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Geschrieben von Anonymous06 am 07.03.2023, 14:06 Uhr

Ich schäme mich

Hallo, ich bin zwar keine Mutter aber ich habe mich hier angemeldet, weil ich euren Rat brauche. Das wird sehr lang, also nehmt euch Zeit.

Findet ihr, dass es ein Unterschied macht, ob jemand auf einem Gymnasium war und schlechte Noten hatte oder auf einer Realschule mit denselben Noten? Das Gymnasium ist ja ein höheres Niveau.

Ich habe ein Fachabitur von 3,5(weiß nicht, ob das ne 3- oder 4+ ist). Bei mir kamen z. B gesundheitliche, psychische und andere Probleme dazu, die anhielten. In der 8 und 10 musste ich eine Nachprüfung machen und die 12 wiederholen. Hatte auch mit einem Todesfall in der Familie zu kämpfen. Ich war überfordert und wenn ich es psychisch nicht so schwer mit meiner Krankheit (Turner Syndrom) gehabt hätte und nicht mit meiner sozialen Angststörung zu kämpfen gehabt hätte, hätte ich locker ein Abi von 1 oder 2 gemacht. Es ging halt damals nicht. Muss ich mich jetzt deswegen mein ganzes Leben lang schämen? Natürlich heißt es immer, dass Noten den Wert eines Menschen nicht bestimmen, aber im Endeffekt tuen sie es doch. Ich hatte so viele Vorstellungsgespräche, wo die Leute zu mir meinten: du hast noch ein Jahr zum Abi gehabt, warst du zu faul oder was? Wenn sie 3/4 Punkte in Mathe haben, wieso glauben sie dann, dass sie die Ausbildung schaffen? (ein Zahnarzt bei dem ich zum Probearbeiten war)

Nach dem schulischen Teil der FHR habe ich ein FSJ gemacht und mache jetzt die Ausbildung zur MFA im Krankenhaus. Ende März schreibe ich die Abschlussprüfungen.

Nur meine FSJ-Vermittlerin meinte damals zu mir: Sie brauchen sich nicht schämen, sie haben Fachabitur. Mein Physiklehrer meinte damals: sie haben Fachabitur, das kann ihnen keiner nehmen.

Fändet ihr es komisch, wenn man sich für so einen Abschluss nicht schämen würde und sogar sagen würde: ich hab Fachabitur?! Für mich klingt es halt komisch, wenn ich das sage. Vor allem mit so einem Schnitt. Und klar, interessiert das nach der Ausbildung keinen mehr aber es belastet mich, weil ich es weiß.

In der Ausbildung habe ich nämlich viel bessere Noten (1,5-1,8), habe aber das Gefühl, dass mich die Menschen wegen den damaligen Noten meiden, mich vielleicht sogar als dumm bezeichnen.

Meine Mutter hat damals darauf behaart, dass ich auf dem Gymnasium bleibe. Aber es ist doch trotzdem ein Unterschied, ob ich diese Noten auf dem Gymnasium oder auf einer Gesamt/Realschule habe. Oder?

Ich hatte halt eine soziale Phobie, von daher.. Ich habe in einige Sachen sehr viel hineininterpretiert. Meine Stufenleitung war an sich sehr unterstützend. Diese ehemalige Klassenkameradin hat mir letztes Jahr an der U-Bahn Station aufgelauert hat und mich als Mobberin und Schlägerin bezeichnet hat, mir gesagt hat, dass meine Rache kommen wird.

Sie war nicht gerade beliebt bei den Lehrern und hat halt in unserer letzten Bio-Stunde in der Mottowoche die Lehrerin gefragt, ob sie glaubt, sie würde das Abitur schaffen. Sie hat die ganze Stunde wirklich herumgealbert und dann meinte die Lehrerin nur: So bestimmt nicht.

Dann hat dieses Mädchen für mich auch gefragt: Und was ist mit x? Glauben Sie, sie schafft das? Die Lehrerin meinte halt: ja, x schafft das. Ich hatte bei ihr in der 10 meine Nachprüfung.

Ich hatte auch eine andere Lehrerin, die vor der ganzen Klasse gefragt hat, warum ich denn nie was sagen würde. Ich würde eine unsichtbare Mauer um mich ziehen (Sagen sie doch mal: Hier bin ich, das kann ich!). Ich hatte bei ihr am Anfang eine 2 und dann in der Q2 eine 4.

Ich war natürlich notentechnisch nicht gut, aber immer zurückhaltend. Keine Schwänzerin. Da waren andere schlimmer dran (Drogen, Ex-Freundin mit Messer bedrohen etc.). Wahrscheinlich war das meine Einschätzung, weil sie kalt gegenüber mir waren. Ich hab auch nie wirklich mit ihnen kommuniziert. Also genervt wäre da schon unpassend.

Mein Lehrer der Stufenleitung (wir hatten 2) ist am Anfang des Unterrichts zu mir und hat mich mit großen Augen angeguckt (Kriegen Sie die Zulassung?). Also ich meinte "Wahrscheinlich schon", sah er erleichtert aus("Okay gut!").

Ich hab die letzte Mottowoche mitgefeiert und bin zweimal in der Abi-Zeitung, das ist natürlich etwas wofür ich auch gerne im Boden versinken würde.

Ich habe dann halt damals in Physik ein Referat gehalten und hab für die Besprechung meinen Onkel mitgenommen(war 19). Meine Stufenleitung meinte ich soll es tun, weil es um Punkte für die Zulassung geht. Diese Lehrerin hat mich in der 7 während eines Referates zum weinen gebracht und deswegen wollte ich nicht alleine mit ihr reden. Als wir fertig waren, kam eine andere Lehrerin mit einer Schulbegleiterin aus dem Lehrerzimmer und haben so komisch gelächelt. Ab da war ich unten durch bei den Lehrern. Diese Frau meinte allerdings nach der Deutsch-Vorabiklausur(die eine 3 war): Sie haben da kaum Rechtschreibfehler drin, sie packen das. (während sie mein Knie getäschelt hat).

Ich habe in der Ausbildung in Englisch eine 1 und hatte damals im LK eine 3, trotzdem meinte die Lehrerin zu mir, dass ich eine tolle Aussprache habe. Sie hat mich auch sonst immer beobachtet, weil sie wusste das mein Opa verstorben war. Während des Unterrichts, wo ich was vorstellen musste, meinte sie halt: Das Beste kommt zum Schluss. Während der Studienfahrt hat sie mich gefragt: Du gehst aber nicht alleine los, oder?

Natürlich wurde ich auch von Lehrern gemobbt. Ich hatte eine Mitschülerin, die sich bei meiner Sportlehrerin beschwert hat(Sie macht nichts und steht nur rum). Diese Lehrerin hat mich sowieso nicht gemocht. Ich hab ihr einmal eine Entschuldigung nach der Anwesenheitsliste gegeben und sie hat mich vor der Klasse zusammen geschrien(Kann ich Gedanken lesen?!). Sie hat mich und zwei Mädchen zur Seite gezogen und sich dann zu mir umgedreht und meinte: Und du? Ich kenn dich seit der 7 und hab dir vertraut! Während des Unterrichts hat sie immer mit einem Lehrer beobachtet wie ich renne und gelacht. Ob sie mich ausgelacht haben, weiß ich nicht. War wahrscheinlich auch nur meine Interpretation.

Ich meinte nur, dass ich sie beim Durchgehen der Anwesenheit nicht stören wollte. Wo wir Badminton gespielt haben, hat sie mich mit dem 2m großen Referendar (bin 1,50 groß wegen Turner) zusammen getan(Zeig ihr das mal, sie kann das nicht). Meine beste Freundin hatte auch ihre Probleme mit ihr und hat sich zwei mal beschwert. Danach meinte diese Lehrerin, dass sie ja ihren Ruf zerstören würde und das wäre Verleumdung, sie würde zur Polizei gehen. Nach dem Gespräch mit der Stufenleitung und wo meine Freundin fertig war, hat ich sie in Philosophie im Wiederholungjahr. Ich hatte mich auch schon beschwert, aber meine Stufenleitung meinte, dass ich nochmal mit ihr reden soll. In der 10 habe ich bei ihr eine 1 geschrieben und sie hat die Klasse für mich klatschen lassen. Geredet mit ihr alleine, habe ich nie. Ich wusste auch wie meine Freundin war. Ein Mädchen hat mit mir wiederholt und da hat sie den anderen zugeflüstert: Guck mal, die hat die Zulassung nicht. Später meinte meine Mutter, dass sie wohl irgendwo gesehen hat und sie auch ein FSJ gemacht hat(war in der Nähe einer Einrichtung)

Da hat sie während der Klausuraufsicht alle 2 Minuten gefragt, ob ich die Aufgaben verstehe, ich solle was trinken und hätte ja nichts gegessen. Gut, ich hab damals 13 Kilo abgenommen und meine Hosen haben halt immer gerutscht(das hat meine Lehrerin in Kunst gemerkt und ganz schön geschockt geguckt, immerhin bin ich von Größe 40 auf Größe 36 runtergegangen).

Ich war immer relativ schüchtern und wurde sogar auf dem Gang von einem Lehrer festgehalten(Wenn ich grüße, grüßt du zurück!).

Im letzten Jahr war ich dann bei der Schulsozialarbeiterin. Die Rückmeldungen am Anfang waren gut(ja, Frau x hat mir gesagt, dass du Fortschritte machst!). Zu meinem Gendefekt meinte sie nur, dass sie schon mal ein Mädchen hatte, dass es hatte. Später habe ich sie nochmal getroffen und meinte, dass ich ein FSJ mache. Ob sie den Lehrern danach irgendwas von meiner Krankheit erzählt hat, weiß ich nicht. Ich hatte diese ja seit 2017. Ich hab ihnen das verheimlicht, weil ich niemanden mehr vertraut habe.

Und für den zweiten Abiball wollte ich das Geld zurück. Als meine Ansagen nicht geklappt haben, hat meine Mutter mit der Mitschülerin telefoniert. Als ich sie gesehen habe(1 Jahr später), ist sie direkt in ihre Haustür gegangen, wo sie mich und meine Mutter bei einem Park in ihrer Nähe gesehen hat.

Ich habe immer das Gefühl gehab, dass mich weder die Lehrer noch die Mitschüler mich gemocht haben.

Was hättet ihr gesagt als Mutter? Würdet ihr euch für eure Tochter schämen?

Das ist viel zu lang geworden, tut mir leid. Aber es hat gut getan sich das alles aufzuschreiben.

 
16 Antworten:

Re: Ich schäme mich

Antwort von dhana am 07.03.2023, 14:50 Uhr

Ehrlich - ich hab ab einem Punkt nur noch überflogen. Mal schauen ob ich auch so eine lange Antwort schaffe :-)

Für das was ich gelesen habe - warum sollte sich jemand für einen Schulabschluss schämen - egal wie die Noten sind, man hat was geschafft, man hat es zu Ende gebracht - passt doch. Noten intressieren bei einem Erwachsenen sowieso nicht mehr.
Ich bin inzwischen 50 Jahre - nein, mich frägt ganz ernsthaft niemand mehr mit welchen Noten ich die Schule abgeschlossen habe. Heute zählen die Arbeitszeugnisse - und auch nicht mehr die von vor 20 Jahren, sondern die aktuellen.
Ach übrigens - ich hab nur einen sehr mittelmäßigen Realschulabschluss gemacht - damals hatte ich auch keinen Bock mehr zu machen. Auch meine erste Berufsausbildung war dann nur sehr mittelmässig.
Die 2. Berufsausbildung war mir dann richtig wichtig - da war ich dann Klassenbeste.
Später hab ich dann den Meister zum ersten Beruf gemacht - nicht mit Bestnoten - aber als Älteste im Kurs auf Anhieb bestanden - ich hab sogar mit 50J beschlossen ich hänge nochmal ein Studium dran - aber vermutlich werd ich das nicht zuende machen - ist einfach sehr viel Aufwand neben Vollzeit berufstätig und Familie.
Aber ich find zumindest hab ich es versucht - nicht von vorne schon aufgegeben.

Ich glaube du hängst dich viel zu viel in der Vergangenheit auf, kein Mensch macht sich da so viele Gedanken um dich - für andere Menschen bist du einfach nicht wichtig.
Wenn jemand nach Jahren noch meint dir irgendwas nachtragen zu müssen, was du vor x Jahren gemacht hat - hau ein Ei drüber - warum sollte dir diese Meinung heute etwas bedeuten?

Ich für mich hab immer nur etwas bereut, das ich nicht gemacht habe... ja einiges ging schief, anderes ist gut gelaufen - aber wirklich leid tut mir nur, wenn ich irgendwo zu feige war es auch nur auszuprobieren.
Alles andere - aufstehen, Krönchen richten und weiter machen.

Ganz ehrlich - jeder hat in seinem Leben Situation wo andere unfair sind. Es ist deine Entscheidung ob du dich daran festmachst, oder nicht.

Ich hatte in der 7. Klasse einen Lehrer der war der Meinung Mädchen brächten keine höhere Schulbildung und hat mich zum Kartoffelschälen heimgeschickt. War auch sehr verletzend - nur man könnte auch sagen dem hab ich es gezeigt....

An meinem letzten Arbeitsplatz hat mich mein direkter Vorgesetzer auch weggemobbt - hat ihn wirklich gestört, das ich dann die bessere Ausbildung hatte und der Betriebsleiter mir mehr Verantwortung übertragen wollte. Ich bin ne weile dagegen angelaufen.. dann hab ich hingeschmissen und mir was Neues gesucht.
Und heute hab ich einen wirklich tollen Job der mir sehr viel besser gefällt.... im nachhinein war es also nicht mein Schaden - ich hab ja sogar davon profitiert.

Klar kann man immer das negative sehen und vielen doofen Situationen hinterher weinen... nur schaden tut man nur sich selber damit.
Die Meinung von anderen kann man nicht beeinflussen - seine eigene schon.

Alles Gute
Dhana

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Re: Ich schäme mich

Antwort von Mome am 07.03.2023, 15:02 Uhr

Ich habe auch nicht den ganzen Text gelesen und deshalb fällt meine Antwort auch kurz aus:
Glückwunsch zu deinem Fachabi!
Es ist meiner Meinung nachvöllig egal welchen Abschluss man hat, wichtig ist, dass man versucht das Beste draus zu machen und das tust du.
Wenn es dich aber so beschäftigt, würde ich evtl psychologische Hilfe in Anspruch nehmen, um das ganze aufzuarbeiten, denn auch das ist nicht schlimm!

Alles Gute

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Re: Ich schäme mich

Antwort von zwergchen1984 am 07.03.2023, 15:16 Uhr

Nein, warum?
Ich hab drei Kinder, einen großartigen Sohn, welcher nächstes Jahr sein Abi machen wird. Als erster in der Familie. Meine ältere Tochter wird nächstes Jahr ihre Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin beenden und dann Erzieherin dranhängen. Danach wohl noch Heilpädagogin lernen. Sie hat den MSA gemacht.
Und dann ist da noch meine Jüngste. Ging mit ESA von der Schule, versucht, den MSA nachzuholen. Viel Pech gehabt in der Schule, Lehrer, Mitschüler, Mobbing, Ausgrenzung und noch so einiges mehr prägen seit der Grundschule ihren Schulalltag. Auch jetzt noch.
Sie hat sich nun überwunden und sich ebenfalls für die Ausbildung zur Sozialpädagogische Assistentin beworben. Seit diesem Schuljahr kann man die Ausbildung auch mit dem ESA lernen. Eine Antwort steht noch aus.

Ich bin stolz auf alle meine Kinder. Völlig unabhängig von ihrem Abschluss, denn für mich persönlich zählen Charakter und Eigenschaften mehr als Abschlüsse.
Du hast viel erlebt, lerne daraus und du wirst deinen ganz eigenen Weg finden und ihn auch gehen. Mach dich frei von Scham und Angst. Egal ob dich Mitschüler mochten oder nicht, war die besagte Mitschülerin dir so wichtig? Ist dir ihre Meinung so wichtig? Nein? Na siehst du

Du machst deine Ausbildung, bist gut darin, schreibst gute Noten. Sei stolz auf dich.

Wobei ich persönlich als Mutter hätte dich eher auf eine Gemeinschaftsschule mit Oberstufe gehen lassen(sind meine alle gewesen). Da hättest du dann deinen Noten entsprechend deinen Abschluß machen können. Jedoch ist das jetzt bereits passiert und wenn du weiter in der Vergangenheit lebst, verpasst du was großartiges: deine Zukunft!

Alles Gute und ich drücke dir die Daumen bei deiner Abschlussprüfung!

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Re: Ich schäme mich

Antwort von Trini am 07.03.2023, 15:20 Uhr

Auch ich muss gestehen, dass es mir nicht gelungen ist alles zu lesen.

Dein Weg ähnelt dem meines Älteren. Schule in der 13. Klasse hingeschmissen, Fachhochschulreife mittels BFD bekommen.
Noten sind ähnlich.

Ich füchte, er hätte auch auf der Gemeinschaftsschule keine besseren Noten bekommen.

Sein großer Vorteil ist aber sein optimistischeres Selbstbild.

Und - zu deiner Frage - ich schäme mich nicht für ihn sondern bestärke ihn, seine Ausbildung jetzt gut zu beenden und einen guten Job zu finden.

Jetzt zur DEINEM Problem.

Kein Mensch wird überall gemobbt. Aber, manche FÜHLEN sich ständig gemobbt.

Insofern rate ich dir auch dazu, deine Erfahrungen aufzuarbeiten und positiv ins Leben zu gehen.
Du schließt JETZT eine Ausbildung mit guten Noten ab.
Du wirst einen Arbeitsplatz finden und deinen Lebensunterhalt verdienen.
Ob du dein Fachabi noch mal für ein Studium nutzen möchtest, kannst du entscheiden.
Denke nach vorn und nicht zurück.!!!!

Liebe Grüße
Trini

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Klopf Dir mal selber auf die Schulter!

Antwort von Caot am 07.03.2023, 15:44 Uhr

Ich hab auch nicht bis zum Ende im Detail gelesen, für mich war das alles zu negativ.

Kopf hoch, Brust raus. Du hast ein Fachabi und könntest damit studieren. Ganz egal wie die Noten sind.

Egal was war, nach deiner Ausbildung startest Du neu. Job und Karriere. Pack noch oben etwas drauf. Ausbildung plus Praxis plus Fachabi öffnet Dir alle Türen. Es gibt keinen einzigen Grund depressiv zu sein und vor allem zurück zu blicken. Was war, war, was zählt liegt vor Dir.

Rück die Krone zurecht, straff die Schultern und weiter vorwärts! Die Richtung in die Du gehst ist genau richtig!

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Re: Klopf Dir mal selber auf die Schulter!

Antwort von rabe71 am 07.03.2023, 17:41 Uhr

Vielleicht solltest du dir nochmal Hilfe holen, um das abhaken zu können?
Wen interessiert denn heute noch dein Abischnitt?
Ich kenne Leute, die haben gerade so ihr Abi geschafft, dann studiert- und damit ist die Abinote vom Tisch!
Außerdem ist ein guter Abischnitt nicht immer eine super Leistung. Manche Menschen haben da einfach Glück und ihnen fliegt das so zu, während jemand mit schlechterem Schnitt vielleicht richtig intensiv dafür gearbeitet hat? Das verdient dann Respekt!

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Re: Ich schäme mich

Antwort von Lillimax am 08.03.2023, 8:57 Uhr

Hallo,

weißt du, wenn man jung ist, ist man oft noch sehr selbstunsicher. Man hat Komplexe, fühlt sich von anderen nicht geschätzt, glaubt, nicht genug Leistung gebracht zu haben. Das geht vielen jungen Leuten so.

Die Jugend und das junge Erwachsenenalter sind nicht so schön und leicht, wie oft behauptet wird. Es gibt ja das Klischee, dass die Jugend ach so unbeschwert ist. Das ist oft Quatsch. Nie ist man so unsicher und kritisch mit sich selbst, wie als junger Mensch, das ging mir auch so.

Jemand hat man spöttisch gesagt: „Schön war die Jugend so „sorglos und frei“ - Gott sei Dank ist sie schon lange vorbei.“ Und da ist etwas dran. Die Jugendzeit ist nicht sorglos, und es geht einem später, wenn man wirklich erwachsen ist (so ab Mitte 20 vielleicht) oft viel, viel besser. Weil man sich selbst kennt, weil man eine echte, stabile Persönlichkeit entwickelt hat, weil man sich selbst schätzt und wertvoll findet, weil man gelassener wird. Und vor allem, weil man viel stärker und selbstbewusster wird.

Im Moment definierst du dich noch sehr stark über das, was andere von dir denken. Oder was du glaubst, was andere von dir denken, auch wenn das nur deine eigenen Projektionen sind. Später wirst du dich über das definieren, was du wirklich bist, nämlich eine starke, wundervolle und kluge junge Frau, die gerade wirklich viel auf die Beine stellt (FSJ finde ich klasse!!!). Aber bis zu so Ich-stark bist, dauert es noch etwas.

Ich verrate dir ein kleines Geheimnis: Andere denken nicht annähernd so viel über uns nach, wie wir oft glauben. Dafür haben sie gar keine Zeit, denn sie sind viel zu sehr damit beschäftigt, über das nachzudenken, was sie am allermeisten interessiert: sie selbst. Wir überschätzen unsere eigene Wichtigkeit für andere meist extrem. Sie denken fünf Sekunden über uns nach, dann kreisen sie wieder um sich selbst. Das ist menschlich.

Es ist ein großer Schritt, nicht mehr anderen gefallen zu wollen, sondern sich selbst. Stolz auf sich zu sein, dass man trotz aller Widrigkeiten seinen Weg geht. Du wirst auch irgendwann den Schritt schaffen müssen, nicht einmal deiner Mutter mehr gefallen zu wollen. Auch das wird aber noch dauern, es ist in deinem Alter sehr schwer, auch das kommt mit der Zeit. Du wirst deine Mama weiterhin lieben, aber es wird dir nicht mehr besonders wichtig sein, was sie denkt.

Auch die Abi-Noten werden dich nicht mehr besonders interessieren in einigen Jahren. Sie sind noch frisch, da beschäftigen sie einen. Ich selbst habe vor über 35 Jahren Abi gemacht, und meine damaligen Noten interessieren mich null, zero. Ich habe einen tollen Beruf, das ist für mich wichtig, sonst nichts.

LG

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Re: Ich schäme mich

Antwort von ak am 08.03.2023, 12:16 Uhr

Was sagen Noten der Schule aus, wie jemand sich demnächst im Berufsleben behauptet ?

Mach dich frei von dem Gedanken. Ist kein Beinbruch. Du hast es geschafft- das ist das Wichtigste.

Lass dich nicht verunsichern...

Aber ehrlich gesagt- Deinem Text nach zu urteilen, brauchst du dringend Hilfe.

Alles Gute.

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Re: Ich schäme mich

Antwort von Emmi67 am 08.03.2023, 13:27 Uhr

Du wirst MTA, machst bald deine Prüfung und hast gute Noten. Warum denkst du die ganze Zeit über deinen Schulabschluss nach? Der ist doch jetzt nicht mehr wichtig. Ja, ich finde, das Gymnasium hat ein höheres Niveau als die Realschule und ja, ich finde ein Fachabi mit 3,5 nicht sonderlich gut- aber das ist doch egal. Warum hängt dir das so nach? Nicht alle Menschen haben immer gute Noten, das sagt doch nichts über deinen Wert als Mensch aus. Warum klingt es für dich komisch, zu sagen, dass du Fachabi hast, das ist doch dein Abschluss. Vieles habe ich auch nicht so ganz verstanden. Hast du Abi versucht und bist nicht zugelassen worden? Das passiert auch anderen, natürlich ist man dann traurig, aber wenn du jetzt mit deiner Ausbildung und dem Beruf zufrieden bist, denk doch nicht mehr an den Rest. Übrigens kannte ich eine MTA, die in der Abendschule Abi nachgemacht und dann später studiert hat. Diese Option hättest du also immer noch, wenn das fehlende Abitur so an dir nagt.

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Re: Ich schäme mich

Antwort von Maroulein am 08.03.2023, 18:30 Uhr

Niemand ist das was die Schule an Noten vergeben hat
Das das nicht immer objektiv ist habe ich auch erfahren,mein Sowi Lehrer hasste schon meine Schwester,leider bekam ich auch ihre Noten,ein identisches Berichtsheft nach dem Praktikum ( meine Freundin und ich haben das gleiche Praktikum gemacht,wir haben einfach beide meine Version abgegeben) brachte eine 2 und eine 5

Und auch so hab ich mich in der Schule nicht besonders gut angestellt,es gab Dinge die konnte ich,andere eben gar nicht (Mathe)

Ich bin auch mit Fachabitur gegangen und habe Krankenschwester gelernt

In meiner Ausbildung war ich viel besser als in der Schule, trotzdem habe ich in allen drei Bereichen mit einer 3 abgeschlossen

Ich bin 47,seit 99 examiniert,niemanden interessiert mein Schulabschluss und auch mein Examen ist für niemanden relevant,bei mir in der Firma gelte ich als das wandelnde Lexikon und ich bilde Schüler aus und meine Schüler bestehen (zumindest praktisch,ich kann natürlich nicht den gesamten Stoff der Schule anbringen im praktischen Alltag)

Du bist weder deine Genbesonderheit noch dein Schulabschluss,einen Menschen macht soviel mehr aus,Charakter,Empathie,und viele andere Eigenschaften

Als Mutter kann ich natürlich nur für mich sprechen,ich schäme mich nicht für meine Kinder,auch wenn die eine Depressionen hat und ihren Schulabschluss deshalb abgebrochen hat(das Abi) -ich leide eher mit und wünsche mir ich könnte ihr das ersparen und es auf mich nehmen weil ich mir mehr als alles andere Glück für meine Kinder wünsche


Andere Menschen und ihre Meinung sind mir da völlig egal,niemand schläft in meinem Bett und erlebt meinen Alltag also kann ihn auch niemand beurteilen,aber ich versuche das bei anderen Menschen auch nicht

Ich denke du hast sehr viel Pech gehabt bei deinen Lehrern und dem gesamten Zuständen in der Schule,wichtig ist es diese Dinge die man nicht ändern kann hinter sich zu lassen,Frage nicht was wäre wenn,es ändert einfach nichts,schau nach vorn,genieße dein Leben und lerne dich zu behaupten,das kann man definitiv lernen,zur Not mit Hilfe eines Coachs,dann kann dich niemand mehr herum schubsen

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Troll

Antwort von 3wildehühner am 08.03.2023, 20:54 Uhr

Gerade durch Zufall entdeckt:

https://www.urbia.de/forum/178-persoenlichkeit/5759755-ich-schaeme-mich


SO schreibt kein junger Erwachsener….

Erinnert mich an „Melanie“, die auf urbia auch immer die gleichen Beiträge gepostet hat.

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Re: Troll

Antwort von zwergchen1984 am 09.03.2023, 7:11 Uhr

Hm, ja. Wieder reingefallen. Schade. Vorallem um meine Zeit.

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Ich schliesse mich Lillymax an...

Antwort von MM am 09.03.2023, 10:53 Uhr

... wollte etwas sehr Ähnliches schreiben!!

Alles Gute!

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Re: Troll - Warum macht man so was???

Antwort von MM am 09.03.2023, 12:26 Uhr

Um die Leute zu verar...en, ihnen die Zeit zu stehlen oder was????

Ich meine, so einen langen Text zu schreiben, nur darum, das erscheint mir so absurd - ?!

Haben solche Trolle nix Besseres zu tun???

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Re: Troll - Warum macht man so was???

Antwort von Anonymous06 am 09.03.2023, 12:33 Uhr

Ich bin kein Troll.

Ich werde diesen Account löschen und den anderen auch, in Therapie gehen.

Danke für die Antworten.

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Re: Ich schäme mich

Antwort von kuestenkind68 am 11.03.2023, 8:00 Uhr

Nein, warum solltest du dich schämen? Du hast deinen Abschluss, das ist toll. Freu dich darüber! Es fragt dich später niemand mehr nach dem Schnitt... Wenn du eine Ausbildung hast, den Einstieg in das Arbeitsleben geschafft hast, dann ist das total egal. Hauptsache, du hast einen Abschluss... Und die Noten in der Schule sagen gar nichts aus... Mein Mann hatte auch nur ein mittelmäßiges Abi. Aber der hat im Studium total Gas gegeben, hatte da dann durchgehend sehr gute Noten. Und die Abi-Note hat dann niemanden mehr interessiert. Insofern. Hake das ab. Und freu dich auf deinen neuen Job!

Was deine Ängste angeht. Vielleicht solltest du da doch mal mit Ärzten drüber sprechen. Vor allem, wenn es dich doch im Alltag belastet... Aber sei stolz auf dich, dass du trotz aller Probleme das Abi geschafft hast, eine Ausbildung begonnen hast und jetzt bald abgeschlossen hast. Das ist wahrlich kein Grund sich zu schämen.... Sei stolz auf dich. Das kannst du sein!

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