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Geschrieben von Korya am 16.05.2018, 6:08 Uhr

Doppelte Staatsbürgerschaft

Ich habe mir bis jetzt auf die Zunge gebissen, aber es hilft nichts, Ralph (und andere): ich muss nochmal meinen Senf zur doppelten Staatsbuergerschaft dazugeben.

Ich bin Deutsche, wohne aber gerade aus beruflichen Gründen im Ausland.

Natürlich bin ich “stolz”, Deutsche zu sein – wie Ralph es schon so schön sagte: mit und trotz allem, was dazu gehört. Ich fühle mich auch in vielem, was ich tue als "Botschafter" unseres Landes.

Grad drum ist es mir wichtig, meinen Kindern dies täglich zu vermitteln: deutsche Kultur und Gepflogenheiten, deutsche Geschichte, die Sprache…

Wenn wir in den Ferien in Deutschland sind und sie sich teils besser besser artikulieren als so einige “urdeutsche” Kinder desselben Alters, klopfe ich ihnen insgeheim auf die Schulter.

Es war mir aus diesen Gründen wichtig, dass sie gleich mit der Geburt den deutschen Pass bekommen.

Weil wir Deutsche sind und uns als solche fühlen, auch wenn wir zur Zeit nicht dort wohnen.

Und eben NICHT, weil sie sich eventuell einmal irgendeinen finanziell oder sonstigwie gearteteten Vorteil “erschleichen” könnten (wobei es nicht so ausschaut, als würden sie mal Fußballprofis ^-^)

Deshalb fuchst es mich ein wenig, wenn solche Beispiele wie Özil dazu verwandt werden, um mir (und anderen Familien in ähnlichen Situationen) diese Möglichkeit abzusprechen.

Ich bin dankbar, dass es sie gibt.

Es ist nämlich in der Tat möglich, zwei Herzen in einer Brust zu haben, sich in zwei Kulturen zuhause zu fühlen, zwei Kulturen wert zu schätzen und zu respektieren.

Ich finde es richtig, sich für EINEN Pass entscheiden zu müssen, wenn man beispielsweise im Geheimdienst arbeiten oder seine Karriere im Militär durchstarten wollte.

Aber unter normalen Lebensbedingungen möchte ich für meine deutschen Kinder doch bitte den deutschen Pass behalten.

LG

 
40 Antworten:

Sorry für die Länge

Antwort von Korya am 16.05.2018, 6:16 Uhr

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Tonic2108 am 16.05.2018, 7:17 Uhr

Den deutschen Pass nimmt er ja auch keiner weg. Wozu brauchst du aber für deine Kinder einen ausländischen Pass?

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Die Kinder usnerer Freunde sind in den USA geboren und auch erstmal aufgewachsen

Antwort von Leewja am 16.05.2018, 8:09 Uhr

mein Patensohn ist Amerikaner und Deutscher, im Pass wie in der Lebenswirklichkeit.

Übrigens haben die Eltern auch die doppelte Staatsbürgerschaft beantragt (was noch komplizierter ist, als "nur" Amerikaner zu werden) und bekommen.

Auch für sie sind die USA in 9 Jahren zur zweiten Heimat geworden, sie haben dort ihre Familie gegründet, Freunde gewonnen, am Alltagsleben teilgenommen, Kindergarten, Schule und Schwimmkurs gemacht.

Und so kann ich es gut verstehen, dass sie, wie ihre Kinder, beide Staatsbürgerschaften haben wollen.

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Re: Die Kinder usnerer Freunde sind in den USA geboren und auch erstmal aufgewachsen

Antwort von Shanalou am 16.05.2018, 8:58 Uhr

Ich finde die doppelte Staatsbürgerschaft auch nicht problematisch und man sollte nicht so viel Wind darum machen. Eine Diskussion wegen der beiden Fußballer deswegen zu beginnen, ist doch Quatsch. Es sind Fußballer!! Was ich auch sehr befremdlich finde, ist dass das Mitsingen der Nationalhymne in der Zwischenzeit als Pflicht eines guten Staatsbürgers angesehen wird. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern als niemand die Nationalhymne mitgesungen hat.

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Re: Die Kinder usnerer Freunde sind in den USA geboren und auch erstmal aufgewachsen

Antwort von shinead am 16.05.2018, 9:11 Uhr

>>Was ich auch sehr befremdlich finde, ist dass das Mitsingen der Nationalhymne in der Zwischenzeit als Pflicht eines guten Staatsbürgers angesehen wird. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern als niemand die Nationalhymne mitgesungen hat.

Das sehe ich ähnlich!
Niemand ist verpflichtet da mit zu singen und wer es vor einem Sportevent vorzieht während der musikalischen Einlage sich lieber auf das Spiel zu konzentrieren, dann ist das so. Die Aufregung konnte ich noch nie verstehen. Gerade viele Fussballer singen nicht mit und das unabhängig von ihrem Migrationsstatus.

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Guter Beitrag, Shanalou

Antwort von Morla72 am 16.05.2018, 10:02 Uhr

Genau so!

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Ich verstehe auch das Problem nicht.

Antwort von Morla72 am 16.05.2018, 10:07 Uhr

Alle reden von EU, von Globalisierung, von "alle Menschen gleich" etc., aber dann beharrt jeder auf den alleinigen und exklusiven Pass?

Meine Nichte ist Tochter einer Deutschen und eines US-Amerikaners, in USA geboren, hat damit automatisch beide Staatsbürgerschaften. Sie spricht beide Sprachen, ist in USA aufgewachsen, hat aber auch im Grundschulalter 4 Jahre in D gewohnt, ist mit kulturellen Unterschieden aus beiden Ländern (und den Kompromissen zwischen beiden) aufgewachsen (Weihnachten gab es Geschenke an Heiligabend, und am 25. morgens nochmal die restlichen, die Santa Claus gebracht hat, als kleines Beispiel), und studiert zur Zeit in Dänemark.

Wieso sollte sie sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden müssen?

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von tonib am 16.05.2018, 10:14 Uhr

Ich bin nicht ganz grundsätzlich gegen den Doppelpass - nicht bei Kindern binationaler Eltern z.B..

Aber ich bin für eine sehr restriktive Vergabe des deutsches Passes - weniger Clubmitgliedschaft und nationality shopping, mehr Schicksalsgemeinschaft (nach der Jellinekschen Staatentheorie, keine Sorge) und Assimilation.

Und auch für die Möglichkeit der Aberkennung in seltenen Ausnahmefällen.

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Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Jessi757 am 16.05.2018, 10:16 Uhr

Es ist ein Puzzleteil das ins Bild passt.

Früher haben viele Spieler die Hymne nicht mitgesungen. Egal ob deutsch oder mit Migrationshintergrund.
Heute aber singen alle deutschen Spieler mit und ausschließlich einige mit Migrationshintergrund singen nicht mit.
Das hat ein Geschmäckle...

LG
Jessi

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Lauch1 am 16.05.2018, 10:34 Uhr

Der Punkt ist doch nicht sich zwischen der Möglichkeit zur Doppelstaatsbürgerschaft Ja/Nein entscheiden zu müssen. Beide Varianten haben Für und Wider.
Der Punkt ist das Bekenntnis zur Demokratie oder zum Regime, und zwar während man selbst bequem alle Vorzüge der Demokratie genießt. Und ja da ist es rückwirkend natürlich auffällig wenn man demonstrativ die Narionalhymne des Staates in dem man gut lebt, nicht mit singt.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von crisgon am 16.05.2018, 10:44 Uhr

Ich bin Spanierin, wohne aber seit 20 Jahren in Deutschland. Mein Mann ist Deutscher. Wenn ich wollte, könnte ich die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen, das wäre absolut unproblematisch und ich hätte sofort beide Staatsbürgerschaften. Aber ich sehe da keinen Grund dazu. Ich fühle mich sehr wohl in Deutschland, meine Heimat ist aber Spanien. Ich bin stolz Spanierin zu sein, finde aber vieles in Deutschland besser.
Unsere Kinder haben beide Staatsbürgerschaften. Sie sind in Deutschland geboren und wachsen auch hier auf. Sie wachsen zweisprachig auf, verbringen ca. 10 Wochen im Jahr in Spanien. Durch mich lernen sie die spanische Kultur, Gepflogenheiten und Geschichte kennen. Der Große fiebert mit der spanischen Nationalmannschaft mit, der Kleine mit der deutschen. Der Große möchte später unbedingt in Spanien leben (er ist 15), der Kleine unbedingt in Deutschland. Warum sollten diese Kinder nicht beide Nationalitäten behalten dürfen? Sie lieben beide Länder, beide sind irgendwo ihre Heimat. Sie singen bei der Nationalhymne mit, bei der spanischen gibt es keinen Text, sonst würden sie das auch. Sie fühlen sich in beiden Ländern zu Hause.
Ich fände es schrecklich, wenn sie sich für eine Nationalität entscheiden müssten. Denn in ihrer Brust haben sie wirklich zwei Herzen, lieben beide Länder und fühlen sich in beiden zu Hause.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Lauch1 am 16.05.2018, 10:44 Uhr

Das Verbot von Doppelstaatsbürgerschaften bringt dir im Fall der Türkei gar nichts. Wenn der betreffende Staat nicht kooperiert findest du kaum raus, ob eine zweite Staatsbürgerschaft vorhanden ist.

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So sehe ich das auch!

Antwort von Mehtab am 16.05.2018, 10:57 Uhr

Es ist ein Unterschied, ob man einmal für ein paar Jahre im Ausland lebt. Da reicht natürlich die ursprüngliche Staatsangehörigkeit. Man will ja wieder ins Heimatland zurückkehren. Anders sieht es jedoch aus, wenn man auf unbestimmte Zeit in dem neuen Land lebt. Da möchte man dann auch anders am gesellschaftlichen Leben teilhaben, an Wahlen teilnehmen ... ohne jedoch die Staatsangehörigkeit des Herkunftslandes gleich aufzugeben. Vielleicht kommt das dann in der dritten Generation, aber ich finde es nicht gut, die Aufgabe der bisherigen Staatsbürgerschaft zu erzwingen, wenn man die Staatsangehörigkeit des aktuellen Landes möchte. Man sollte da schon flexibel reagieren.

Wenn ich dann wieder so Katastrophenfälle sehe, dann würde ich die Doppelstaatsbürgerschaft am liebsten gleich ganz abschaffen, aber das kommt mehr aus dem Bauch heraus. Rational ist es, Einwanderern nach der Erfüllung bestimmter Voraussetzungen (gute Sprachkenntnisse, Achtung unserer Gesetze, vor allem der Werte, die unser Grundgesetz vermittelt ...) die deutsche Staatsbürgerschaft zu gewähren.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von DK-Ursel am 16.05.2018, 11:32 Uhr

Hej allesammen!

ich lese den Rest nicht und schon gar, was womöglich unten im "Özil"-Thread nochsteht, denn mich ärgert das auch schon so genug.
Ich sage einfach mal DANKE, Korya, für Deinen Ausgangsbeitrag, der mir voll aus der Seele spricht.
Genauso wie ich meine Töchter falls meßbar ziemlich gleich liebe, aber ganz genau TROTZ und WEGEN ihrer absoluten Verschiedenheit, genauso mag ich meine beiden Heimatländer - mit oder ohne doppelte Staatsbürgerschaft.
Ich lebe noch immer nicht so lange hier wie ich in Dtld. gelebt habe, trotzdem fühle ich mich natürlich diesem Land hier verbunden, in dem ich meinen ganz normalen Alltag mit Familie, Freunden, Pflichten und Freuden habe.
Und genauso fühle ich mich meiner Herkunft verbunden, einem Land, das mich deutlich geprägt hat, einer Kultur, die ich immer noch in mir trage und die sich - glaubt es oder laßt es bleiben - auch oft von der dänischen unterscheidet.
Das ist spannend und interessant - und manchmal auch konfliktreich, aber immer bereichernd.

Bis vor knapp 2 oder Jahren war es unmöglich, die dänische Staatsbürgerschaft zu erwerben, ohne dabei die bisherige zu verlieren - im Traum habe ich nicht daran gedacht, meine deutsche Staatsbürgerschaft herzugeben, auch wenn ich in absehbarer, vermutlich sogar unabsehbarer Zeit nicht vorhabe und vorhatte, wieder in Dtld. zu leben.
Ich war dankbar udn froh über die doppelte Staatsbürgerschaft meiner beiden Töchter, und ich konnte merken,daß es viele Ausländer hier in Dk genauso fühlten wie ich, weil der Run auf die Beantragung der dänischen Staatsbürgerschaft (erst) dann einsetzte, als vor kurzem das Gesetz geändert wurde und man seitdem die bisherige Staatsbürgerschaft neben der dänischen behalten darf, wenn man sie annimmt.
DA erst bekamen die Ämter richtig viel zu tun.
Und das hat sicher NICHTS damit zu tun, daß sich diese Ausländer hier bislang nicht wohlfühlten und um keinen Preis die dänsiche Staatsbürgerschaft annehmen wollten, sondern eben damit, daß sie sich der alten Heimat immer noch sehr verbunden fühlten, die ihnen Wurzeln gegeben hat, genug Wurzeln, um zu fliegen.

Wenn ich sehe, wie sich meine Kinder in Dtld. fühlen und aufführen,sehe ich deutlich, daß sie sicher über manches staunen oder sich wundern, trotzdem aber nie wie Ausländer agieren oder sich als Fremde dort fühlen,was eben auch bedeutet, daß sie durchaus mit der deutschen Kultur und den Gepflogenheiten (weitgehend) vertraut sind.
WER will sich eigentlich ernsthaft zum Richter über diese (unsere) Gefühle aufspielen?
Die, die ihre Heimat nie verlassen haben und gar nicht ahnen, wieviele Seelen eine Brust beherbergen kann?
Und nur weil manche es anders fühlen, soll das für alle gelten???

Ich hatte es im Thread unten an Benedikte gerichtet bereits gefragt:
Liebt Ihr mit mit mehreren Kindern dann nur eins?
Bekennt Ihr Euch nur zu dem einen geliebten oder jüngsten oder aktuellem oder wie ???
Sind nicht alle Kinder als Individuen uns gleich lieb und wichtig?
Wen wählt Ihr ab?
Oder seht Ihr nicht die Möglichkeit, aus verschiedensten Gründen beide Heimatländer zu lieben und sich somit auch zu ihnen zu bekennen?
Jemanden vorzuschreiben, wie er sich wann wo wem verbunden zu fühlen hat, geht für mich einher mit Gedankenkontrolle unsderinnert mich auch daran, daß in manchen Staaten als nächster Schritt (?) auch das Sprechen der Muttersprache verboten ist - Landessprache hoch! -
Davon sollte eine Demokratie wie Ihr sie Euch gerade auf die Fahne schreibt in der Diskussion um Özil und Co doch weit entfernt sein.
Gott sei Dank sind da die Politiker nicht ganz so engherzig und engstirnig wie Ihr!

Gruß Ursel, DK

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@tonic2018

Antwort von Korya am 16.05.2018, 11:40 Uhr

Andersrum - der deutsche Pass ist der ausländische bei uns.

Ich bin ja das einzig "deutsche" in ihrem Lebenslauf.
Sie sind in England geboren und mein Mann ist auch kein Deutscher.

Dennoch ist es mir wichtig dass sie auch als Deutsche aufwachsen.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von tonib am 16.05.2018, 11:40 Uhr

Dazu habe ich zwar gar nichts geschrieben und bin ja auch nicht grundsätzlich dagegen (das hatte ich geschrieben), aber etwas dagegen tun könnte man natürlich trotzdem: Pass nicht verlängern und ggfs. die deutsche Staatsangehörigkeit entziehen.

Oder extraterritoriale Steuerpflicht/Berichtspflicht einführen wie bei FATCA, das alleine hat schon dazu geführt, dass einige meiner Bekannten ihre ruhende US-Staatsangehörigkeit aufgegeben haben.

Es gibt schon immer Möglichkeiten, da darf man auch einmal einen Blick auf andere Länder werfen. Nur muss man natürlich den politischen Willen haben und ggfs. auch den Preis dafür zahlen.

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Re: Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Salkinila am 16.05.2018, 11:58 Uhr

Ich denke aber, dass hier eindeutig mit zweierlei Maß gemessen wird. Anscheinend ist es schlimmer, wenn Özil die Hymne nicht mitsingt als wenn Khedira oder Boateng das nicht tun. Liegt das daran, dass die beiden jeweils einen deutschen Elternteil haben? Noch merkwürdiger finde ich, dass auch Podolski nie mitsang und es deswegen nie so ein Aufhebens gab.
Wann fing das überhaupt an, dieses Mitsingen? In meiner Kinder- und Jugendzeit sang beim Fußball niemand mit. Die Weltmeister von 1974 sangen alle nicht - und die waren, wenn mich nicht alles täuscht, allesamt rassereine Biodeutsche :)

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Re: @tonic2018

Antwort von Salkinila am 16.05.2018, 11:59 Uhr

Wenn deine Kinder einen britischen Pass haben, ist der zusätzliche deutsche natürlich ein großer Vorteil nach dem Brexit!

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Lusiana am 16.05.2018, 12:02 Uhr

Ich habe nichts gegen doppelte Staatsbürgerschaft, ich hätte auch gerne eine weitere. Falls es mal ganz dumm kommt, würde ich gerne noch woanders willkommen sein.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Salkinila am 16.05.2018, 12:04 Uhr

Es gibt auch Länder, die einen nicht aus der Staatsbürgerschaft entlassen - für solche Menschen ist die Möglichkeit eines Doppelpasses auch sehr wichtig.

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Re: @tonic2018

Antwort von Korya am 16.05.2018, 12:12 Uhr

Nee, der andere Pass ist Italienisch :-)

Noch den englischen dazu ginge dann wirklich stark in Richtung "nationality shopping" , dass die obige Userin nicht mehr in Deutschland sehen mag.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von tonib am 16.05.2018, 12:12 Uhr

Hast du aber nicht, und damit bist du in gewisser Hinsicht eben schlechter gestellt

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Lauch1 am 16.05.2018, 12:51 Uhr

Du hast über eine Aberkennung geschrieben: Wenn ein Staat die benötigte Information nicht weiter gibt (dass Steuerpflicht besteht, dass eine zweite Staatsbprgerschaft besteht, etc) ist eine Aberkennung nicht möglich.

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Re: Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Silvia3 am 16.05.2018, 12:57 Uhr

1974 war noch zu nahe am 2. Weltkrieg und Stolz auf das eigene Land hatte damals noch mehr "Geschmäckle" als heute. Viele Leute hatten damals auch noch Probleme sich zum deutschen Staat zu bekennen, da die Aufarbeitung der NS-Zeit noch weniger weit vorangeschritten war als im Jahr 2018 und es auch noch zwei deutsche Staaten gab.

Wenn sich aber ein Fußballer, der als Repräsentant seines Landes gilt, zu einem Diktator eines anderen Landes bekennt, gleichzeitig aber die "eigene" Nationalhymne verweigert, weil er sich nicht dem Land verpflichtet fühlt, für das er spielt, dann hat er in dieser Nationalmannschaft nichts verloren.

Der Vorstand von Mercedes fährt auch nicht BMW!

Silvia

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Re: Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Shanalou am 16.05.2018, 13:14 Uhr

Quatsch! Das erste Mal, dass ich Deutschlandfahnen im Pulk und einen plötzlich aufkeimenden Nationalstolz ernsthaft bemerkt habe, war 2006 bei der Fußballweltmeisterschaft. Und das ist noch gar nicht so lange her. Jemanden dafür zu kritisieren eine Nationalhymne nicht mit zu singen, ist so ziemlich das Lächerlichste.
Was Özil und Gündogan getan haben, ist allerdings so ziemlich das Blödeste, was sich deutsche Nationalspieler leisten können. Trotz allem sind es nur Fußballer und da erwarte ich guten Fußball und keine herausragende Intelligenz. Wenn sie Erdogan so toll finden, so ist das ihre Privatangelegenheit.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von tonib am 16.05.2018, 14:59 Uhr

Da hatte ich eher Kampf beim IS im Blick.

Man könnte ja z.B., auch die Durchführung von türkischen Wahlen in Deutschland an diese Informationen knüpfen. Wege gäbe es schon.

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Re: Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Einstein-Mama am 16.05.2018, 15:00 Uhr

Das Schwenken der Nationalflagge, wenn die Deutsche Mannschaft gewinnt, wird übrigens von den schwerst Vaterlandstreuen (ich lass den Begriff Nazi jetzt einfach mal weg, nä?) sehr kritisiert.

Weil, das ist nämlich widersprüchlich, stolz aufs deutsche Team zu sein, wenn man es sonst ablehnt sich mit der genannten Fahne im Alltag zu schmücken.
Und eben, weil „Die Mannschaft“ überwiegend aus Migranten besteht.

Der gemeine Patriot lehnt daher diese Mannschaft auch ab und ignoriert die WM.

Also wegen mir kann Deutschland gerne anfangen nur noch reinrassigen Fußball zu spielen. In der Nationalelf nur reinrassig Deutsche, in der Liga nur Bayern, Nürnberger, Hamburger etc. die dort jeweils geboren und aufgewachsen sind.

Wäre mal interessant zu erfahren wie groß wir da noch im Fußball wären, so international betrachtet....und natürlich ob die Bayern dann weiterhin Meister wären.

Ich glaub’s ja mal nicht.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von Lauch1 am 16.05.2018, 15:23 Uhr

Wie denn? Hier ist (bis auf Ausnahmefälle) nur eine Staatsbürgerschaft erlaubt. Willst du jeden Wähler, der in die Botschaft, in ein Konsulat zur Wahl geht durchsuchen, ob da ein Pass ist? Oder Briefe, die Wahlzettel enthalten könnten abfangen. Die Türkei gibt keine Informationen weiter, weder zur Staatsbürgerschaft, noch zur Steuerpflicht.

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Einstein u Shanalou

Antwort von Tonic2108 am 16.05.2018, 15:58 Uhr

Darum geht es doch gar nicht und du kommst total vom Thema ab.
Niemand aber auch gar keiner hat hier gesagt, dass in der deutschen Nationalmannschaft nur Biodeutsche mitspielen dürfen. Wenn ich aber als Deutscher mit Migrationshintergrund so eine Position inne habe ( und ja, ich glaube auch dass es für viele junge Spieler eine Ehre ist in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen), bringt das einfach eine gewisse Verantwortung mit sich.
Sich öffentlichkeitswirksam mit Erdogan ablichten und mit „mein hochgeachteten Präsident“ zu signieren, zeigt eben die Einstellung und die ist nicht Deutschland zugewandt.

Ich finde bei der Doppelten Staatsbürgerschaft macht auch einen großen Unterschied ob ich ein Elternteil aus Deutschland und eines aus meinetwegen der Türkei habe, als irgendwann auf dem Papier eingedeutscht zu werden. Und in diesem Fall offenbar nur um vom System zu profitieren.

Das mitsingen oder auch nicht der Nationalhymne ist ja nur ein Puzzle Teil welches sich ins Gesamt-Bild fügt.

Schließe mich Silvia an.

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sie hat aber von beiden Eltern Seiten die Stattsbürgerschaft

Antwort von Milia80 am 16.05.2018, 15:58 Uhr

da finde ich es durchaus ok auch beide zu behalten.

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Re: @tonic2018

Antwort von Tonic2108 am 16.05.2018, 16:00 Uhr

Es macht für mich einen großen Unterschied ob ein Elternteil aus der einen Nation und eines aus der anderen kommt. Dann macht eine doppelte Staatsbürgerschaft eventuell durc aus Sinn und da kann ich die Motive auch nachvollziehen. Die Motive von anderen dagegen kann ich auch nachvollziehen, aber nicht befürworten.

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Re: Siehe Beitrag von Ralph unten bei Gündogan und Özil

Antwort von Tonic2108 am 16.05.2018, 16:02 Uhr

Privatangelegenheit wäre es wenn Sie für den FC Unterholzhausen am Arsch der Welt spielen würden oder es für sich behielten.

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von tonib am 16.05.2018, 16:10 Uhr

Weil wir nicht darauf bestehen. Könnten wir aber. Und wenn es darauf ankommt, wird ja doch immer sehr schnell klar, ob jemand auch noch die türkische Staatsbürgerschaft hat.

Das ist ja wohl ein Witz bei einem EU Beitrittskandidaten (wobei, das hat sich ja GSD auch erst einmal erledigt, hoffe ich).

Auch die Forschungen bei HartzIV nach Auslandsvermögen könnten vertieft werden.

Die Wahlen waren übrigens nicht nur in Konsulaten, sondern an deutschen öffentlichen Orten, die D nicht zur Verfügung hätte stellen müssen.

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Salkinila

Antwort von Tonic2108 am 16.05.2018, 16:11 Uhr

Vielleicht liegts ja auch einfach daran, dass Boateng sich nicht zu Erdogan bekannt und er auf den Fotos nicht drauf war. Und die anderen auch nicht. Das nicht mitsingen ist nur ein Puzzleteil, das ins Gesamtbild passt - versteh es doch endlich.

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@crisgon off-topic

Antwort von oma am 16.05.2018, 17:44 Uhr

Als komplett talentfreie Fremdsprachenlegasthenikerin möchte ich vor dir und deinen fehlerfreien deutschen Texten mal meinen virtuellen Hut ziehen...

Damit bist du mir schon häufiger aufgefallen. Und da man nicht nur in den Foren, sondern leider mittlerweile auch in der Tageszeitung Augenkrebs kriegt von den Rechtschreibfehlern (und ich meine nicht die offensichtlich von der Autokorrektur verursachten oder die Tippfehler, die jedem mal passieren...), freue ich mich immer darüber. Deutsch lernen ist ja nicht leicht, wie man sagt. Deshalb hast du meinen vollen Respekt.

Der Inhalt deines Beitrages hat mir übrigens genauso gefallen.

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Re: Einstein u Shanalou

Antwort von Einstein-Mama am 16.05.2018, 17:57 Uhr

Guggst du, das ist eben doch der pauschale Rundumschlag.
https://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Oezil-und-Guendogan_768600.htm

Die AFD hat ja das Schlachtfest diesbezüglich auch schon eröffnet, ebenso der Pegida-Kokser und genau DAS finde ich übel.
Daher wäre es natürlich wünschenswert, dass die beiden freiwillig aus der Elf aussteigen um genau solchen Ausschlachtern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Und natürlich, im Zusammenhang mit dem Trikotgedöns von Özil, ist das Verweigern der Hymne, schon als das zu sehen, was es ist.

Der Özil ist dumm, der Andere aber nicht, der wusste genau was er tut.

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Re: @crisgon off-topic

Antwort von crisgon am 16.05.2018, 18:02 Uhr

Vielen Dank!
Dein Lob freut mich sehr!

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Nationalspieler ist wie Beamter

Antwort von Benedikte am 16.05.2018, 18:26 Uhr

man ist dann immer für Deutschland im Dienst

ich bin nur, ausschliesslich und schon immer Deutsche

und als Beamtin würde mir sowas sofort eine Disziplinarstrafe einbringen wenn ich Erdogan ummschleimen würde in aller Öffentlichkeit

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Re: Salkinila

Antwort von Salkinila am 17.05.2018, 11:53 Uhr

Moment: mir ging es hier nur um das Mitsingen, oder eben nicht, der Nationalhymne, und zwar VOR der Özil-Gündogan-Erdogan-Geschichte. Da wurde nämlich vor allem Özil kritisiert, die anderen weniger und Podolski gar nicht!

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Re: Doppelte Staatsbürgerschaft

Antwort von dhana am 17.05.2018, 18:21 Uhr

Hallo,

mich stört nicht die Doppelte Staatsbürgerschaft, mich stört auch nicht ob jemand singt oder nicht.

Aber wenn jemand, der durch sein Amt oder seine Position z.B. in einem Nationalkader - egal ob Fußball, Skifahren oder Judo ect. hergeht und Erdogan als seinen Präsidenten bezeichnet - dann bin ich schon der Meinung, das er kein Vertreter für Deutschland sein kann. Dabei ist mir der Migrationshintergrund oder auch nicht völlig egal - jemand der Deutschland vertreten möchte, der muss sich auch komplett hinter Deutschland als sein Land stellen.
Mich würde in DEM Zusammenhang auch stören, wenn jemand das niederländische Königshaus als sein Königshaus bezeichnen würde, oder die englische Königin als sein Königin. Auch da würde ich sagen, dann soll er halt in der dortigen Nationalmanschaft spielen.

Hat jetzt gar nichts damit zu tun, ob jemand die Doppelte Staatsbürgerschaft hat - der hat für mich die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere mit dieser Staatsbürgerschaft auch.
Aber ist es wirklich zu viel verlangt, das jemand der (sportlich) Deutschland vertreten will und im Nationalkader ja auch alle Förderungen und Vorteile mitnimmt - der der auch 100% zu Deutschland und dessen Grundrechten steht?

Gruß Dhana

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