Französisch ja oder nein.

Hej!

Mich beschleicht bei solchen Posts oft ein ungutes Gefühl. Klar macht man sich als Mutter Gedanken, aber dieses ganze Wählen führt eben genau auch zu solchen Überlegungen.
Das kann mein Kind gar nicht, hat es noch nie gemacht, wie soll es da bestehen?
Und das wiederum kann leicht zu den sich selbsterfüllenden Prophezeihungen führen: Wenn alle meinen, wenn meineEltern(sogar) meinen, ich kann das nicht, dann kann ich das auch nciht.

ich will bestimmt nicht das andere Extrem, mit dem ich groß wurde, beschönigen,aber wer diese ganze Wählerei mit Wenns und Abers nicht hat,d erwird halt gezwungen, sich etwas anzueignen und zu üben,was NOCH nicht kann.
denn bei uns hieß es eben:
Das heißt nicht: das kann ich nicht.
Es heißt: Das kann ich NOCH nicht.
Inder Schule ist man dioch, um zu lernen; sich darauf auszuruhen, daß man etwas nicht kann , ist doch an diesem Ort der - pardon: dümmste Spruch.

Das ist so bei mir die eine Sache.
Und die andere Frage, die ich dann sofort habe:
Wo ist da das Kind - oder hab ich etwas überlesen?
In diesem Alter lasse ich noch alles selbst entscheiden, aber ich höre doch schon deutlicher auf das, was das Kind sagt.
Will es Fremdsprachen lernen?
Ja, nun, die lernt man durch Sprechen .In der Schule geschieht das meistens vor der ganzen Klasse.
Dann muß das Kind dadurch.
ich kann doch nicht für alles, was mein Kind gern will, Sonderregeleungen aushandeln.
Es gibt nunmal nicht immer nur die Bonbonseite - es gibt auch die harte Seite dazu, und es schadet nicht immer, wenn man die auch mitnimmt und auch mal dem Kind überläßt mit einem: Sorry, aber wenn Du das willst, dann gehört das andere auch dazu.
Es dem Kind zutrauen, durch Worte und Haltung vermitteln: "das kommt, du wirst sehen,du schaffst das," macht Mut und zeigt, daß man Vertrauen zum Kind hat.
Alles andere ist eben doch eher "wasch mich - oder hier: ich möchte schwimmen, aber mach mich nicht naß."

Ich glaube,wir nehmen mit unseren Sorgen den Kindern oft auch die Chance, sich zu erpoben - wir nehmen Grenzen vorweg, die sich doch gerade auch im Kindesalter noch dauernd verrücken und verändern,wir entmutigen statt ermutigen und wir bewerten die Riskien (welche eigentlich?) höher als die Chancen.
Wenn das Kind jetzt nicht (wieder) eine Chance bekommt, das zu üben, das zu lernen,was es noch nicht, wann dann??? Wann soll es dann dann üben, lernen und auch können?
Und selbst wenn es (diesmal/wieder) scheitert: Ist es nicht auch eine Chance - eine, zu lernen, wie man mit Enttäuschungen umgeht, mit Mißerfolg und mit Fehlschlägen?
Ist es nicht gut, wenn das Kind begreifen lernt, daß es manchmal auch an einem selbst liegt, wenn die eigenen oder die Erwartungen anderer enttäuscht werden -- und daß man das manchmal hinnehmen muß, aber oft auch selber ändern kann?

Man könnte es doch auch machen wie Pippi Langstrumpf: "Das habe ich ja noch nie gemacht, darin bin ich darum bestimmt richtig gut."

Viel Glück - ich finde es gut, daß sie angemeldet ist - wenn sie selbst Französisch lernen möchte!

Gruß Ursel, DK