Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Bonnie am 04.12.2023, 8:55 Uhr

Reaktion d.FA wegen Übergewicht

Huhu,

ich sehe es ein bisschen anders als meine Vorrednerinnen. Ich bin mit einer Ärztin befreundet, ihr Mann ist auch Arzt. Beide sagen, dass sie Übergewichtige nicht mehr auf ihr Gewicht ansprechen. Und zwar erstens, weil diese dann oft so empört sind, dass sie den Arzt wechseln. Sie gehen dann lieber zu einem, der das Übergewicht nicht thematisiert, obwohl er das eigentlich müsste. Auch meine Freundin und ihr Mann haben keine Lust mehr, Menschen mit Übergewicht zu beraten, weil sie genau solche Reaktionen ernten, wie sie hier beschrieben werden. Patientinnen finden Ärzte gemein, die ihnen einfach mal ein ernstes Wort sagen.

Ich finde es aber richtig, wenn ein Arzt es einem etwas ungemütlich macht und ja, seine Worte einen auch ärgern oder treffen, wenn es berechtigt ist. Sonst richtet man sich nämlich in seiner Haltung (Ich kann da doch eh nix machen, es liegt an meinem Stoffwechsel) gemütlich ein und ändert nie etwas.

Ich selbst war auch moppelig, und ja, die Ermahnungen meiner Ärztin in der Schwangerschaft haben mir richtig wehgetan und mich geärgert. Aber ich muss sagen, dass dieser Tritt in den Allerwertesten letztendlich wichtig war - und irgendwann tatsächlich den Anstoß gegeben hat, meine Ernährung umzustellen. Das macht man nämlich meistens nicht von selbst.

Die Stoffwechselsache ist ein Märchen, sorry, wenn ich das so ehrlich sage. Sehr wenige Prozent der Übergewichtigen haben wirklich einen anderen Stoffwechsel, das ist so gut wie nie die Ursache. Wenn man mal eine Woche lang aufschreibt, was man isst - mit allen Snacks und Naschereien - dann sieht man sofort, warum man übergewichtig ist: zu viele tote Kohlehydrate (Nudeln, Brot, Süßes, Pizza, Pommes, Weißmehlprodukte generell), viele tierische Produkte (Wurst), viel zu wenig Gemüse und auch recht häufige Snacks zwischendurch. Und natürlich eher wenig Bewegung.

Ich habe eine Ernährungsberatung gemacht, wo ich das erste Mal wirklich verstanden habe, wie schlecht unsere ganz normale deutsche Ernährung ist, und dass das mit wertvoll nix zu tun hat. Ich dachte immer, ich ernähre mich ausgewogen, weil ich auch jeden Tag etwas Obst, einen Salat oder Gemüse als Beilage gegessen habe, aber das stimmte ganz einfach nicht.

Von daher: Ja, es ist sehr ungemütlich, wenn der Arzt das Gewicht offen anspricht, und ja, man empfindet das als störend, nervig und vielleicht auch unfreundlich. Aber dein Arzt hat recht. Und er gehört zu den wenigen Ärzten, die es überhaupt noch sagen, wenn man zu schwer ist. Den meisten ist man nämlich völlig egal, und sie haken einen innerlich einfach als unbelehrbar ab. Dein Arzt hat es ja auch scherzhaft verpacken wollen mit dem „Ich muss mal schimpfen.“ Ich finde es fair, richtig und wichtig, wenn der Arzt einem die Wahrheit sagt und wenn er einen als Übergewichtige eben noch nicht aufgegeben hat.

LG

 
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