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Geschrieben von Astrid am 27.02.2018, 13:02 Uhr

Innerer Kontakt ist abgerissen...

Ich glaube, irgendwo unterwegs ist der emotionale Kontakt zwischen Euch und Eurem Sohn abgerissen. Das passiert ja in der Pubertät schnell, wenn man berufstätig und auch das Kind viel unterwegs ist. Deshalb ist es so wichtig, den inneren Kontakt zu pflegen, das geht oft nicht von selbst. Vielleicht wart Ihr abends zu geschafft, um noch als Familie stattzufinden, oder habt zu wenig gefragt, wofür Euer Sohn sich begeistert, was er im Internet macht, welche Freunde er warum gut findet, was ihn beschäftigt. Jetzt reagiert er auf dieses (gefühlte) Fehlen von Gemeinschaft und Gesehenwerden, indem er Desinteresse zeigt. Wichtig ist, dass es hier nicht um irgendwelche Fehler von Eurer Seite geht. Wer berufstätig ist, ist oft so fertig, dass manche Dinge einfach zu kurz kommen.

Ich glaube, dass Restriktionen jetzt überhaupt nicht helfen. Entscheidend ist, den Kontakt zu Deinem Sohn wieder herzustellen, auch wenn das sicher sehr schwer ist. Der abgerissene Gesprächsfaden muss wieder neu geknüpft werden, auch wenn Dein Sohn auf den ersten Blick kein Interesse daran zu haben scheint. Obwohl er cool wirkt, interessiert sich ein 17jähriger sehr wohl noch für seine Eltern, möchte ihre Anerkennung, möchte gesehen werden und im Kontakt sein. Der jetzige Zustand ist unnatürlich und fühlt sich daher auch für ihn - tief drinnen - nicht richtig an. Jedes Kind - sogar noch ein längst erwachsenes - will von seinen Eltern geliebt, gewürdigt, geschätzt und gesehen sein. Das gilt für einen 17jährigen erst recht, auch wenn es nicht so aussieht. Er sucht bei seinen falschen Freunden etwas, das er zu Hause nach seinem Gefühl zu wenig bekommen hat.

Er wird deshalb nur von dieser Clique wegkommen und die Freunde kritischer sehen können, wenn es zu Hause wieder stimmt. Wenn der Kontakt wieder da ist, wenn es wieder Austausch und Anteilnahme von allen Seiten gibt.

Es gibt - als Einstieg - ein gutes Buch von Jesper Juul: „Pubertät - wenn erziehen nicht mehr geht!“, das genau dies beschreibt und erklärt, wie man den inneren Kontakt zum eigenen Teen wieder herstellen kann. Zusätzlich würde ich persönlich mich auch an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Schwänzen, Drogenkontakt und falsche Freunde sind eigentlich schon Alarmstufe Rot. Zögern geht hier nicht mehr und macht alles eher schlimmer. Beratungsstellen haben auch mit Jugendlichen Erfahrung, die - wie Dein Sohn - innerlich auf Distanz gegangen sind, obwohl sie dringend Hilfe brauchen.

Kostenlose Beratung bieten Caritas, Diakonie und der Kinderschutzbund an. Ich würde jetzt nicht länger warten. Euer Sohn ist im Moment noch ein Teen, es ist noch nicht alles verloren. Noch kann es klappen, den abgerissenen emotionalen Faden wieder aufzunehmen.

LG

 
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