso kommen die Briten mit einer BBC aus? Sind di schlechter dran als wir? Brauchen wir 14 Landesmedienanstalten? Würde nicht eine reichen, oder zumindest Nord, Süd.,Ost West? Wieso 14 mit riesigem Kostenapparat?

Das finde ich, gehört geklärt. Wieso sitzen in den wichtigen Städten der Welt Auslandskorrespondenten von ARD und ZDF und manchmal auch noch weiteren? Alle auf Gebührenzahlerkosten? Würde hier nicht ein öffentlich-rechtliches TV reichen, zumal die ja meist mit einer ganzen Korrespondentenmannschaft vor Ort sind?

Oder auch Stichwort KukidentTV- die öffentlich rechtlichen interessieren im wesentlichen Zuschauer im Pensionsalter, kassieren aber von allen. Warum können die die Bedürfnisse der Bevölkerung vor dem Pensionsalter so außer acht lassen? Natürlich weil sie ihre Gebühren erhalten ob es der Bevölkerung gefällt oder nicht.

Solange die immer mehr Geld kriegen über diese Zwangsgebühren, wird darüber nicht nachgedacht.

Und- wie Sassis stern richtig schrieb- über "ausgewogen" lässt sich streiten. Das ist ein ausfüllungsbedürftiger Begriff. Man darf auch nicht so tun, als ob Ausgewogenheit direktes Ergebnis von mehr Geld ist.


Deinen Hinweis auf "steuerlich wenig belastete Konzerne" wie Netflix verstehe ich nicht. Ich meine, TV sender zahlen doch keine Steeurn, oder? Die machen ja keine Gewinne,das ist ja, was ich sage. Die müssen nicht erfolgreich sein und verkaufen, sondern machen, was sie wollen und kriegen gebühren.

Und das mit den interessanten Angeboten für junge Menschen- das sagen die Sender ja auch, genau wie Du. Nur ich sage- wenn die jungen Mensche die nicht annehmen-und das tun sie nicht- dann überzeugt es nicht. Dann müssen sie andere Angebote machen.

Dokus und Nachrichten schaue ich auch am liebsten bei den öff- rechtlichen. Aber mein Netflix Abo liebe ich heiss und innig. Alleine die Möglichkeit, fremdsprachige Fasungen laufen zu lassen. Wieso machen die öff-recht das bspw nicht?

Und Netflix hat die ganze Familie Spass für 10 Euro. Oder 12. Wir haben zwei accounts, jeder hat die installiert, und ein Kanal ist immer frei. Öff recht ist deutlich teurer.....

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Re: BBC

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 12:11 Uhr

Ich antworte dir später, bin gerade unterwegs...

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Re: BBC

Antwort von Benedikte am 07.08.2021, 12:49 Uhr

gerne per PN

dann kann ich auch mehr schreiben

zum Beispiel über das. was ein ehemaliger ZDF Korrespondent zu dem Thema gesagt hat und wie es kommt, dass dort in den Nachrichten keine weissen alten Männer vorkommen, sondern fast ausschliesslich Leute mit MiGraHi und Frauen

und über Chamäleons wie Dunja Hajali, die in Deutschland geboren udn aufgewachsen ist, eine typisch deutsche Bildungsbiographie hat- aber immer wenns passt, die Migrationskarte zieht

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Chamäleons..?

Antwort von Leena am 07.08.2021, 13:29 Uhr

Ich fände es schade, wenn Ihr diese Diskussion ins Private verlegen würdet, denn eigentlich finde ich sie auch spannend. (Die ZDF-Korrespondenten, die mir persönlich über den Weg gelaufen sind, waren übrigens durchweg "weiße alte Männer".)

"...und über Chamäleons wie Dunja Hajali, die in Deutschland geboren udn aufgewachsen ist, eine typisch deutsche Bildungsbiographie hat- aber immer wenns passt, die Migrationskarte zieht."

Nun ja, die Eltern von Dunja Hayali waren Iraker, die seinerzeit zum Studium nach Österreich gekommen und dann in Deutschland geblieben sind. Und auch wenn ihre Tochter in Datteln geboren wurde und Deutsche ist - Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie von ihrer Umwelt als "Deutsche wie wir" wahrgenommen wurde / wird..?

Meine Mutter sagte immer diesen (dummen) alten Spruch von wegen "wenn eine Katze im Fischladen Junge kriegt, sind es noch lange keine Kieler Sprotten", wenn es darum ging, dass sie sich heimatvertrieben (aus den 'deutschen Ostgebieten') fühlte und im Grunde ihre Leben lang "der Flüchtling" blieb, während ich fand, ich bin Deutsche und lebe in "meinem Land", auch wenn ich mich nur bedingt als "Hessen" sah, da es halt Zufall war, dass meine Eltern vor meiner Geburt da "hängengeblieben" waren und ich auch kein hessisch sprechen kann etc. (Ich war mal mit auf einigen dieser Heimatvertriebenen-Treffen, konnte aber nichts damit anfangen.) Mein Nachwuchs, also die 2. und 3. Generation, die in Hessen geboren sind, fühlen sich übrigens schon als "Hessen", auch wenn sie immer noch kein hessisch sprechen können, aber das wird auch weniger als früher und heute fallen eher die auf, die hessisch sprechen und nicht hochdeutsch. So gesehen - einen Teil der Identität der Eltern schleppt man vermutlich unweigerlich mit sich herum. Von daher finde ich den Ausdruck "Chamäleon" für Menschen wie Dunja Hayali doch tatsächlich sehr - na ja, zumindest unglücklich.

Ein Freund von mir hat einen afroamerikanischen Vater, mein Freund stammt mütterlicherseits aus einer sehr alteingesessenen deutschen Familie seines Heimatdorfes, er spricht Platt und ist geborener Deutscher - aber erstmal ist er immer "der andere", "keiner von uns" etc. Er ist (genau wie seine Kinder in der 3. Generation) regelmäßig mit Vorurteilen und Vorbehalten konfrontiert und kämpft teilweise sehr damit. Zu sagen, Menschen wie er seien "Chamäleons", wenn sie in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und eine "typisch deutsche Bildungsbiografie" haben, aber "wenn's passt die Migrationskarte" zögen, trifft es einfach nicht.

Wobei ich glaube, da hängt in der Wahrnehmung "der anderen" viel an der Optik. Mein Freund sieht eben nicht aus, wie man sich gemeinhin "einen Deutschen" vorstellt. Dunja Hayali ist auch nicht "blond und blauäugig" und sie heißt auch nicht "Meier/Müller/Schulze". Ich wurde als Kind oft gefragt "wo kommt deine Familie denn her?", da ich einen nicht-deutschen Geburtsnamen hatte. Aber da ich (zumindest als Kind) tatsächlich hellhaarig und blauäugig war und meine Vorfahren seit 400 Jahren in Deutschland lebten, wurde es in meinem Alltag nie nachhaltig zum Thema. Aber wenn die Vorfahren "erst" seit 10 / 20 / 50 Jahren hier leben, man "anders" heißt und "anders" aussieht, IST es etwas ganz anderes.

(Wobei meine Kinder jetzt auch wieder in einem Umfeld leben, wo sie als blonde, blauäugige "Bio-Deutsche" die Ausnahme sind, die, die anders als 2/3 ihre Mitschüler und Freunde keinen "Migrationshintergrund" haben. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema.)

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Re: Chamäleons..?

Antwort von DK-Ursel am 07.08.2021, 16:11 Uhr

Danke Leena, du setzt gerade den Finger auf so einiges, was in Benediktes posting Widerspruch in mir verursachte.
Ich unterschreibe also mal bei Dir.
Ich glaube zwar, daß sich weder meine Onkel noch meine Mutter zeitlebens erst als Flüchtlinge und dann als Hamburger oder Rheinländer fühlten, und ich denke, wir Kinder schon mal gar nicht (mein Bruder wurde eher und öfter für einen Türken gehalten), aber auch ich habe (natürlich) nie das Platt gelernt, das bei uns gesprochen wurde. Und obwohl mein Name auch nicht unbedingt typisch deutsch ist, bin ich höchstens wegen seiner befremdlichen Schreibweise mit Blick auf ebenso befremdliche Aussprache darauf angesprochen worden. Das habe ich nie mit der Originalherkunft meiner Familie in Verbindung erlebt und höchstens selber als Erklärung benutzt.

Was die vielen tv-Sender und Korrespondenten angeht:
Benedikte, glaubst du denn, durch weniger Journalisten und Korrespondenten = Beobachter wird die Berichterstattung besser und neutraler? Ist es nicht gerade auch ein Vorteil, daß viele Menschen für verschiedene Sender berichten?
Bekommt nicht 1 Sender umso mehr das Ansehen, das bereits ARD und ZDF vorgeworfen wird, nämlich Staatssender zu sein?
Sparen ist nicht immer nur vorteilhaft. Das hat die schwarze Null doch auch bewiesen.

Gruß Ursel, Dk

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Re: BBC

Antwort von Silvia3 am 07.08.2021, 17:33 Uhr

Ja, bei Netflix hat die Familie SPASS, aber das Infoangebot geht gegen null. Die Allgemeinbildung in diesem Land ist schon auf einem erschreckend niedrigen Niveau, irgendjemand muss auch mal etwas anderes als Serien ausstrahlen. Ich erwarte von den öffentlich-rechtlichen Sendern in erster Linie seriöse Informationen, gute Dokus, Comedy usw. und ab und an mal einen Krimi. Für Unterhaltung ist Netflix zuständig. Von einem auf Gewinn ausgerichtetem US-Konzern ist nicht zu erwarten, dass er Programme für Randgruppen produziert, z. B. Sendungen wie das literarische Quartett.

Ein toller Fernsehabend besteht für mich aus Terra X, Krimi, Heute Journal, Böhmermann und Aspekte. Vielleicht noch eine Runde Lanz dazu. Das kann weder Netflix noch Amazon bieten, ich zahle gerne dafür.

Ob man dafür wirklich 14 Rundfunkanstalten braucht, sei dahingestellt. Da gibt es sicher gewachsene Strukturen, die sich nur schwer zerschlagen lassen. Ich sehe nicht, dass es dazu irgendwo den politischen Willen geschweige denn die Kraft gibt, dieses Thema anzugehen.

Silvia

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Re: BBC

Antwort von Hase67 am 07.08.2021, 18:06 Uhr

Hm, ich persönlich habe kein Problem mit mehr Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen sowohl in den Nachrichten als auch in anderen Formaten. Es war ja jahrzehntelang anders, warum nicht auch mal umgekehrt? Falls du auf Shakuntala Banerjee, Aline Abboud oder Jana Pareigis anspielst, stört mich das vor allem deshalb nicht, weil sie zeigen, dass Deutschland vielfältig ist - und dass Frauen mit Migrationshintergrund, vor allem mit einem Hintergrund aus arabischen oder afrikanischen Staaten, gebildet und gesellschaftlich integriert sind. Wo da das Problem sein soll, erschließt sich mir nicht, auch wenn es für die "alten weißen Männer" möglicherweise unangenehm ist, wenn sie dadurch schneller aufs Altenteil geschoben werden oder zu den Privaten auswandern "müssen". Trotzdem gibt es noch alte weiße Männer genug im Fernsehen.

Ich würde Frauen wie Hayali und die oben genannten auch nicht als "Chamäleon" bezeichnen. Es ist, gerade mit einer anderen Optik, zwar möglicherweise in bestimmten gesellschaftlichen Kontexten selbstverständlich dazu zu gehören, und dort wundert sich niemand, dass eine andere Hautfarbe und ein exotisches Äußeres trotzdem heißen kann, dass man in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Mit "die Migrationskarte ziehen" hat das auch nicht viel zu tun, du würdest dich wundern, wie viel latenter oder unbewusster Rassismus Menschen mit anderer Hautfarbe entgegenschlägt. Und genau wie die Reaktion des von dir zitierten ZDF-Korrespondenten ja auch zeigt, wird einem genau das "Dazugehören" dann auch wieder implizit übel genommen, erst recht, wenn man eine Frau ist, weil es natürlich auch für "Umverteilungen" sorgt.

Zur BBC kann ich übrigens nicht viel sagen, da ich den Sender kaum sehe, ich schaue in meiner Freizeit nicht so gerne Fernsehen, weil ich das tagsüber so oft tun muss. Ich gucke höchstenfalls mal einen Film, und da tatsächlich auch manchmal Netflix. Aber ich mag genauso gern junge Filme, die z. B. mit viel Filmförderung durch die öffentlich-rechtlichen Sender entstehen.

Du würdest dich übrigens wundern, wie streng die Auflagen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind, was er inhaltlich abdecken muss. Der Rundfunk-Staatsvertrag beinhaltet ja nicht nur, wie fälschlicherweise oft dargestellt, die Finanzierung, sondern trägt genau dem Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender Rechnung, dass es einen bestimmten Anteil an Angeboten für Minderheiten, für bestimmte gesellschaftliche Gruppen, für Bildung, für Berichterstattung, für Politmagazine, etc. pp geben muss. Es ist also keinesfalls so, dass die Sender einfach ihr Geld bekommen und dann schalten und walten dürfen, wie sie wollen.

Was die Reduzierung der Sender angeht: Es gibt sicherlich einzelne Dinge, die man zusammenlegen könnte - ein Vorstoß ist ja jetzt schon mal, dass die Mediatheken zusammengelegt werden und der Bedienkomfort besser werden soll, das ist den ÖR-Medien auch bewusst, dass es da Nachbesserungsbedarf gegenüber Netflix & Co. gibt. Aber die Regionalsender sind historisch natürlich entstanden, um regionale Infos zu vermitteln, und man muss jetzt im Detail schauen, ob es wirklich sinnvoll ist, bestimmte Sender zusammenzufassen oder Redaktionen einzusparen. Insgesamt steht der ÖRR aber unter einer ziemlich großen Kontrolle und auch Druck durch den Rundfunk-Staatsvertrag. Die privaten Sender haben da außer der Quote und der Finanzierbarkeit der Produktionen deutlich weniger Auflagen.

Übrigens kann man in Frankreich ganz gut beobachten, was es heißt, wenn ehemals öffentliche Sender privatisiert werden und nur noch ein paar öffentliche "Spartenkanäle" übrig bleiben. Das ist schon deutlich zu Lasten des anspruchsvolleren Programms gegangen.

Ich würde übrigens auch nicht sagen, dass junge Leute das Angebot der ÖR-Medien nicht nutzen. Nicht alle Kinder und Jugendlichen gucken nur Filme und Serien, die Nachrichtensendungen, Podcasts und Webformate der ÖR nutzen ganz viele Kinder und Jugendliche, die ich kenne, gerade zur Information, weil sie die Sachlichkeit und das gute Info-Angebot schätzen. Ist vielleicht auch ein bisschen Gewohnheitssache - oder Vorbildfunktion, wie die Eltern oder die Peer Group es macht.

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