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Geschrieben von sophiital am 03.04.2018, 17:51 Uhr

Extreme Verlustangst

Hallo!

Ich hoffe, das passt hier jetzt rein, was ich schreiben möchte.
Ich bin in keinem anderen Forum angemeldet, nur hier.

Also, und zwar geht es um die Angst die ich habe, meine Eltern irgendwann zu verlieren.

Erstmal zu mir: Ich werde bald 25, bin glücklich verheiratet und wir haben einen 4 Monate alten Sohn. Meine Eltern sind 50 und 48 Jahre alt.
Habe MFA und Krankenpflege gelernt.

So jetzt zum Thema:

Ich weiß nicht ob es jemand noch kennt,aber ich habe große Angst vor dieser Zeit, an denen ich irgendwann meine Eltern verliere. Ich hoffe, dass dieser Tag noch mindestens 30 Jahre entfernt ist.

Ich habe schon immer eine wunderbare, enge Beziehung zu meinen Eltern gehabt, wie meine beiden jüngeren Brüder auch.
Auch mein Mann hat ein sehr schönes Verhältnis zu meinen Eltern.

Ich habe in der Klinik immer wieder mitbekommen, wie junge Leute in meinem Alter, jünger oder älter, ihre Eltern durch Krebs, andere Krankheiten oder Unfälle verloren haben.

Ich habe so eine extreme Angst, seit ca 2 Jahren, dass mir auch sowas passieren könnte. Diese Angst wurde so schlimm, nach zwei heftigen Fällen auf der Arbeit, bei denen ich diese Eltern betreut habe und die Kinder dieser.
Das hat mich so stark mitgerissen.

Immer wenn meine Eltern mal krank sind, auch wenn es nur ein banaler Infekt wie ein Grippaler Infekt ist, fieberhafter Infekt oder was auch immer, überkommt mir die Angst, dass noch schlimmeres dahinter stecken könnte, wie irgendein Krebs oder was auch immer. Meine Eltern sind gesund, essen vielfältig gesund, rauchen zwar, aber nicht viel. Trinken wenig Alkohol, wenn dann mal ein Rotwein oder Bier zum Essen.

Sie hatten auch noch keine schlimmen Krankheiten oder Unfälle.

Es ist bei mir mittlerweile so, dass ich fast jeden Tag über sowas denke und losheulen könnte. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich träume schon davon.

Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn sowas passiert. Meine Eltern sind mit meinem Mann zusammen meine engsten Vertrauten und ein Verlust würde mich glaube ich nicht mehr glücklich machen.

Allein wenn ich sehe, wie sie meinen Sohn lieben und mit ihm spielen. Das ist so schön.

Wir sind generell eine sehr glückliche Familie, auch die meines Vaters in Italien und meiner Mama aus Deutschland verstehen sich so toll.

Bei jedem bisschen, sei es eine Bronchitis was auch immer, bekomme ich Horrorvorstellungen.

Wenn ich selber was habe, ist es mir egal, wird wieder denke ich, aber bei meinen Eltern habe ich so eine riesige Verlustangst!!! Mein Kopf dreht durch!

Es kam bestimmt auch dazu, dass aus meinem Freundes und Bekanntenkreis welche ein Elternteil verloren haben.

Kennt das jemand? Hat jemand Tipps was man machen kann?

Ich bin überhaupt nicht unselbständig oder so.

Trotzdem habe ich so eine Angst.


Liebe Grüße Sophiital

 
14 Antworten:

Re: Extreme Verlustangst

Antwort von rabe71 am 03.04.2018, 18:17 Uhr

Hallo,
das Problem ist ja,dass du dir mit deiner Angst die vielen schönen Tage kaputt machst.
Deshalb würde ich überlegen,mit einem Experten zu reden.Damit du einen Weg findest,besser damit umzugehen.
Eines Tages werden deine Eltern sterben,ich wünsche dir,dass das noch sehr lange dauert. Und dann wirst du vermutlich sehr trauern. Aber Trauer darf dann ihren Platzt und Raum haben,auch sie gehört zum Leben.
Aber jetzt,jetzt leben sie- genieße es!!!

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Falbala am 03.04.2018, 18:18 Uhr

Lass diese Ängste psychotherapeutisch behandeln, das ist keine Schande und kann Dir helfen! Bist Du ein recht "perfektionistischer" Mensch? Menschen, die gerne alles unter Kontrolle haben, sind in Gefahr, solcherart Ängste gegenüber Dingen, die sie weder planen noch kontrollieren können, zu entwickeln. Hinzu kommt Deine Verlustangst.
Bevor sich die Ängste verselbständigen, und sie Dein Leben kontrollieren - was sie eigentlich schon tun - solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen.
Unter Umständen hat sich da noch eine Depression eingeschlichen, aber das kann

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Falbala am 03.04.2018, 18:18 Uhr

das kann ein guter Arzt erkennen.

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Hinze am 03.04.2018, 19:33 Uhr

Ich kenne das sehr gut was Du durch machst. Bin in therapeutischer Behandlung. Sie hilft !!!

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von sophiital am 03.04.2018, 20:08 Uhr

Hey vielen Dank!

Ja ich glaube sowas wäre wirklich ganz hilfreich.
Wahrscheinlich muss man erst zum Hausarzt oder?

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von sophiital am 03.04.2018, 20:10 Uhr

Hi!

Ne, perfektionistisch bin ich garnicht. Ich bin eher sehr sensibel und verletzlich. Ich glaube das kommt daher.

Bekommt man das denn so einfach, also ein Gespräch mit einem Therapeuten?

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Nenilein am 03.04.2018, 20:46 Uhr

Ich hab als sehr junges Kind meinen Papa verloren.
Zu meiner Mutter habe ich ein ganz enges Verhältnis, auch wenn ich meinen eigenen Haushalt und meine eigene kleine Familie habe.

Einmal, da war ich vllt so 17, sagte meine Mutter "schau mal an meinem Arm. Da ist ein kleines Äderchen geplatzt. Ich sag dir was, ich war schon bei mehreren Ärzten und keiner kann mir sagen was das ist. Das passiert immer wieder. Aber ich sag dir, das ist mal der Grund warum ich sterbe".

Darauf hin hatte ich Angst. Extrem.
Ich lag jeden Abend weinend im Bett.

Mittlerweile ist alles wieder okay, und ich denke, dass die eigene Art meiner Mutter mir viel geholfen hat. Das kann ich jetzt nicht beschreiben, aber meine Mutter hat mir nach und nach wieder viel Ruhe gegeben, alleine durch ihr Verhalten. Ich habe einfach die Zuversicht bekommen, dass es für SIE okay sein wird, und das wiederum macht es mir einfacher.

Ich habe immernoch Angst davor, wenn sie mal weg ist, aber in einem gesünderen, erträglichen Maß.
Wenn es mal soweit ist weiß ich, dass es schlimm für mich wird, aber ich habe eben den "Frieden" und die Sicherheit gefunden, dass sie auf einem Weg gehen wird, der für sie gut ist und dass sie damit im Reinen ist.
Das klingt sicher blöd, aber es ist so und hat mir meine Angst einfacher gemacht.
Und das war ein langer Prozess!

Im Zweifel hätte ich mir vermutlich Hilfe gesucht, wobei das vermutlich mein letzter Ausweg gewesen wäre.

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von puja am 03.04.2018, 21:19 Uhr

Ich kenne das.
Meine Eltern waren schon Mitte 30 als ich geboren wurde.
Mein Vater ist schwer chronisch krank.
Als ich 18 war hatte ich noch keinen Freund.
Da sagte eine Bekannte meiner Eltern, dass ich nun auch keinen Mann mehr bekomme, meine Eltern sterben bald, ich bin mutterseelenallein.
Daraufhin bekam ich totale Panik.
Ich beruhigte mich schließlich damit, dass ich mir in dem Fall das Leben nehmen werde.
Kurz darauf lernte ich meinen Mann kennen.
Das alles ist nun 24 Jahre her.
Meine Eltern leben noch.
Die Angst ließ mich allerdings nie wieder ganz los, obwohl ich besonders zu meiner Mutter ein schwieriges Verhältnis habe.

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Re: kannte das zu 100% genauso

Antwort von XingXing am 03.04.2018, 23:26 Uhr

bei mir war es meine mutter..
ich hatte schon immer ein wahnsinnig inniges gutes verhältniss zu ihr..ich habe sie über alles geliebt.

das erste mal bekam ich so ein komisches gefühl als ich selber schwanger war..auf einmal wurde mir bewusst das ich das nicht mehr das kind war sondern mutter und die generation sich verschieben würde..da war mir schon komisch.

dann war alles gut und auf einmal mit einem schlag hatte ich genauso die gleichen ängste wie du..da war mein kind ca. 4 jahre alt.
ich hatte teilweise damit echt schwer zu kämpfen, zu wissen das es auf jeden fall irgendwann soweit sein wird diesen geliebten menschen gehen zu lassen.
mich hat das total umgehauen und ich hab echt angst gehabt...phasen wo ich wirklich depressive verstimmungen hatte und aus dem heueln nicht mehr rauskam.

ich denke es liegt daran das man sich irgendwann bewusst wird das der tod näher rückt..generationen sich verschieben..ist eine art des loslassen müssen.

ich kann sehr schwer loslassen und habe auch sehr grosse verlusstängste bedingt durch meine kindheit..aber leider können wir das nicht verhindern.
ich kann dir da auch nciht wirklich was raten...es würde nicht helfen..man kann es ja nicht umgehen.wenn es dich zu sehr belastet versuche dir hilfe von aussen zuholen

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Falbala am 04.04.2018, 9:42 Uhr

Bei mir ist es die Mischung zwischen sensibel und sehr perfektionistisch...
Die Angst wird nicht von jetzt auf dann weg sein, das dauert. Ein Therapeut kann Dir dabei helfen, und Dir gute Strategien zeigen.

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von Trini am 04.04.2018, 15:29 Uhr

Einen Termin bei einer psychotherapeutischen Heilpraktikerin bekommst du vielleicht leichter. Mir wäre es das Geld wert. Vielleicht fehlt dir ja nur ein winzig kleiner Tipp.

Wir sind im Alter deiner Eltern. Es würde mich ein Stück weit verletzen,wenn meine Kinder sich über meinen Tod sorgen würden. Ich habe nämlich nicht die Absicht, in den nächsten 30 Jahren zu sterben, obwohl ich vor 2,5 Jahren Brustkrebs hatte.

Meine eigenen Eltern werden in diesem Jahr 80. Meine Schwiegereltern leben nicht mehr. Hier ist die Gefahr realer, aber ich genieße die Zeit mit ihnen und hoffe,dass uns noch viele Jahre bleiben.

Trini

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bei dir selber ist es dir egal?

Antwort von Larissa81 am 04.04.2018, 16:20 Uhr

was ist mit deinem Kind? Da müsste doch die Angst überwiegen dass es ohne Mutter groß wird.

Vielleicht solltest du mit Hilfe von Ausserhalb daran arbeiten und vielleicht ist ein berufswechsel sinnvoll?

Zu allererst würde ich den Eltern mal empfehlen die Zigaretten sein zu lassen, jede eine zählt.

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Du hast gefragt, wie man an eine Therapeuten kommt

Antwort von Hinze am 04.04.2018, 20:06 Uhr

Bei mir war es so, das ich zuerst bei meiner Hausärztin war. Sie hat mir Tabletten verschrieben und als das auch nicht geholfen hat (und ich nicht mein Leben lang Tabletten nehmen will), wurde mir empfohlen mir eine PsychotherapeutIn zu suchen. Adressen habe ich bekommen.
Aber da das sehr lange Wartezeiten haben kann bin ich zuerst zu einer PsychiaterIn geschickt worden, die mich dann übergangsweise betreut hat. Meinen ersten Therapeuten musste ich dann wechseln, weil ich nicht klar kam mit dem. Hab insgesamt ca 1 Jahr "gewartet" bis ich jemanden gefunden habe, dem ich voll vertraue und es hilft sehr gut.
Hoffe es hift dir ein bisschen das alles zu wissen.

Ich habe Angst um meine Kinder. Und es ist eine Verhaltenstherapie

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Re: Extreme Verlustangst

Antwort von kirshinka am 07.04.2018, 21:59 Uhr

Also - als ich in deinem Alter war, habe ich mir über ganz andere Sachen Sorgen gemacht...

Das ist nicht normal und du solltest dir einen Experten suchen, um an dieser Angst zu arbeiten.

Außerdem würde ich mir an deiner Stelle ein Hobby oder anderes suchen, was mich auslastet und wobei du vielleicht neue Leute / Freunde kennenlernen kannst.

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