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Geschrieben von Lillimax am 29.09.2021, 16:03 Uhr

Dinge, die man NICHT tut, hängen einem meist Jahre nach. Von mir daher ein Go!

Es ist halt, wie sehr oft im Leben: Man muss es aushalten, auch mal fies anzuecken, wenn man etwas Ungerechtes nicht schlucken oder hinnehmen will. Das gehört für mich zum Leben dazu. Natürlich ist es peinlich, weil man demjenigen ja wieder unter die Augen tritt und von ihm abgelehnt wird. Aber dafür weiß man, dass man das Richtige getan hat.

Wo man aber eine Ungerechtigkeit aus Angst geschluckt hat, hängt einem das ewig nach, meist Jahre, manchmal Jahrzehnte. Immer wieder spielt man die Sache durch und regt sich auf. Dinge, die man NICHT getan hat, kann man schwer abschließen. Sie beschäftigen einen also gern 100 mal so sehr, wie Situationen, in denen man das Richtige getan hat und dies vielleicht unangenehme Folgen hatte. Der Preis fürs Stillhalten ist hoch.

Ich habe meinen Chef zwar noch nicht verklagt, aber ich habe in meiner beruflichen Laufbahn zweimal einer/einem Vorgesetzten eine unangenehme Meinung/Wahrheit gesagt. Einer Chefin, weil sie übergriffig war (mich z. B. duzte, wenn sie wütend wurde, selbst aber gesiezt werden wollte). Einem Chef, weil er rücksichtslos war und immer davon ausging, dass ich seine Fehler ausbügele. Jeweils sachlich, aber relativ barsch, weil ich stinksauer war. Beide Male war ich völlig sicher, dass ich sofort entlassen werden würde. Beide Male war das nicht der Fall, ich hätte es aber in Kauf genommen.

Und ja, ich würde auch zum Anwalt gehen und klagen, wenn mir Geld zustehen würde, und zwar ohne lange zu zögern. Menschen, die anderen dreist ihren hart verdientes Geld vorenthalten wollen, müssen die Erfahrung machen, dass es so nicht geht. Es gibt zum Glück keine Leibeigenen mehr, und ich will auch nicht zurück ins 19. Jahrhundert. Ich habe eine Arbeitsleistung zu bieten, und zwar eine ziemlich hoch qualifizierte, und dafür verdiene ich Anerkennung, Wertschätzung und eine angemessene Bezahlung.

Von mir also ein Go! Allerdings denke ich, dass Du vielleicht langfristig dann einen neuen Job brauchen wirst. Entweder wegen einer Kündigung „aus betrieblichen Gründen“, oder weil die Situation psychisch unhaltbar wird. Das musst natürlich nicht so sein, es gibt sicher auch die Möglichkeit, sich (nach erfolgreicher Klage) zu versöhnen und zu sagen “Schwamm drüber”, aber das musst nicht klappen.

LG

 
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