es gibt unterschiedliche arten von schamgefühl

es gibt ein natürliches, körperliches schamgefühl, das braucht man auch niemandem beizubringen denn das entwickelt sich von ganz von allein. bei manchen eher, bei manchen später, aber das entwickelt sich und ist auch ganz sinnvoll, da es u.a. eine schutzfunktion hat.

es gibt ein körperliches schamgefühl, das durch negative körperliche erfahrungen ausgelöst wurde; worunter auch sexueller missbrauch fällt. das können extrem tiefe gefühle sein.

es gibt das psychische gefühl des beschämtseins, das kann durch negative bemerkungen über den körper genauso kommen wie über die rüge weil dem kind ein missgeschick passiert ist das ihm unangenehm ist oder die vor anderen stattfindet.

grundsätzlich sind (von gravierenden erlebnissen wie sexuellem missbrauch, eine körperlich oder psychisch sehr treffende strafe u.ä.) es i.d.r. die wiederholungen, die ein gefühl tief machen bzw. verankern; entscheidend sind die positiven gegengewichte. wenn deine tochter also vom nachbarn einen anschiss bekommt, sie aber bei euch genug positive erfahrungen bzgl. nacktseins macht, wird sie da kein unangemessenes oder quälendes schamgefühl entwickeln.

ich finde es wichtig, den kindern ihr schamgefühl (und das wird sich bei deiner tochter in ganz wenigen jahren ganz von selbst entwickeln) zu lassen und es umgekehrt aus guter absicht heraus auch nicht ausreden oder seine entwicklung verhindern zu wollen. die (gesunde) entwicklung von schamgefühl ist auch ein wichtiger und relevanter aspekt von gesunder entwicklung.

ebenso finde ich es wichtig, auch zu sehen, dass es menschen gibt die kindern nichts gutes wollen und vor denen es die kinder zu schützen gilt. dazu gehört auch, abzuwägen, ob der ort xyz geeignet zum nackig-rumlaufen ist oder eher nicht.