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Geschrieben von Benedikte am 15.11.2015, 9:37 Uhr

Daffy- kannst Du mehr dazu schreiben?

Daffy,
auch ich sehe ja, dass ein Grossteil der Fluechtlinge eben nicht nur sein Leben retten will, sondern mit handfesten Vorstellungen von einem materiell besseren Leben kommt. Fuer mich auch die Erklaerung dafuer, dass die Leute ueber zig sichere Laender gezielt nach Deutschland stroemen und bspw nicht in Slowenien oder Oesterreich bleiben.


Und das Problem ist halt, dass man in D fuer ein richtig gutes Leben auch ordetnliches Geld braucht, deutlich ueber Hartz 4. Das kann man erben, heiraten, im Lotto gewinnen/ aber den meisten bleibt ja nur die profane Moeglichkeit der Erwerbsarbeit. Und zu gutbezahlter Erwerbsarbeit oberhalb des Mindestlohns muss man Qualifikationen mitbringen, die die Fluechtlinge im Regelfall nicht haben.

Und genau, was Du schreibst, wenn sie erkennen, wie anstrengend der Erwerb von Qualifikationen ist, gerade wenn Du aus einem voellig anderen Kulturkreis kommst und viele hier vorausgesetzte Kulturtechniken nicht kennst, die Huerde des Spracherwerbs vor Dir hast und dann erkennen, dass sie durch arbeit sich nicht den Lebensstil erarbeiten koennen, wegen dem sie gezielt nach Deutschland gekommen sind (und eben nicht in Oetserreich geblieben sind oder nach Frankreich gegangen sind oder in Slowenien oder Kroatien geblieben sind), dann bricht Enttaeuschun, Wut, Aggression aus und Schluss mit Nettigkeit und Dankbarkeit. Bei vielen.

Kannst Du mehr schreiben, wie Du die Fluechtlinge erlebst? Was Du genau machst? Mein Mann ist Lehrer und er und Kollegen, gerade aus der Erwachsenenbildung, erzaehlen das auch. Einer ist an einer Abenschule und erzaehlt Schoten, dass ich es kaum glauben kann. Englischunterricht fuer erwachsene Fluechtlinge, die sich im Umterricht laut unterhalten und am Smartphone spielen und sich weigern, Hausaufgaben zu machen. Wobei das wie gesagt ein Kollege ist. Ich bin jedenfalls an realistischen Erste Hand Eindruecken interessiert. Gerne per PN, mir ist ja auch aufgefallen, dass realistische Eindruecke hier gerade von den Vielschreiberinnen scharf kritisiert werden.

Benedikte

 
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