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Geschrieben von Ralph am 27.09.2004, 12:54 Uhr

Adoption als alleinige Ultima Ratio höchst fragwürdig!

Hallo,

ich habe nicht alle Postings unten gelesen (bin hier schließlich auf Arbeit!! *gg*), möchte aber trotzdem meine Meinung kundtun.

Ich stelle zunächst einmal die These auf, daß die allermeisten potentiellen Adoptiveltern ein Kind adoptieren wollen, weil sie selbst, aus welchen Gründen auch immer, bisher kinderlos geblieben sind. Der Fall, daß ein Kind zusätzlich zu leiblichen Kindern adoptiert wird, halte ich für eher die Ausnahme als die Regel (verbessert mich, wenn ich falsch liege).


Das bedeutet, irgendjemand hat es unten schon angerissen, daß durch die Osyssee, durch die diese Eltern gegangen sind (zunächst verwzeifelt selbst Kinder krigen wollen, dann der Ritt auf dem Amtsschimmel), sie auf das Kind unbewußt einen hohen Erwartungsdruck ausüben. Auch sehe ich sehr wohl auch die Gefahren, positive Aspekte am Kind sich selbst, negative irgendeinem Fremdverschulden zuordnen zu wollen.

Ich habe es bereits mehrmals in engstem Freundes- und Bekanntenkreis erlebt, daß Adoptivkinder zum einen mit ihrer fehlenden Identität nie im Leben klargekommen sind, unter Minderwertigkeitskomolexen leiden und sich in irgendeiner Form einsam und verlassen fühlen, zum anderen, daß die Adoptiveltern nicht diese bedingungslose Liebe auch bis ins Erwachsenenalter hinein leben, wie es leibliche Eltern normalerweise tun.

Die Adoptiveltern waren übrigens keine geistigen Dummschwätzer, sondern hochgebildete Menschen, die überhaupt nicht auf die Idee kämen, daß in ihrer beziehung zum geliebten Adoptivkind ein dramatischer Strickfehler besteht.
Ich allen Fällen habe ich eine Blindheit der Adoptiveltern erlebt, die mich erschüttert hat.

Folglich komme ich zu dem resümee, daß eine Adoption sicherlich besser als so manche andere lebensituation für das Kind ist (Heimunterbringung z.B.), daß aber in der Adoption seelische gefahren lauern, die einige hier offenbar unterschätzen oder ziemlich gedankenlos als nicht relevant beiseite schieben wollen, im besten Fall nicht kennen.
All das ist fatal.

Das ist um Himmels willen kein Angriff auf die Adoptionseltern schlechthin, aber es handelt sich um Probleme, die sehr real sind.
Hinzu kommen noch die Schilderungen Marits hinsichtlich der Beziehungen Herkunftsfamilien - Adoptivfamilien. Wie steht es um das recht des Kindes auf kenntnis seiner Herkunft? Wie stehen die Adoptiveltern dazu, wann würden sie "es" dem Kind ggf. sagen?

So, und nun zur Ausgangsforderung, eine schwangere Mutter möge doch bitte nicht abtreiben, sondern das Kind zur Adoption freigeben.
Ich kann mir jetzt, nachdem ich ein paar Tage über dieses Thema nachgedacht bhabe (hab extra nichts gepostet, wie Ihr vielleicht bemerkt habt...) sogar noch besser vorstellen, daß eine Mutter dann lieber abtreibt, wenn sie das alles weiß und zusätzlich noch den Trennungsschmerz vom Kind nach 9 Monaten buchstäblicher "Verbundenheit" vor Augen hat. Kann ich sehr gut nachvollziehen.

Viele Grüße
Ralph/Snoopy

 
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