Null-Bock auf gar nichts

Meine Töchter sind jetzt 18 (Zwillinge)

die Jüngere hatte diese Phase auch - Nullbock zu nix bis zur 9. Klasse - dann fiel ihr ein, dass ein guter Realschulabschluß vll doch was wert ist und sie hat gelernt bis zum Umfallen. Hat gut geklappt - sie hat dann ein Jahr Kosmetikschule gemacht (wollte Friseurin und kosmetikerin werden) - die Ausbildung als Friseurin hat aufgrund des Kleinwuchses nicht geklappt so ist sie nun im einzelhandel. Sie ist damit nicht 100%ig glücklich aber zufrieden denn jetzt ist sie auf diesem Weg, dass sie sagt, erstmal habe ich eine Ausbildung in der Tasche (ist ja auch nicht so leicht da was zu finden) und so eingermassen ok ist es auch.
Die ältere macht dieses Jahr abitur und seit einem unfall und einer darauffolgenden Amnesie (welche sich soweit gebessert hat, dass sie gut durchs leben kommt aber viel Schulstoff fehlt nach wei vor) hatte sie es schwer in der Schule. Dazu kommt noch eine Portion Faulheit - im Bett liegen und schlafen ist besser - ok - sie hat seit August auch eine kleine Tochter. Aber ich habe ise überzeugen können, dass man mit einem Abi in der Tasche (wenn man schon die Möglichkeit hat) weiter kommt als mit der Aussage "ich habe abgebrochen wegen meinem Kind" und der überzeugung, man hat ja die mittlere Reife automatisch nach der 10. - Aber Abbruch ist Abbruch. Da sie nun natürlich auch Geld verdienen will, ist die überlegung noch einem kombinierten Studium da - also Ausbildung und Studium - ich krieg grad den speziellen Namen dafür nicht auf die Reihe (Alzheimer lässt grüßen grins).

Viel reden bringt auch oft was oder die alternativen aufzeigen: man hat dann entweder einen Job der einem garnicht gefällt oder man lebt von hartz (für viele Jugendliche heute sogar eine Alternative - leider.....) und darf sich ständig mit den Ämtern herumschlagen, kann nie in den Urlaub fahren, seinen Kindern eher selten Ausflüge bieten und und und. Die Auflistung der Sachen, die man mit Geld machen kann und die einem ohne Geld eben nicht möglich sind, hat meinen Mädels geholfen im finden was sie gerne möchten.
Die Große arbeitet unter Druck am besten - wenn die Sache so stand, dass sie kurz vorm wiederholen stand, hat sie dermassen Gas gegeben das auf einmal alles ging. Vor der Amnesie war das anders - aber da musste sie nicht lernen - nur aufpassen - und dummerweise weiß sie das ;-) Jetzt muss sie lernen und da das Kurzzeitgedächtnis nicht so will wie sie ist das oft auch schwierig.

Ich wünsch dir viel Glück und Überzeugungskraft und viele gute Argumente!!!!! Die helfen bei den Teenies am besten ;)

LG
Carmen