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Geschrieben von DK-Ursel am 16.05.2018, 11:32 Uhr

Doppelte Staatsbürgerschaft

Hej allesammen!

ich lese den Rest nicht und schon gar, was womöglich unten im "Özil"-Thread nochsteht, denn mich ärgert das auch schon so genug.
Ich sage einfach mal DANKE, Korya, für Deinen Ausgangsbeitrag, der mir voll aus der Seele spricht.
Genauso wie ich meine Töchter falls meßbar ziemlich gleich liebe, aber ganz genau TROTZ und WEGEN ihrer absoluten Verschiedenheit, genauso mag ich meine beiden Heimatländer - mit oder ohne doppelte Staatsbürgerschaft.
Ich lebe noch immer nicht so lange hier wie ich in Dtld. gelebt habe, trotzdem fühle ich mich natürlich diesem Land hier verbunden, in dem ich meinen ganz normalen Alltag mit Familie, Freunden, Pflichten und Freuden habe.
Und genauso fühle ich mich meiner Herkunft verbunden, einem Land, das mich deutlich geprägt hat, einer Kultur, die ich immer noch in mir trage und die sich - glaubt es oder laßt es bleiben - auch oft von der dänischen unterscheidet.
Das ist spannend und interessant - und manchmal auch konfliktreich, aber immer bereichernd.

Bis vor knapp 2 oder Jahren war es unmöglich, die dänische Staatsbürgerschaft zu erwerben, ohne dabei die bisherige zu verlieren - im Traum habe ich nicht daran gedacht, meine deutsche Staatsbürgerschaft herzugeben, auch wenn ich in absehbarer, vermutlich sogar unabsehbarer Zeit nicht vorhabe und vorhatte, wieder in Dtld. zu leben.
Ich war dankbar udn froh über die doppelte Staatsbürgerschaft meiner beiden Töchter, und ich konnte merken,daß es viele Ausländer hier in Dk genauso fühlten wie ich, weil der Run auf die Beantragung der dänischen Staatsbürgerschaft (erst) dann einsetzte, als vor kurzem das Gesetz geändert wurde und man seitdem die bisherige Staatsbürgerschaft neben der dänischen behalten darf, wenn man sie annimmt.
DA erst bekamen die Ämter richtig viel zu tun.
Und das hat sicher NICHTS damit zu tun, daß sich diese Ausländer hier bislang nicht wohlfühlten und um keinen Preis die dänsiche Staatsbürgerschaft annehmen wollten, sondern eben damit, daß sie sich der alten Heimat immer noch sehr verbunden fühlten, die ihnen Wurzeln gegeben hat, genug Wurzeln, um zu fliegen.

Wenn ich sehe, wie sich meine Kinder in Dtld. fühlen und aufführen,sehe ich deutlich, daß sie sicher über manches staunen oder sich wundern, trotzdem aber nie wie Ausländer agieren oder sich als Fremde dort fühlen,was eben auch bedeutet, daß sie durchaus mit der deutschen Kultur und den Gepflogenheiten (weitgehend) vertraut sind.
WER will sich eigentlich ernsthaft zum Richter über diese (unsere) Gefühle aufspielen?
Die, die ihre Heimat nie verlassen haben und gar nicht ahnen, wieviele Seelen eine Brust beherbergen kann?
Und nur weil manche es anders fühlen, soll das für alle gelten???

Ich hatte es im Thread unten an Benedikte gerichtet bereits gefragt:
Liebt Ihr mit mit mehreren Kindern dann nur eins?
Bekennt Ihr Euch nur zu dem einen geliebten oder jüngsten oder aktuellem oder wie ???
Sind nicht alle Kinder als Individuen uns gleich lieb und wichtig?
Wen wählt Ihr ab?
Oder seht Ihr nicht die Möglichkeit, aus verschiedensten Gründen beide Heimatländer zu lieben und sich somit auch zu ihnen zu bekennen?
Jemanden vorzuschreiben, wie er sich wann wo wem verbunden zu fühlen hat, geht für mich einher mit Gedankenkontrolle unsderinnert mich auch daran, daß in manchen Staaten als nächster Schritt (?) auch das Sprechen der Muttersprache verboten ist - Landessprache hoch! -
Davon sollte eine Demokratie wie Ihr sie Euch gerade auf die Fahne schreibt in der Diskussion um Özil und Co doch weit entfernt sein.
Gott sei Dank sind da die Politiker nicht ganz so engherzig und engstirnig wie Ihr!

Gruß Ursel, DK

 
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