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von Leena  am 06.09.2019, 9:12 Uhr

Ehe für alle als Grund, die AfD zu wählen...

Unten schrieb jemand, wenn man gegen Windräder und die "Ehe für alle" wäre, hätte man ja nur die Möglichkeit, die AfD zu wählen, weil alle anderen Parteien dafür wären... Irgendwie beschäftigt mich das. Und ich frage mich immer noch - warum ist man so sehr gegen die "Ehe für alle", um das als ausschlaggebendes Wahlkriterium zu nehmen?

Okay, die "Ehe für alle" ist noch nicht besonders verbreitet, weltweit gibt es nicht mal 30 Staaten, wo homosexuelle Paare staatlich anerkannt heiraten können oder zumindest eine Form der eingetragenen Partnerschaft eingehen. In Deutschland gab es seit 2000 die "eingetragene Partnerschaft", seit Oktober 2017 (also gerade mal knapp 2 Jahre) die Ehe. Bei der entscheidenden Abstimmung im Bundestag stimmten SPD, Linke und Grüne geschlossen dafür. Von CDU/CSU stimmte die Mehrheit dagegen. Aber da Merkel die Abstimmung als Gewissensentscheidung vom Fraktionszwang freigestellt hatte, stimmten eben doch gut 25% aus der CDU und immerhin gut 10% der CSU dafür. Insgesamt stimmten 63% aller Abgeordneten für die "Ehe für alle".

(Führende CDU'ler wie z.B. AKK sind übrigens immer noch ausdrücklich gegen die "Ehe für alle".)

Die AfD ist strikt dagegen und prophezeit Ehen von einem Mann mit drei Frauen in 10 Jahren und Ehen von einem Mann mit einem Kind und einem Huhn in 20 Jahren, unter dem Schlagwort "Ehe für keinen". Erzählt was vom Fall des "letzten verbliebenen konservativen Eckpfeilers der gesellschaftlichen Stabilität und des gesunden Menschenverstandes", der gefallen sei. Danke, Merkel. Und erklärt dann selbst, dass eine Verfassungsbeschwerde nicht erstrebenswert sei, weil die Richter des BVerfG ja eh alles absegnen würden, was die Merkel-Regierung von sich gebe.

Ich verstehe nicht, warum man - wenn es einen so gar nicht betrifft - vehement dagegen sein will. Ich kann den Menschen heiraten, den ich liebe und mit dem ich zusammen leben und wirtschaften will. Warum sollen andere das nicht auch können / dürfen? Und was nimmt es mir weg, wenn andere das auch dürfen? Da sind zwei Menschen, die sich ganz klassisch-traditionell lieben, füreinander öffentlich einstehen wollen, mit allen Rechten und vor allem auch Pflichten. Ich finde es lächerlich, dann am Geschlecht festzumachen, wer das dürfen soll und wer nicht. Zumal eine Ehe bei uns immer eine Verbindung von zwei (bisher nicht verheirateten) Menschen ist, zwei hinreichend erwachsenen Menschen. Die AfD-Fantasie von "Ehe mit Huhn" in 2040 finde ich absolut absurd. Zumal es Tierquälerei wäre.

(Und AfD'ler, die es betrifft, leben ja selbst in eingetragener Partnerschaft, Alice Weidel lässt bekanntlich grüßen. Von Hühner ist da keine Rede.)

Bleibt also die Frage - was nimmt es mir weg, wenn andere dürfen, was ich für mich als selbstverständlich ansehe - nämlich heiraten zu dürfen?

 
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