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Geschrieben von mozipan am 23.11.2011, 13:30 Uhr

Erfahrung - achtung lang.

Also eine Empfehlung für eine bestimmte Schule kann ich dir nicht geben, da wir sehr weit weg von München wohnen.

Allerdings habe ich nun inzwischen mit meiner großen Tochter seit Sommer Erfahrungen mit dem Ganztagsgymnasium.

Sie hat Unterricht von morgens 7.50 Uhr bis Nachmittags 16.05 Uhr.

Sie hat die normalen Unterrichtsstunden, die eine Regelklasse des Gymnasiums halt auch hat, nur mehr über den Tag verteilt.

Sie hat montags morgens eine "Ankommstunde", wo vom WE erzählt werden kann und auch mal was besprochen wird, was die Woche über laufen soll etc.

Freitags hat sie eine Stunde Klassenrat, wo über Probleme in der Klasse oder gewünschte Veränderungen, geplante Projekte o.ä. gesprochen werden kann.

DAnn gibt es 2 Unterrichtsstunden Lernmethodik in der Woche, wo das Lernen gelehrt wird. Wie lerne ich und wie bereite ich mich beispielsweise auf eine Klassenarbeit vor, welche Dinge sollte ich immer nacharbeiten, wie sollten die Unterlagen am besten geführt werden, wann sind die günstigsten TAgeszeiten zum Lernen usw.

Eine Wochenstunde ist freies Arbeiten, da können die Kinder dann entscheiden, was sie dann machen (Lernaufgaben, Vokabeln oder so). 2 Wochenstunden sind Lernzeit, wo die Lernaufgaben erledigt werden. Lernaufgaben sind mit Hausaufgaben zu vergleichen, nur dass sie halt nicht zu Hause gemacht werden. Lernzeit ist normalerweise mit zwei Personen besetzt (1 Lehrer, 1 FSJler).

2 Wochenstunden gibts AG (diverse Angebote)

Jeden Nachmittag gibt es je 1 Hauptfach (Deutsch, Mathe, Englisch, NaWi) 60 Minuten vertiefenden Unterricht, wo fordern und fördern auf dem Programm steht. Themen werden vertieft usw. Von diesen 60 Min sind immer noch ca. 15 Min. Zeit für freies Arbeiten zur Verfügung, wo dann auch noch mal gelernt werden kann, oder etwas ins Reine geschrieben wird etc.

Sie haben vormittags genauso 2 Pausen wie die Regelklassen auch und Mittags 45 Minuten Essenspause, wo sie in der Mensa essen und anschließend 30 Minuten Regeneration, wo sie sich neigungsgemäß entweder ausruhen, spielen, lesen, Sport oä. machen können. Es stehen dafür diverse Räumlichkeiten mit entsprechender Ausstattung zur Verfügung. Jede davon mit einer Lehrkraft oder einem FSJler ausgestattet, der die Kinder entsprechend betreut, anleitet und die Aufsicht hat.

Wir (das heißt in erster Line meine Tochter) finden das Klasse. Sie kommt sehr gut damit zurecht. Etwa ein drittel ihrer Klassenkameraden leider nicht so gut. MAn muss schon ganz schön selbständig sein, um seinen Kram so einzuteilen, dass immer alles erledig ist, wenn man nach Hause kommt. Die Kinder müssen sich da schon sehr organisieren. Viele schaffen das nicht, oder noch nicht und bringen noch manches an Arbeit mit nach Hause. Bei den allermeisten wird das aber zusehens besser.

Meine hat das relativ schnell raus gehabt. Vokabeln lernen, oder mal extra Übungen für ne angekündigte Arbeit, macht sie meistens zu Hause. Ganz selten hat sie mal noch etwas ins Reine zu schreiben. Das dauert aber dann höchstens 15 Minuten. Freitags haben sie um 13 Uhr Unterrrichtsschluss und dann werden auch Hausaufgaben aufgegeben. Die macht meine Tochter neuerdings meistens dann samstags morgens. Sie organisiert sich dann auch die kommende Woche durch. Was brauche ich für wann usw.

Die meisten Kinder gewöhnen sich an diese Arbeitsweise und können das irgendwann ganz gut. Es gibt einige wenige, für die die Schulform Ganztagsschule nicht geeignet ist, das sagen auch die Lehrer, diese Kinder kommen nie damit zurecht und wechseln irgendwann in eine Regelklasse oder eine Klasse mit nur Hausaufgabenbetreuung nachmittags.

Bei unserer Schule lief der Einstieg der diesjährigen Ganztagsklasse nicht besonders gut, da die Schule viel Lehrerausfall hat/hatte, der irgendwie aufgefangen werden musste. Da die Behörde keine Lehrpersonen als Vertretung zur Verfügung stellte, wurde an den Stundenplänen rumgeschraubt soviel nur geht. Das hatte speziell für die Ganztagsklasse zur Folge, dass der Stundenplan nicht so eingehalten werden konnte wie geplant und die Lernzeiten nicht oder zu so ungünstigen Zeiten stattfanden, so dass es die Kids unmöglich schaffen konnten, alle Aufgaben zu erledigen. Daher wurde dann einiges noch mit Heim gebracht, was nach einem ganzen Schultag natürlich super doof ist.

Das besserte sich dann nach 3 bis 4 Wochen und seit nach den Herbstferien läuft es sehr gut. Der Stundenplan (Verteilung der Stunden und Lernzeiten) ist zwar noch suboptimal aber ich hoffe dass sich da auch bald noch mal was dran ändert.

Mittagessen in der Mernsa gibts vom Catering und schmeckt meiner Tochter meistens gut. Ich kenne aber viele Kinder die meckern übers Essen, kenne aber auch sowieso viele Kinder, die sehr mäkelig (auch zu Hause) mit dem Essen sind, daher vermute ich auch, dass das damit zu tun hat. Klar schmeckt auch meiner Tochter mal was nicht, aber das ist ja normal. Nicht jeder mag alles. Die Kinder haben 3 Menues zur auswahl und müssen per Chipkartensysthem am jeweiligen Tag bis spätestens 8.00 Uhr ihr Menue am Terminal auswählen. Man kann das auch zu Hause online machen und wenn man will auch für die gesamte Woche im Voraus. Es ist eine neue Mensa in Planung, in der dann auch selbst gekocht werden soll, dann fällt das Catering natürlich weg und es wird ein Koch eingestellt.

Ich bin, von den Anfangsschwierigkeiten mal abgesehen und von dem immer noch nicht ganz optimalen Stundenplan, sehr angetan von dieser Schulform und auch meine Tochter fühlt sich dort sehr wohl. Sie ist dort mit ihren Freunden zusammen und hat einiges an Möglichkeiten. Sie kommt um 16.30 Uhr zu Hause an und ist dann an 9 von 10 Tagen auch fertig. Ihre Freundinnen die gymnasiale Regelklassen besuchen, kommen um 14.00 Uhr nach Hause, essen dann und beginnen dann evtl. um 15 Uhr die Hausaufgaben. Die sind dann auch nicht vor 16.30 Uhr fertig. Außerdem weiß ich, dass meine Tochter ihre arbeiten in der Schule viel zügiger erledigt als zu Hause. Zu Hause rennt sie mal hier mal dort hin während der Arbeit, unterhält sich mit uns und unterbricht die Arbeit für jeden Quatsch, das dauert oft eeeeeewig. Daher bin ich froh, dass wir das nur 1 mal in der Woche haben.

Wenn ihr mehrere echte Ganztagsschulen zur Wahl habt, würde ich es 1. von der Konzeption, 2. von der Entfernung Wohnung-SChule und 3. vom Wunsch des Kindes abhängig machen, auf welche Schule das Kind letzten Endes geht.

Die Konzeptionen kann man sich an den Info-Abenden gut erklären lassen.

 
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